Wang Wei “An den Stromschnellen"

Oberhalb vom Strich: eine Übersetzung auf Japanisch. Großgedruckt: das ursprüngliche Gedicht, links davon eine ausführliche Erklärung auf Japanisch.
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“An den Stromschnellen genannt “Weißer Stein””

So rein und flach das Wasser schnelle rinnt
Die Binsen grün, noch nicht geerntet sind
Es Häuser gibt, am Fluß gen Ost und West
Man Gaze wäscht, im klaren Mondschein lind

Der Weg des Dichters Wang Wei (etwa 700-760) ist der des Zen. Er weiß Mittel und Wege dichterisch ganze Landschaften zu malen, weit zu schweifen, Einzelheiten hervorzuheben, Beziehungen herzustellen und doch das Nichts, syunyata, auszudrücken. Was wirklich scheint und aufruft wahrzunehmen, zu handeln und einzugreifen, erscheint kurz danach ruhiger und heilsamer, scheint von größerer Ferne aus betrachtet.
Binsen: Material für Matten, Hüte, Dächer.
Noch nicht geerntet sind: der Mensch handelt noch nicht.
Häuser: aber kein Dorf.
Gaze: das dünnste Gewebe, dessen Schriftzeichen aus „Faden“ (links) und „wenig“ (rechts) besteht: 紗. Hergestellt aus Seide.
Waschen: nicht das Schneiden der Binsen, sondern das Waschen des dünnen Gewebes tritt hier als Handeln auf. "Man wäscht...": vielleicht zwei Menschen.
Mond: Der Herbstmond, der zweite Vollmond des Herbstes nach dem Mondkalender.

Eau claire et peu profonde de la Plage-aux-rochers blancs,
Les verts roseaux pourront bientôt être cueillis.
Leurs maisons se trouvent au sud-est de la rivière,
Elles lavent la soie sous la lune claire.

"Même si les êtres humains ne sont pas absents des poèmes de Wang Wei, ils s'y tiennent tout tranquilles, comme dans une peinture, et n'évoquent nullement l'image de personnages qui penseraient à un ami lointain en contemplant la lune. (...) Le poème s'accompagnerait alors d'une saveur zen. (... L)es laveuses de soie ne sont que les personnages d'un tableau que la lune éclaire : elles n'entrent en scène, au même titre que les verts roseaux, que comme éléments du décor de la Plage-aux-rochers blancs."
Trois aspects de la lune dans la poésie Tang : Wang Wei, Li He, Li Shangyin, Hiroshi Kōzen.

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Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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