Gemeindeverwaltung möchte Erlass
Keine privaten Osterfeuer mehr?

Die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau erlebte in diesem Jahr unruhige Osterfeiertage. Das lag zum Teil auch an den 252 genehmigten Osterfeuern. "Von der Feuerwehr wird der Anstieg an Feuern und die zunehmenden Einsätze an den Ostertagen kritisch gesehen. Auch ist zu beobachten, dass zum Teil alles andere als pflanzliche Grünabfälle verbrannt und Sicherheitsabstände und -vorkehrungen nicht eingehalten werden", gab die Feuerwehr Ende April zu Protokoll. Es geht also auch um illegale Müllentsorgung.
Mit einer ordnungsbehördlichen Verordnung will die Gemeindeverwaltung nun gegensteuern und künftig alle private Osterfeuer verbieten. Sie stützt sich dabei auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Düsseldorf aus dem Jahr 2004, das sich mit dem Brauchtumsfeuer beschäftigt hat. "Demnach ist starkes Indiz für ein Brauchtums(Oster-)feuer, dass das Feuer von in der Ortsgemeinschaft verankerten Glaubensgemeinschaften, Organisationen und Vereinen ausgerichtet wird und im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung für jedermann zugänglich ist. Zum einen stelle das Gemeinschaftserlebnis den besonderen Sinnbezug des Osterfeuers her oder fördere ihn zumindest, zum anderen dränge sich in diesen Fällen nicht die ansonsten nahe liegende Sorge auf, dass lediglich Pflanzenabfälle unter dem Vorwand eines Osterfeuers illegal beseitigt werden sollen", ist in der Verwaltungsvorlage für den Hauptausschuss zu lesen, der sich am Donnerstag mit dem Thema beschäftigt.
Der Erlass der Verwaltung sieht deshalb vor, dass ab dem Jahr 2020 nur noch Kirchengemeinden, Organisationen und Vereine Osterfeuer durchführen wollen. Es ist nicht zu erwarten, dass die Bürger gegen diesen Erlass Sturm laufen werden. Die Gemeinde will durch eine Verringerung der Osterfeuer die Bürger auch klimapolitisch sensibilisieren.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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