Dusan David Parizek zeigt "Iphigenie" am Schauspielhaus
Euripides trifft Jelinek

"Iphigenie" - kombiniert mit Elfriede Jelineks "Ein Sportstück" - zeigt die bedrückende Kontinuität der Gewalt in der europäischen Geschichte.  | Foto: Röder
  • "Iphigenie" - kombiniert mit Elfriede Jelineks "Ein Sportstück" - zeigt die bedrückende Kontinuität der Gewalt in der europäischen Geschichte.
  • Foto: Röder
  • hochgeladen von Nathalie Memmer

Der Regisseur Dusan David Parizek schlägt in seiner Inszenierung der "Iphigenie in Aulis" des Euripides den Bogen zu Elfriede Jelineks "Ein Sportstück" - und überbrückt dabei etwa 2.500 Jahre. Bei der Premiere am Samstag soll jedoch eines deutlich werden: Beide Dramen sind ein Votum gegen den Krieg.
"Euripides thematisiert nicht, welche Rolle die Sprache der Massen im Krieg spielt", begründet der 1971 im tschechischen Brünn geborene Parizek seine zunächst vielleicht überraschende Entscheidung, das Werk des großen griechischen Tragikers mit dem Stück der Nobelpreisträgerin des Jahres 2004 zu kombinieren.
Der Regisseur führt aus: "Ich möchte mich sowohl mit der Rolle der Herrscherfamilie als auch mit der der Massen auseinandersetzen. Die Unterschiede zwischen den beiden Texten bleiben für den Zuschauer dabei jederzeit klar wahrnehmbar; dafür sorgen allein die unterschiedlichen Sprachqualitäten. Auf dieser Basis setzen wir uns mit der Gewaltbereitschaft in der europäischen Gesellschaft auseinander."

Auseinandersetzung mit Rollenklischees

Ganz wesentlich geht es Parizek um die Auseinandersetzung mit Rollenklischees. Deshalb werden die Männerrollen von Frauen gespielt, während der Chor der Frauen von Männern verkörpert wird. "Es geht um eine Frau, die bereit ist, im Krieg alles zu opfern", verdeutlicht Parizek.
Auf der Bühne stehen Svetlana Belesova, Jele Brückner, Konstantin Bühler, Bernd Rademacher, Anne Rietmeijer und Lukas von der Lühe.

Termine
 Für die Premiere am Samstag, 16. März, um 19.30 Uhr im Schauspielhaus, Königsallee 15, gibt es noch Karten.
 Eine weitere Vorstellung folgt am Mittwoch, 20. März, ebenfalls um 19.30 Uhr. Bereits um 18.45 Uhr gibt es eine Einführung. Auch am Donnerstag, 21. März, ist die Inszenierung um 19.30 Uhr zu sehen.
 Die Theaterkasse ist unter Tel.: 3333 5555 erreichbar. 

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.