Die Vergessenen
Ein unerwartetes Gespräch mit einem der auf der Straße lebt

Foto Pixabay gratis

Auf der Straße unterwegs :
Ein paar warme Decken ein warmes Getränk und etwas Klimpergeld ich bin mal kurz auf Achse. Ich unterhalte mich ich gehe nicht vorbei, wenn ich in der Bochumer City unterwegs bin. Ich frage auch schon einmal warum lebst du auf der Straße? Ich erfahre immer öfter, dass der Neustart in ein geregelte Leben für Menschen die ohne Wohnraum sind unglaublich schwer ist. Ich denke gerade an das alte Penner Klischee. Alkohol, ungepflegt ,scheinbar wertlos für diese Gesellschaft so sieht manch einer die Menschen, die auf der Straße leben.
Zurück ist nicht so einfach:
Nicht jeder der auf der Straße lebt möchte auch dort bleiben. Die Politik duckt sich weg höre ich und bin erstaunt über eine Unterhaltung die ich hier auf der Straße nicht so erwartet habe. Hier wird über Wohnraumoffensive und auch das Ziel diskutiert und auch das Ziel " bezahlbarer Mieten" das zwar im Koalitionsvertrag stehe, doch im Kabinett der Obdachlose kaum eine Rolle spiele.
Wieviel Krisen hat das Land:
Wir müssen hinschauen wir dürfen in Zeiten von Corona, dem Klimawandel und dem Krieg in Europa derzeit von einer "dreifachen Krise "betroffen, die Menschen nicht vergessen die auf der Straße leben. Mindestens 300.000 Menschen sind in unserem Land ohne eigene Wohnung . 300.000 ohne Wohnung finde ich erschreckend (unsere Stadt hat 370.000 Einwohner). Wie viele Menschen  tatsächlich kein eigenes Zuhause haben, ist unklar. Obdachlosigkeit, Wohnungslosigkeit die Zahlen sind erschreckend.178.000 Menschen leben wegen Wohnungslosigkeit in vorübergehenden Übernachtungsmöglichkeiten. Die Hälfte der Einwohnerzahl unserer Stadt, liebe Bochumer*innen.
Es gibt eine Dunkelziffer:
Viele Wohnungssuchende finden Unterschlupf bei Bekannten oder leben auf der Straße. Wenn ihr jetzt durch die Straßen geht schaut euch um und nicht auf diese Menschen herab. Der Wohnungsverlust steht oft am Ende einer Verkettung ungünstiger Lebensumstände. Überschuldung, Arbeitsplatzverlust und Krankheit sind häufige Ursachen.
Sie gehen einher mit nicht mehr bezahlbaren Mieten und darauf erfolgen Zwangsräumungen. Ich frage mich immer warum in unseren Land die Wohnungspolitik versagt. Kein Zuhause, keine richtige Mahlzeit, frieren müssen in einem Land wie diesem?
Fremdschämen ist angesagt...
Deshalb bin ich hin und wieder auf Achse.

Autor:

Gudrun - Anna Wirbitzky aus Bochum

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