Schulleiterin Bärbel Heidenreich verlässt das Gymnasium Bergkamen
Abschied nach 33 Jahren im Schuldienst

Schulleiterin Bärbel Heidenreich geht in Pension - ihre Nachfolge am städtischen Gymnasium Bergkamen ist bisher nicht geklärt.
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"Ich wünsche mir einen Terminkalender, in dem auch mal wieder Treffen mit Freunden stehen!" Mit diesen Worten nimmt Schulleiterin Bärbel Heidenreich Abschied vom Gymnasium Bergkamen. Wobei nicht ganz, denn bis zu ihrem tatsächlichen Dienstende am 31. Juli gibt es noch viel aufzuräumen und an ihre kommissarische Nachfolgerin Maria von dem Berge zu übergeben. Die offizielle Verabschiedung ist coronabedingt sogar erst für den 27. August geplant.

2007 kam Heidenreich als Mittelstufenkoordinatorin von der Geschwister-Scholl-Schule in Lünen ans Gymnasium Bergkamen, seit 2013 ist die Nordkirchenerin dort Schulleiterin. Die Entscheidung, in Pension zu gehen, habe sie bereits vor der Corona-Pandemie getroffen. "Ich habe hier ein mittelständisches Unternehmen mit zurzeit 70 Abteilungsleitern (Lehrern) und 760 Mitarbeitern (Schülern) geführt", scherzt sie - und übt dabei zugleich Kritik. "Herausforderungen habe ich immer gern angenommen, aber diese Jahre waren auch sehr erschöpfend für mich und ich hatte kaum Zeit für Privates." Von großen Themen wie Inklusion (inklusive Klasse seit 2013), Integration mit der großen Flüchtlingswelle 2015, dann die Schulzeitverkürzung G8 und die Rückkehr zu G9 und nicht zuletzt die Corona-Pandemie war ihre Zeit als Schulleitung geprägt. "Die Aufgaben waren spannend, keine Frage, aber wir reden hier von einer 60- bis 65-Stunden-Woche", erklärt sie das Pensum. Unter der Bürokratie - beispielsweise "pädagogisch-technische Einsatzkonzepte", die man von Schulen verlange, um Digitalisierungsgelder anzurufen - leide das Alltagsgeschäft so wie auch die Unterrichtsentwicklung, innovative Projekte und Ideen. Hier wünscht sie sich ganz klar, die Schulleiter und Lehrer zu entlasten. Auch die Informationspolitik - beispielsweise nicht zuerst aus dem Radio über neue Homeschooling-Regeln zu erfahren - sei aus ihrer Sicht verbesserungswürdig.

"Getragen hat mich aber immer der bereichernde Unterricht in meinen Fächern Mathematik und Chemie, der intensive Kontakt zu den Schülerinnen und Schüler, der Austausch und die konstruktive Zusammenarbeit mit den Eltern und meinen Kolleginnen und Kollegen", findet die 63-Jährige dennoch dankende Worte nach 33 Jahren im Schuldienst. Zu besonderen Schulfeiern, Theater- und Konzertaufführungen will sie auch zukünftig zurückkehren, aber nur noch als Privatperson. Wünsche wie eine Reise nach Lissabon, Segeltouren mit ihrem Mann, am Sonntag den Tatort zu schauen statt die Corona-Schulverordnung zu lesen - oder einfach mal ein Buch aus literarischem Interesse - stehen ebenfalls auf ihrer Pensions-to-do-Liste. Eventuell kehrt sie sogar noch einmal selbst an die Uni zurück. Insbesondere in der Biologie möchte sie ihr Wissen unbedingt weiter vertiefen.

Schulleiterin Bärbel Heidenreich geht in Pension - ihre Nachfolge am städtischen Gymnasium Bergkamen ist bisher nicht geklärt.
Letzte Aufnahme auf dem Schulhof, denn bald muss sich Schulleiterin Bärbel Heidenreich vom Gymnasium Bergkamen verabschieden.
Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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