Internationaler Frauentag und Gedenken an den Super-GAU in Fukushima

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Diese beiden Schwerpunktthemen wurden auf der vergangenen Montagsdemo diskutiert. Dazu gab es zahlreiche Wortmeldungen am offenen Mikrofon.

"Heute geht es um zwei internationale Themen. Zunächst soll über den Weltfrauentag vom 8.3. (vergangenen Samstag) berichtet werden, im weiteren Verlauf steht eine Debatte zum 3. Jahrestag der nuklearen Katastrophe in Fukushima (Japan) an", leitete einer der Moderatoren die Kundgebung ein.

"Ich sah auf der Veranstaltung am letzten Samstag zum Internationalen Frauentag auf dem Dr.-Ruer-Platz viele Stände von fortschrittlichen Frauenorganisationen und Parteien, z.B. dem Frauenverband Courage, der Frauenorganisation One Billion Rising, Mira, aber auch von Parteien wie z. B. der Linkspartei, MLPD und der Sozialen Liste. Auch waren mehrere Montagsdemonstranten dort. Überall wurde für die Rechte der Frauen, z.B. gleiche Bezahlung wie die Männer für die selbe Arbeit oder gegen Gewalt an den Frauen demonstriert. Im Anschluss an diese Kundgebung gab es noch eine bunte Demonstration der Frauenverbände durch die Innenstadt", berichtete eine Montagsdemonstrantin.

"Neben der Unterdrückung der Frauen in zahlreichen Ländern der Welt wurde auch das Thema des Kampfes um jeden Arbeitsplatz angesprochen", bemerkte eine Frau von der Organisation BASTA, "es geht um die Zukunft unserer Männer, sei es bei Opel, Outokumpu oder anderswo".

"Auf der Abschlusskundgebung setzte sich u.a.ein Mitglied der Linkspartei für mehr Rechte der Frauen ein und regte an, im nächsten Jahr mehr Aktionen wie ein Konzert zum Internationalen Frauentag zu organisieren. Dieser Vorschlag wurde einhellig begrüßt", schilderte eine weitere Rednerin.

"Ich finde es unverantwortlich, dass die Presse zwar umfangreich von der Kundgebung auf dem Dr.-Ruer-Platz berichtete, aber mit keinem Wort die anschließende Demonstration erwähnte", meinte ein Redner.

Nach dem Montagsdemolied "Wir haben den längeren Atem" ging es um die Nuklearkatastrophe in Fukushima vor drei Jahren.

"Nach wie vor sind weite Regionen im Umkreis von Fukushima nicht bewohnbar und gesperrt. Die abgebrannten Kernbrennstäbe werden in provisorischen Becken gekühlt. Diese Becken sind bereits leck, so dass das hochgradig strahlenverseuchte Wasser ungehindert in das Meer fließen kann. Inzwischen konnte sogar in Kanada eine erhöhte radioaktive Strahlung nachgewiesen werden. Trotzdem beabsichtigt die japanische Regierung, alte Kernkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Dagegen gibt es jedoch immer mehr Widerstand aus der Bevölkerung", hieß es in einer Wortmeldung.

"Auch Deutschland unterstützt finanziell den Bau von weiteren Atomkraftwerken im Ausland und fährt zugleich die Förderung für die erneuerbaren Energien zurück. Es ist eine Lüge, wenn behauptet wird, dass der Strom aus Solarenergie, Wind- oder Wasserkraft teuer ist. Atomstrom ist überhaupt nicht zu bezahlen, wenn die Kosten der Entsorgung des Atommülls mit einkalkuliert würden. Diese Kosten sind grenzenlos, es gibt bisher kein Endlager für die atomaren Abfälle", erläuterte ein Redner.

"Wir leben alle auf einer tickenden Zeitbombe", ergänzte einer der Moderatoren, "wenn es z.B. in Frankreich an einem der Kernkraftwerke einen solchen Störfall wie in Fukushima gäbe, wären große Teile von Europa für Jahrtausende nicht mehr bewohnbar, das sollten die Spatzengehirne der profitgierigen Energiekonzerne einmal bedenken".

"Den Konzernen ist die Gefahr durch Kernkraft wohl bewusst", antwortete ein weiterer Redner, "doch geht es denen nur um den augenblicklichen Gewinn".

Nach der Diskussion auf dem Husemannplatz gab es nach längerer Zeit einen Demonstrationszug durch die Kortumstr. bis zur Drehscheibe, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

Das Thema für die nächste Montagdemo ist noch offen.

Die Moderatoren
Ulrich Achenbach
Christoph Schweitzer

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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