Nach dem Krächzen: "The Lord is my Light!". Die Evette nach 60 Jahren.

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Sechs 1,5 Volt Mono-Batterien brauche das Dachfundradio, so sagt das leere Batteriefach der „Evette“, deren Typusnummer (L3X80T / 90 mit Antennenbuchse) auf das Baujahr 1958 (oder etwas später) verweist. Das „all transistor“-Radio hat also schon 60 Jahre auf dem Buckel, und… krächzt enorm laut als die Neuen eingesetzt werden. Nur die 4 Schrauben vom Rückteil und Batteriebehälter sind rostig, ansonsten sieht der Innenteil sauber aus. Wie viele Jahre mag dieses Radio auf einem Dachboden gelegen haben? Immerhin war der vorige Besitzer schlau genug die Batterien zu entfernen. Nur Mittelwelle und Langwelle kann die Evette empfangen, und der erste "Treffer" ist: „The Lord is my Light!“, eine Hymne der anglikanischen Kirche. Der Zeiger steht auf "Droitwich", heute würde es "BBC 4" heißen; es ist 10:55 Uhr, die Zeit des „Religious Service“. Es folgen „the Lord’s Prayer“ und „Christ is the King O Friends Rejoice“ und zum Schluss der Segen. So mag die Evette auch vor 60 Jahren geklungen haben. Ich hörte erst viel später diesen Sender, aber dann täglich. Wie die Engländer in Chören singen, disputieren, und erklären können ist mir durch BBC 4 eingeprägt. Programme wie „Desert Island Discs“(wo ich zum ersten mal Sir Karl Popper sprechen hörte), „The Moral Maze“ (mit dem unvergessenen Rabbiner Hugo Gryn), “Gardener’s Question Time” and „Thought for the Day“ sind Bildungsprogramme erster Güte. Jetzt muss ich mal schauen wie ich die BBC 4 wieder in mein Leben integriere, fing ja gut an: „The Lord is my Light!“

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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