Rückblick: Kritische Stimmen zu Bochum Total 2012 – Ausblick: Verkehrschaos 2013 vorprogrammiert

Vier Tage Bochum Total sind nun wieder einmal Geschichte. Die Veranstalter ziehen Bilanz und fokussieren sich bereits auf die 28. Auflage des Bochumer Innenstadtfestivals.
Kritik bleibt nach einer Veranstaltung, die Zehntausende abermals anlockte, nicht aus.

Bereits am Samstag mehrten sich kritische Stimmen, dass feiernde Besucher Grenzen überschreiten, die sie nicht übertreten sollten. Sogenannte Wildpinkler nutzten Innenhöfe in der Bochumer Innenstadt, angetrunkene Jugendliche machten sich an Hauseingängen breit.
Obwohl die Polizei ein zufriedenstellendes Fazit zieht, war an allen Festivaltagen zu beobachten, dass kleine, für üblich nahezu verwaiste Nebenstraßen, plötzlich bevölkert waren. Auf Bordsteinkanten saßen Jugendliche, die abseits des Musikfestivals ihre eigenere kleine Party feiern. Mit reichlich Alkohol, versteht sich.

Besucher von Bochum Total kritisieren, die Veranstaltung distanziere sich immer weiter von ihrem ursprünglichen Gedanken. Junge Newcomer-Bands treten zwar weiterhin auf, aber das Publikum verändert sich.
Auch die hohen Preise an den Imbissständen werden kritisiert.
Doch muss den Veranstaltern der notwendige Balanceakt zwischen einer gesicherten Finanzierung und einem weiter für alle Musikfreunde bezahlbaren und interessanten Festival gelingen.

Die nicht selten frisierten Besucherzahlen gehen langsam aber sicher ebenfalls zurück. Knackte Bochum Total einmal fast die Millionenmarke, fanden nun etwas mehr als 500000 Personen den Weg in die Bochumer City.

Das Benehmen vieler Besucher stört nicht wenige – wozu nicht nur Anwohner zählen. Bei näherem Beobachten fällt auf, dass nur die Fans, die in unmittelbarer Nähe zu den Bühnen stehen, tatsächlich auf die Veranstaltungsfläche schauen; die übrigen Umherstehenden finden Nebenschauplätze.
Wer bewusst mit reichlich Alkohol zum Festivalgelände kommt, wird ohnehin nicht nur die Musik im Sinn haben.

Unmut könnte der Termin für die kommende Auflage von Bochum Total auf sich ziehen. Die Veranstalter haben sich bereits jetzt dafür entschieden, Bochum Total zukünftig immer am ersten Juli-Wochenende stattfinden zu lassen.

Da die Schulferien im kommenden Jahr aber erst zwei Wochen später starten, müssten gerade donnerstags und sonntags einige Besucher fernbleiben.
Hinzu kommt, dass sich der Termin mit der Ansetzung der Extraschicht (Nacht der Industriekultur) überschneidet. Beide Events nehmen sich somit einige Besucher gegenseitig weg. Vor allem aber sind logistische Probleme vorprogrammiert. Die diesjährige Extraschicht offenbarte, dass der öffentliche Personennahverkehr trotz Shuttle-Linien aus allen Nähten platzte. Da bekanntlich ein Großteil der Besucher von Bochum Total ebenfalls über den Bochumer Hauptbahnhof anreist, ist ein großes Verkehrschaos bereits jetzt absehbar.

Autor:

Philipp Rentsch aus Bochum

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