Tobias Tripp war auf dem Friedhof in Bedburg-Hau unterwegs
"Es geht besser"

Tobias Tripp aus Kleve ist regelmäßig auf den Friedhöfen in der Region unterwegs, um die Gräber von Familie, Freunden und Bekannten aufzusuchen. Dabei hat er immer wieder mit Problemen zu kämpfen. | Foto: Tim Tripp
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  • Tobias Tripp aus Kleve ist regelmäßig auf den Friedhöfen in der Region unterwegs, um die Gräber von Familie, Freunden und Bekannten aufzusuchen. Dabei hat er immer wieder mit Problemen zu kämpfen.
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 Regelmäßige Besuche auf dem Friedhof gehören für Tobias Tripp dazu. Dabei würde er manchmal auch gerne Blumen oder Kerzen mitnehmen. Einige Gräber sind für ihn jedoch unerreichbar.

Es ist ein kalter Frühjahrstag. Der Wind weht kräftig über den Friedhof unweit der alten St. Antonius-Kirche in Bedburg-Hau. Für ihn gehören regelmäßige Besuche auf dem Friedhof dazu. Schon beim Betreten hat er jedoch mit der ersten Hürde zu kämpfen. Auf dem gesamten Gelände ist ein roter Splitt verteilt. Mal mehr, mal weniger. "Das schaffe ich ohne Probleme, dank jahrelangem Training. Für viele Rollstuhlfahrer ist hier schon Schluss. Ohne fremde Hilfe können Sie nicht einmal selbstständig über das Gelände fahren", erklärt Tripp. Unweit des Eingangs ist bereits die nächste Hürde zu finden - die Trauerhalle. "Ich kann mich noch an die Beerdigung meiner Oma erinnern. Ohne fremde Hilfe hätte ich nicht mal die Chance gehabt in der Halle an der Verabschiedung teilzunehmen. Meine Familie musste mich die Treppen hochtragen", erinnert sich der 35-Jährige. Ein Besuch am Grab seiner Tante ist für ihn ohne Probleme möglich. "Hier kann man ganz in Ruhe vor dem Grab innehalten, Blumen einstecken oder eine Kerze entzünden." Das gilt jedoch nicht für jede Grabstelle auf dem Friedhof. In direkter Nachbarschaft zur Trauerhalle sind Urnengräber in zwei Reihen hintereinander aufgestellt. "Zwischen den Gräbern sind nicht einmal 50 Zentimeter Platz. Da passt weder ein Rollstuhl noch ein Rollator durch. Auch ältere Menschen, die schlecht zu Fuß sind, haben hier große Probleme. So etwas verstehe ich nicht. Die Pflege ist für einen Angehörigen, der nicht mehr so gut auf den Beinen ist, kaum zu meistern", erklärt Tobias Tripp. Ansonsten ist er sehr zufrieden mit dem Friedhof in Hau. "Besser geht natürlich immer. Ich würde mir wünschen, dass man gerade vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft die Barrierefreiheit in die Planungen schon frühzeitig mit eingebunden wird", so Tripp.

Autor:

Tim Tripp aus Kleve

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