Ein Bild - Eine Geschichte

Schlechte Aussichten

Schwer atmend lehnte sich Hannes an die kühle Mauer und schloss für einen Moment die Augen. Der Wind strich ihm durch das nassgeschwitzte Haar. Er war so schnell gerannt, wie er konnte. Nur noch eine kurze Strecke trennte ihn vom Haus des Bürgermeisters, doch er kam zu spät. Das Tor zur Stadt stand weit offen, als er es passierte und der Pförtner hatte ihn nur ausgelacht, als er ihn vor dem drohenden Angriff warnte. Nur der Bürgermeister hatte das Recht, mitten am Tag das Tor schließen zu lassen. Vorsichtig schaute Hannes durch das Loch in der Mauer, welche die Stadt umschloss. Er konnte die Schiffe vor der Küste sehen und die Boote, die immer mehr Männer an den Strand brachten. Ihre rauen Stimmen drangen zu ihm hinauf und ließen keinen Zweifel daran, was die Absicht dieser Männer war. Die Mauer war zwar dick und hoch und bot der Stadt einigen Schutz vor einem Angriff vom Meer aus, doch der schmale Zugang war bei Ebbe vom Strand aus zu erreichen. Und immer noch stand das Tor weit offen. Hannes lief weiter. Vielleicht schaffte er es doch noch rechtzeitig, doch er kam nicht weit. Geschrei erhob sich vom Strand. Das Quietschen des Tores, als der Pförtner versuchte, es im letzten Moment zu schließen, drang zu ihm durch, doch stoppte abrupt. Geschrei und Waffengeklirr breitete sich auf den Straßen unter ihm aus. Hilflos musste Hannes mit ansehen, wie die Piraten in die Stadt stürmten und alles niedermetzelten, das ihnen vor die Klinge kam.
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Autor:

Sabine Kalkowski aus Bergkamen

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