Wasseruhren in Oeventrop zeigen utopische Werte an

Was sagt die Wasseruhr eigentlich? Das fragt sich diese Verbraucherin aus Arnsberg-Oeventrop.
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  • hochgeladen von Frank Albrecht

Seit über 20 Jahren wohnt sie in Oeventrop, betreibt eine kleine Gaststätte und lebt seit dem Tod ihres Mannes vor sieben Jahren alleine. Als ihr jetzt aber die Wasserrechnung der Stadtwerke Arnsberg für 2012 ins Haus kam, traute sie ihren Augen nicht.

Der allein stehenden Frau wurde dabei ein Wasserverbrauch von über 3.000 Kubikmeter - entsprechend einer Menge von über 8.200 Litern Wasser täglich - berechnet. Und nicht nur das - für die entsprechende Menge Abwasser soll sie auch noch zahlen.

Der unglaublichen Rechnung liegt die Ablesung der Wasseruhr im Privathaus zugrunde. „Ich habe noch nie so eine Wasserrechnung bekommen und bin natürlich aus allen Wolken gefallen“, ist die 54-jährige Frau fassungslos. Soviel Wasser, sagt sie verzweifelt, könne man doch noch nicht Mal im Haushalt „verputzen“.

Wasserrechnung

„Mein Leben findet hauptsächlich in der Gaststätte statt“, versichert die Bürgerin. Andere Haushalte mit drei Personen hätten Geld zurückbekommen - und sie solle zahlen... In ihrer Not hatte sie sich auf eine Zahlungsvereinbarung mit den Stadtwerken eingelassen, hinterher aber noch ein Oeventroper Anwaltsbüro hinzugezogen.

So wie der Oeventroperin von der Kirchstraße geht es auch einer vierköpfigen Familie aus dem Stadtteil. „Sechs Jahre lang hatten wir einen Wasserverbrauch von 90 bis 94 Kubikmeter im Jahr“, erzählt Matthias Kleinehr. Im Jahre 2011 sei der Zähler dann turnusmäßig gewechselt worden.

Stadtwerke

Die erste Rechnung nach dem Wechsel kam für 2012 und hat dem Familienvater aus den Schuhen gehauen: 1.115 Kubikmeter Wasser soll die Familie in diesem einen Jahr plötzlich verbraucht haben. Bei einer Nachfrage sei man von den Stadtwerken aber abgewiesen worden.

Der Oeventroper hat sich darauf hin auf Recherche begeben und gelesen, dass es bundesweit solche umstrittenen Fälle von horrenden Wasserrechnungen gebe. „Wir sind hier wohl kein Einzelfall“, schildert Kleinehr, „aber es hat auch leider noch nie eine Entscheidung gegeben, bei der eine Wasseruhr letztlich als defekt bewertet wurde...

Berechnung

Matthias Kleinehr hat es mit diesen Angaben auf seiner ausgetauschten Wasseruhr nicht bewenden lassen. „Über Stunden haben wir die Uhr beobachtet und sogar Zehnlitereimer zum Abmessen der Mengen gefüllt“, erzählt er - aber nichts. Alle Fehler an der Uhr scheinen ausgeschlossen - schließlich habe ja das Eichamt die Uhr kontrolliert, sagte man ihm beim Anbieter. „Und das“, so der Nutzer, „zählt einzig für die Berechnung der Stadtwerke.“

Die Familie in Oeventrop sucht nach einem Ausweg und will die nun drohende Rechnung der Stadtwerke nicht so einfach akzeptieren. Mit mehreren Eichämtern habe man bereits gesprochen, ist aber nicht zu einer Lösung gekommen. Die, so Kleinehr, könnten vielleicht die Untersuchungen eines Ingenieurbüros bringen, die angeben, augenscheinlich nicht vorhandene Fehler in den Wasserzählern doch nachweisen zu können. „Und dabei müssten wir uns um die Kosten eigentlich keine Sorgen machen“, sagt der Nutzer. Ein spezielle Hausratversicherung hätte alle Kosten, einschließlich die des Wasserverbrauchs übernommen. (siehe unten)

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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