Rente ab 68 Jahre
Abwälzungen der Krisenlasten auf die Masse immer konkreter

Die wenigsten Beschäftigten schaffen bereits jetzt aus gesundheitlichen Gründen das reguläre Renteneintrittsalter | Foto: Toluna Daniel Fuhr/www.karicartoons.de
  • Die wenigsten Beschäftigten schaffen bereits jetzt aus gesundheitlichen Gründen das reguläre Renteneintrittsalter
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Was jetzt wie eine Satire klingt, kann in wenigen Jahren Realität sein. Jetzt fordert eine Kommission von Regierungsberatern zunächst eine Anhebung des Renteneintrittalters auf 68 Jahre, später auf 70 Jahre, dann auf 80 usw. Die Regierungsberater sind die verlängerte Hand der Konzerne und haben eine hanebücherne Begründung: Es drohen "schockartig steigende Finanzierungsprobleme ab 2025" der gesetzlichen Rentenversicherung. Zum einen ist diese Begründung aus der Luft gegriffen, da das Rentenniveau ohnehin schon stark gesunken ist, im anderen Fall braucht sich niemand zu wundern, wenn die Finanzierung der Rente schwieriger wird.

Die Regierungsberater verschweigen bewusst die Vernichtung von zahlreichen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen, die Explosion der geringfügigen Beschäftigung und des Niedriglohnsektors. Hinzu kommt die erneut sich anbahnende Weltwirtschaftskrise sei 2018, wo es um den Vorrang der Weltmarktanteile der internationalen Konzerne geht. Dieser Prozess wird weltweit weitere zahlreiche Arbeitsplätze kosten.

Angeblich ist eine Altersversorgung nur noch gewährleistet, wenn die Renten sinken (und dafür die Profite der Konzerne steigen). Die Regierungsberater wissen sehr wohl, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt sehr viele Beschäftigte das reguläre Renteneintrittsalter von durchschnittlich 65 Jahre aus gesundheitlichen Gründen nicht erreichen und dann mit deutlichen Rentenabschlägen aus dem Berufsleben ausscheiden. Genau das ist gewollt! Die Anhebung des Renteneintrittsalters ist also eine Rentenkürzung durch die Hintertür!

Völlig zurecht entwickelt sich großer Protest durch einige Parteien und die Gewerkschaften gegen diese unsäglichen Pläne! Worte reichen aber nicht - Taten wie Arbeitskämpfe müssen folgen! Für ein allseitiges politisches Streikrecht!

P.S.: Ist vielleicht jemand in den Reihen der Regierungsberater bereits 65 Jahre oder älter? Dann könnte er doch auf dem Bau oder als Dackdecker aushelfen!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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