Auftaktveranstaltung

Start für den "Masterplan Sport" in Arnsberg

Arnsberg ist eine Stadt mit rund 100 Sportvereinen, die in ihren Abteilungen von Badminton über Schwimmen bis hin zum Fechten eine große Auswahl an Angeboten bereithalten. Neben den organisierten Formen in den Clubs oder Schulen entwickeln sich zudem immer mehr private individuelle Aktivitäten, wie beispielsweise Fitness-Studios oder einfach der spontane Waldlauf.Zudem steht die Sportstätteninfrastruktur, die teilweise auf 40 Jahre Bestehen zurück blickt, im Fokus. Um den Einfluss der demografischen Veränderungen, des Wandels der sportlichen Nachfrage, der Integration und der Selbstorganisation zu ermitteln, hat die Verwaltung einen „Masterplan Sport“ angestoßen.
Dazu wurden die Fachleute des „Institut für Kooperation, Planung und Sportentwicklung“ aus Stuttgart ins Boot geholt (der WA berichtete).
Während der Auftaktveranstaltung im Kulturzentrum Berliner Platz wurden rund 100 Gäste, die überwiegende Anzahl Vereinsvertreter, zum Start des Projekts über die Vorgehensweise informiert. Bürgermeister Ralf Paul Bittner stellte zur Begrüßung die Bedeutung des Sports in und für Arnsberg vor. „Wir wollen mit der Hilfe von Fachleuten eine umfassende Bestandsaufnahme durchführen.“ Fragen wie „Was gibt es im Stadtgebiet, wie und wo können wir uns verbessern“, sollen beantwortet werden. „Es wird hierbei nicht um Konkurrenzkampf geredet, sondern alle gemeinsam werden am Ende gewinnen und den Stellenwert des Sports in Arnsberg erhöhen“, hofft Bittner auf Zusammenarbeit und Kooperation.

Erster Schritt: Bedarfsanalyse

Peter Blume vom zuständigen Fachausschuss freute sich, dass nun von außen ein Blick auf die Umwälzungen im städtischen Sport geworfen wird: „Um zu verbessern und weiter zu entwickeln.“Dr. Julia Thurn vom Institut erläuterte die Vorgehensweise: „Am Beginn steht eine Bedarfsanalyse.“ Veränderung der Nachfrage, Monopolverlust der Sportclubs in einigen Bereichen, etwa an die VHS, Vereinsentwicklungen, Trendsportarten, Einblicke in selbst organisierte Sportarten, neue Zielgruppen, der Sport als sozialer Kitt - kein Feld bleibt unbearbeitet. „Von der Kita bis zur Seniorensportgruppe werden wir Erhebungen einholen“, verspricht die Expertin Detailarbeit. Natürlich werden auch die Angebotsvielfalt privater Anbieter beleuchtet, die Vernetzung und der Zustand der Sportstätten unter die Lupe genommen. Ein Fragenkatalog geht an die Vereine, aber auch eine offene und repräsentative Befragung soll Antworten bringen, erklärte Diplom-Sportwissenschaftler Wolfgang Schabert. Bis nach der Sommerpause wären dann die Ergebnisse auszuwerten.

Podiumsdiskussion zeigt viele Aspekte

Während einer Podiumsdiskussion wurde anschließend über das Ehrenamt, die soziale Funktion des Sports in Dörfern, das starre Verharren mancher Vereine und der Zugang für alle Interessierten zu den Sportanlagen debattiert. Wie wichtig körperliche Bewegung ist, machte etwa der Blick auf die Einschulungsuntersuchungen deutlich: „Zehn Prozent der Kinder haben Gewichtsprobleme, sind zu schwer.“ Der Sport hat gerade beim Nachwuchs harte Gegner, die unter anderem I-Pod, Netflix oder Alexa heißen. Am Masterplan Sport hängen auch Wünsche, wie die Anwesenden verdeutlichten. So geht die Hoffnung dahin, dass sich niemand in Arnsberg abgehängt fühlt, dass Impulse mitgenommen werden, dass auch der Behindertensport Eingang findet in die Ergebnisse, dass also auch die, die schwer erreichbar sind, erreicht werden.

"Tolle Chance"

„Für uns ist es eine tolle Chance und ich bin mir sicher, dass wir Ergebnisse bekommen, die das Sportangebot für alle Bürger attraktiver gestalten“, ist Ralf Paul Bittner gespannt auf die Resultate der Fachleute.