Energiekosten belasten heimische Betriebe - Konjunktur ist weiter im Aufwind

Gute Aussichten für die Konjunktur in Deutschland. Bei den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie geht´s aufwärts. Foto/Montage: Albrecht/Archiv
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Neheim. Kreis. Der Unternehmensverband Westfalen Mitte hat bei seinen Mitgliedsbetrieben aus der Metall- und Elektroindustrie nachgefragt: Rund ein Drittel hat sich bei der jüngsten Umfrage im Dezember zurück gemeldet und positive Signale gegeben: Mit der Konjunktur geht´s wohl weiter aufwärts. Größte Sorge bei den abgefragten Problemfeldern bleiben jedoch die hohen Energiekosten.

"Die Energiekosten hängen wie ein Damoklesschwert über den Unternehmen", sagte der Vorsitzende des Unternehmensverbandes Westfalen Mitte, Egbert Neuhaus, bei der Vorstellung der Umfrage am Freitag. Neben den tatsächlichen Kosten für Strom und Gas sei es aber vor allem die Angst vor einer Entscheidung innerhalb der Europäischen Union. Die Aussicht auf ein Verbot der Befreiung energieintensiver Unternehmen von den Beiträgen zur Umlage sorge für Unruhe.

Konjunkturaussichten sind eigentlich gut

Dabei wirke sich, so Neuhaus weiter, nicht nur die tatsächliche Forderung an die Unternehmen auf die eigentlich guten Konjunkturaussichten aus. Auch die Befürchtung, eine für die Betriebe unpassende Entscheidung können kommen, zeige dann schon ihre Wirkung.

"Wir haben im Geschäftsgebiet des Verbandes gar nicht so viele Unternehmen, die bereits eine Befreiung von der Umlage genießen können", erklärte Dr. Volker Verch, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes. Für alle seien im Falle des Falles einer Entscheidung in der EU aber die verpflichtenden Rücklagen eine große Belastung, so Verch.

Sorge vor der Abschaffung der Umlagebefreiung

Für den Verbandsvorsitzenden Neuhaus könnte die Abschaffung von der Umlagebefreiung zu einer unerwarteten Änderung der Prognosen führen. "Ich hoffe daher auf den neuen Wirtschaftsminister Gabriel in Berlin", so Neuhaus. Er solle alles daransetzten, die Energiewende in Deutschland zu einem sinnvollen Ende zu bringen.

Mit Blick auf die ganze Energiepolitik setzte es vom Verbandsvorsitzenden Egbert Neuhaus aber auch Kritik. Bei der Erzeugung von Strom gebe es keine allgemein gültige Regelung. Abseits von der Braunkohle-Verstromung fehlten entsprechende Kraftwerke, auch die Leitungskapazitäten quer über Deutschland seien noch nicht im erforderlichen Umfang vorhanden. "Da gibt es einen dringlichen Appell an die Politik: Wir können die Energiewende im Land nicht sich selber überlassen", so Neuhaus weiter.

Italien und Deutschland an der Spitze der Energiekosten

Die jetzige Regelung bei den Energiekosten führe in Europa zu einem Ungleichgewicht. Mit Italien stehe Deutschland an der Spitze der Energiekosten. In den USA betrügen Kosten für Gas nur ein Drittel, die für Strom nur die Hälfte der anfallenden Kosten wie in Deutschland. In der deutschen Papierindustrie würden die Kosten für Energie längst schon höher als die Kosten für Personal angesetzt.

"Natürlich ist auch der Privatmann davon betroffen", sagte Neuhaus. Hohe Energiekosten für den Endverbraucher ließen das Geld an anderer Stelle - zum Beispiel für den Konsum - fehlen.

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Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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