Steppen auf ExtraSCHICHT: Schmutzig, nass, stilvoll

Steptanzschule "Stepgebiet" tanzt auf Zeche Waltrop

„Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern,“ philosophiert ein alter Ohrwurm, doch seit Samstagabend wird neu gedichtet: Das kann doch eine Stepperin nicht erschüttern! Im Rahmen der ExtraSCHICHT waren die Steptänzerinnen der Castroper Tanzschule „Stepgebiet“ für das Nebenprogramm auf Zeche Waltrop zuständig. Das Motto der Nacht lautete „Moments of Movement“. Zünftig gekleidet in Blaumännern und Bergmannsklamotten präsentierten die Frauen und Mädchen auf dem Außengelände im Dauernieselregen ihre „Walk-Acts“.

Polonaise durch das Manufactum

Im Rhythmus eines anfahrenden Zuges beginnend tanzte die Gruppe in einer begeisternden Endlosschleife ihre Polonaise und führte so die Besucher der Zeche von Halle zu Halle, vom Manufactum zur Maschinenhalle und zurück. Feinheiten wie flaps & steps, dig-balls & shuffles blieben dem Laien natürlich verborgen, doch der Klang der klackernden Schuhe und die lachenden Gesichter der Stepgebietlerinnen lockten so manchen Zechenbesucher unter den Vordächern hervor, um auch im Regen die mitreißenden Choreographien zu beobachten – und schließlich war da auch noch das „Follow me“-Schild, welches eindeutig zur Verfolgung einlud.

Das auf Zeche Waltrop angesiedelte „Manufactum“ blieb natürlich auch nicht von einem Besuch der Stepperinnen verschont. Zweimal durchsteppten die Tänzerinnen das urige Geschäft, vorbei an vollbepackten Regalen und Ständern und sehr zur Freude der dort noch arbeitenden Angestellten und zufällig durch den Laden bummelnden Kunden.

Die Gäste des Café Stromberg staunten ebenfalls nicht schlecht, als die 22-köpfige Tanzgruppe plötzlich und unerwartet das Abendessen störte und durch die Tischreihen des edel in Weiß dekorierten Restaurants steppte. Einem kleinen Flashmob gleich verteilten sich die Stepperinnen nach dem schon bekannten Polonaise-Einzug und präsentierten kleine, aber feine Choreographien. Laut und beswingt, der Applaus war ihnen sicher.

Steppen im Regen

Dem Nieselregen elanvoll die Stirn bietend nahmen die Tänzerinnen kurzerhand auf dem Innenhof der Zeche die verwaiste Hauptbühne in Beschlag. Der Regen und die großen Pfützen auf der Bühne dienten hier als Stilmittel. Während Gene Kelly noch mit seinem Regenschirm von Bordstein zu Bordstein hüpfte, steppte das „Stepgebiet“ durch das Wasser und bot atemberaubende a-capella Tanzeinlagen. Spritzig und, eindeutig, absichtlich. Dass Schuhe und Hosenbeine zuweilen völlig durchnässt waren, schienen keinen der Akteure zu stören. Im Gegenteil. Nach der ersten Bühnenpräsentation draußen folgte eine kurzer luftiger Step auf den Steinbänken, dann ging zurück in die Hallen, „umme Kunst rum“, und wieder nach draußen ins erbarmungslose Wetter, das einfach nicht besser werden wollte.

Und wenn das Metall unter ihren Schuhe inzwischen nicht gerostet ist, dann steppen sie dort noch immer...

...oder im Stepgebiet

Autor:

Daniela Dohmen aus Bochum

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