Leserbrief: Atriumtalk - Emotionen kochen zu hoch

Zu dem Thema Stadtwerke und Atriumtalk erreichte die Stadtspiegel-Redaktion die folgende Lesermeinung:

Ich bleibe definitiv Kunde der Stadtwerke Bochum!
Sicherlich habe ich mich in den vergangenen Tagen geärgert. So wird es wohl den meisten Bochumern ergangen sein: Wieder einmal macht mein Bochum negative Schlagzeilen. Wieder einmal wird deutlich, wie schädlich der kommunale Filz für unsere Stadt ist. Aber bei allem Ärger kochen mir die Emotionen gerade ein wenig zu hoch.

Da wird die Öffentlichkeitsarbeit der Stadtwerke Bochum zerrissen und so getan als gäbe es nur Atriumtalk und Steiger-Award. Sicher, der Atriumtalk ist Mist - das wissen wir jetzt alle. Das ist unstreitig "dumm gelaufen", aber gleich jedes Engagement des Konzerns pauschal in Frage stellen? Was würde es denn alles nicht mehr in und für Bochum geben, hätten wir die kommunalen Unternehmen nicht, die den rot-grün verursachten städtischen Bankrott wenigstens zum Teil auffangen? Ich nenne Urbanatix, die Förderung des Jugend- und Breitensports, den Bochumer Musiksommer, Bochum kulinarisch, das Zeltfestival und und und.
Meine Güte, auf fast jedem Parkticket der Bochumer Innenstadt steht die Marke rewirpower und wo der VfL ohne rewirpower stünde, wage ich mir gar nicht auszumalen.
Nein, die Öffentlichkeitsarbeit der Stadtwerke ist nicht das Problem; die Öffentlichkeitsarbeitsabteilung an sich leistet hervorragende Arbeit - und sicherlich auf Anweisung der Geschäftsführung. Wer diese Arbeit angreift, attackiert nicht den Schuldigen, sondern einen Sündenbock. Wer sonnt sich denn im Glanz des Steiger-Awards? Das Unternehmen Stadtwerke oder Genossin Oberbürgermeisterin samt sozialdemokratischer Parteiprominenz? Herr Wilmert trägt die Verantwortung und letzten Endes auch Frau OB-Aufsichtsratsvorsitzende Scholz!

Hinsichtlich des Atriumtalks bleibe ich dabei: Bis ins Äußerste unanständig, wenn auch offenbar rechtlich vertretbar, war das Handeln von Herrn Steinbrück. Ohne mit der Wimper zu zucken, nimmt er das mit Abstand höchste und völlig unverhältnismäßige Honorar von einem kommunalen Unternehmen an. Fingerspitzengefühl und Moral? Fehlanzeige!

Nun wird von einem Boykott gesprochen und man solle den Stromanbieter wechseln.
Ich gestehe jedem seine Reaktion zu - aber warum sollte ich das tun?
Ich finde die Tarife der Stadtwerke nach wie vor fair.
Zudem will ich, dass mein Geld in der Region bleibt. Deswegen bin ich auch Kunde bei der (eigentlich zu teuren) Sparkasse und beziehe meinen Strom von den Stadtwerken. Eigentlich sollte ich auch Opel fahren und viel öfter bei Aral tanken!

Ich verzeihe den Stadtwerken ihren Atriumtalk-Fehltritt, weil ich für das sonstiges Engagement für unsere Stadt dankbar bin.
Unverzeihlich hingegen ist das Verhalten von Steinbrück, Reden über die „Raffgier der Banken“ zu halten und sich diese selbst teuer honorieren zu lassen. Schämen Sie sich, Herr Steinbrück!

David Schary, Bochum

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Zuschriften sind willkommen, aber wir behalten uns Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Schreibne Sie an: Redaktion Stadtspiegel, Bongardstraße 25-27, 44787 Bochum, E-Mail redaktion@stadtspiegel-bochum.de

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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