Die Sonne auf mein Dach gehört mir.
Photovoltaik in der Altstadt des Ortsteils Arnsberg

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Bittner, Herr Bannes, Mitleserys,

lassen Sie mich begründen, warum ich Ihre Antwort zum Denkmalschutz auf das Ansinnen der Antragsteller für unzulässig und unzureichend angesichts der unaufhaltsam kommenden Heißzeit halte. Aus meiner Sicht haben die Bürger im Wohnungsbestand durchaus ein Recht und auch eine weltgemeinschaftliche Pflicht im Antropozän die eigene Sonneneinstrahlung auf der eigenen Dachfläche energetisch zu nutzen, schon weil dadurch die Dachfläche im Sommer erheblich weniger erhitzt wird.

Wem gehört was? Was wäre zu tun?
Die Sonne auf mein Dach gehört mir und der Wind über der Stadt sollte den Bürgern gehören. Das machen Vorreiterkommunen seit vielen Jahren, gründen Energiegenossenschaften und machen Städte Klimapositiv. Benachbarte Städte wie Brilon erhalten 11 Millionen pro Jahr aus der EEG-Umlage, Anröchte 8 Millionen und das sind sehr alte Zahlen die einem "Haushälter" Antworten auf Finanzierungsfragen kommunaler Aufgaben auch in Steuerkraft ermöglichen. Die Beachtung wie Bürger klimaneutral Sonnenenergie und Geothermie nutzen können sollte nicht nur aus meiner Sicht die Maxime politischen Handelns auch für das SDG7 sein. Leider habe ich im Haushaltsentwurf für die Stadt nur einmal das Wort Photovoltaik gefunden im Zusammenhang mit Planung, also eigentlich nichts. Bei einer 90% Landesförderung bis 2024 für eigene Dächer der Stadt macht mich das Fassungslos. Auch wenn die Stadt einem Windrad das Einvernehmen versagt, weil eine Familie im Außenbereich gebaut hat und Rechte der Beinträchtigung geltend macht, die für Stadtbewohner neben einem Kohlekraftwerk nicht gelten. Die Stadt sollte proaktiv beim alten Rathaus Arnsberg tätig werden und Bürgern Lösungen aufzeigen. Eine PV-Anlage ist in wenigen Wochen errichtet, ein Windrad in einem halben Jahr, fossile Kraftwerke oft nicht in 10 Jahren. Bleibt uns wirklich so viel Zeit? Freut sich die Stadtverwaltung wirklich wenn auf dem benachbarten Schreppenberg für die nächsten 50 Jahre gerade neue fossile Erdgasleitungen von einem Versorger eingezogen wurden?

Faktencheck
Die Faktenlage der Wissenschaft und Wirtschaft ist eine Andere, meine nicht nur ich. Auf jeden Quadratmeter in Deutschland scheinen etwa 1000 Kilowattstunden im Jahr, umgerechnet in vermeidbares fossiles Öl sind das 100 Liter. Davon lassen sich mit Photovoltaik 10-20% nutzen und Kosten von etwa 50€ pro Quadratmeter und Jahr vermeiden.

InHK Arnsberg
Im Rahmen der Beratungen um das Integrierte Handlungskonzept der Altstadt im Ortsteil Arnsberg, den ich nicht Alt nennen möchte, gab es einen Auftrag an Ingenieure den Bürgern Möglichkeiten zur erneuerbaren Energieversorgung zu eröffnen und diese proaktiv zu beraten. Ein Ergebnisbericht zu diesem Teilprojekt ist mir nicht bekannt oder nicht verfügbar. Ihre Antwort drückt auch keinen proaktiven Umgang mit der Problematik aus. Insbesondere ist nicht vom europäischen und deutschen Recht der Mieter zu lesen, mit sogenannten Balkonkraftwerken ihre eigene Stromrechnung um 100€/Jahr zu senken. Dies müsste in Konsequenz nicht nur jedem Mieter sondern auch Besitzern jeder Immobilie gestattet sein. Für solche Mini-PV eignen sich auch Zäune, Fassaden, Dächer von Schuppen und Carports besonders. Mir ist nicht klar, mit welcher Rechtsgrundlage Mietern und Eigentümern das verwehrt werden darf? Hintergrund und Rechtsrahmen sind z.B. auf www.pvplug.de zu finden.

Mit freundlichem Gruß
Felix Werker

Im Bild ein Kirchendach mit Photovoltaik zur Bewahrung der Schöpfung? Suchhinweis: https://www.ecosia.org/images?q=photovoltaik%20kirchendach

Autor:

E. Felix Werker aus Arnsberg

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