Kein Militärschlag der USA gegen Syrien!

Das Transparent der Bochumer Montagsdemo
3Bilder

Der Antikriegstag am 1.9.2013 und die Situation in Syrien waren die Diskussionsgrundlage der vergangenen Montagsdemo. Bevor die Debatte beginnen konnte, gab es eine kleine Panne: Der Akku der Lautsprecheranlage fiel aus, jedoch bekam die Montagsdemo von einem Reisebüro, das direkt am Husemannplatz ist, den notwendigen Strom für die Lautsprecheranlage.

Einer der Moderatoren erläuterte: "Am 1. September 1939 löste der Überfall deutscher Truppen in Polen den Zweiten Weltkrieg aus. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) rief im Jahre 1957erstmals zu Protesten gegen den Krieg auf. Auf dem Bundeskongress des DGB 1966 wurde beschlossen, den 1. September als einen Tag zur Bekenntnis für den Frieden und gegen den Krieg zu erklären, seitdem gibt es den Antikriegstag. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute fanden jedoch unzählige weitere Kriege statt, aktuell steht ein neuer internationaler Konflikt (beabsichtigter militärischer Einsatz der USA in Syrien) vor der Tür".

"Ich weiß nicht, wer das Giftgas in Syrien eingesetzt hat, trotzdem bin ich gegen einen Militärschlag der USA in diesem Land" äußerte sich ein Redner. "Den USA geht es bei ihrem geplanten Einsatz in Syrien auch gar nicht um das Leid der Zivilbevölkerung, sondern nur um strategische Vorteile. Syrien ist nämlich eine Passage zu Ländern mit reichem Erdölvorkommen, wie z.B. dem Irak", ereiferte sich eine Rednerin. Eine andere Frau meinte: "Jetzt kurz vor der Wahl sollte man alle Parteivertreter fragen, z.B. die GRÜNEN, wie sie auf ein militärisches Eingreifen der USA in Syrien reagieren würden und ob sich die Bundeswehr daran beteiligen müsste". "Wie glaubwürdig ist die USA, Syrien wegen des weltweit geächteten Chemiewaffeneinsatz zu attackieren, wenn diese Großmacht selbst solche Waffen in Vietnam oder im Irak-Konflikt eingesetzt hat???" rief ein Montagsdemonstrant.

Einer der Moderatoren sagte: "Um dem syrischen Volk wirklich helfen zu können, müssen alle Waffenexporte, auch an die Gegner von Assad, sofort eingestellt werden. In Syrien ist die Lage so unüberschaubar, welche Seite gut oder böse ist".

Nach weiteren Wortmeldungen lautete die eindeutige Tendenz: Kein Militärschlag der USA in Syrien!

Nach einem musikalischen Intermezzo wechselte das Thema.

Ein Montagsdemonstrant berichtete von einem Großprotest gegen Massentierhaltung und dem Megaschlachthof für Geflügel in Wietze bei Celle (Niedersachsen) am vergangenen Samstag. "Ich war bei dieser Veranstaltung persönlich vor Ort. Tausende Menschen füllten den zentralen Veranstaltungsplatz der Kleinstadt bei der Auftaktkundgebung. Auf der Bühne sprachen Vertreter von Landwirten, die noch artgerechte Tierhaltung haben, Delegierte aus Brasilien, Griechenland und einem weiteren ausländischen Staat sowie ein Delegierter der Gewerkschaft Nahrung und Genussmittel. Neben der Tierquälerei durch die Massentierhaltung wurden auch die Gefährdung des Grundwassers durch Ausbringen von riesigen Menge Gülle und die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen angeprangert. Anschließend gab es einen riesigen Demonstrationszug zu dem Schlachthof, der trotz seiner Größe von ca. 1 qkm in kurzer Zeit umzingelt wurde. Der Betreiber dieses Schlachthofes, der Konzern Rothkötter, hatte wahrscheinlich Angst vor dem großen Widerstand, so dass die Demonstranten von den Flachdächern des Schlachthofes gefilmt wurden".

"Es ist gut, dass sich so viele Menschen gegen die skrupellosen Agrarkonzerne wehren", hieß es in einer Wortmeldung.

Eine Montagsdemonstrantin schilderte die Arbeitsbedingungen in vielen Schlachthöfen: "Viele Arbeiter, insbesondere aus Staaten wie Rumänien oder Bulgarien, werden illegal nach Deutschland eingeschleust, auf engstem Raum in Häusern zusammengepfercht und dann zu Dumpinglöhnen auf den Schlachthöfen im Rahmen eines Werkvertrages eingesetzt. Es wurde sogar berichtet, dass ein Arbeiter seinen Fuß verlor, weil ihm ätzendes Desinfektionsmittel in die Stiefel lief und er sich nicht traute, die Stiefel zu wechseln, weil er Angst um seinen Arbeitsplatz hatte!"

"Weil sich die Regierung der Agrarindustrielobby beugt, werden solche Menschenrecht verletzenden Vorfälle nicht verfolgt", entrüstete sich ein Redner.

"Verbot der Massentierhaltung und Kampf gegen die Agrarkonzerne!", wurden Stimmen laut.

Nach einer sehr ausgiebigen Debatte endete die Montagsdemo mit der bekannten Abschlusshymne. Zwei Mitarbeiter einer englischen Hörfunksendung waren vor Ort und befragten Opel-Mitarbeiter, die auch bei den Montagsdemonstranten waren, über die Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Situation der Betroffenen. Ebenfalls interessierten sich diese Reporter für die Abschlusshymne.

Am nächsten Montag geht es um die bündnisweite Großdemonstration "Umfairverteilen - Reichtum besteuern - am 14.9.13

Die Moderatoren
Ulrich Achenbach
Christoph Schweitzer

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.