Ausbeuter Wildberries in Russland
Unterdrückung durch Streik beendet

Wildberries Schuhversand in Russland | Foto: https://shoes-report.com/news/wildberries_vvodit_besplatnuyu_dostavku_zakazov_po_vsey_rossii/
  • Wildberries Schuhversand in Russland
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Trotz der zunehmenden Faschisierung in Russland durch das Putin-Regime gibt es Erfolge der Beschäftigten eines Online-Handelskonzern gegen seine Abzocker- und Ausbeutermethoden. Mit großem Interesse las ich folgenden Artikel über den Online-Handelskonzern Wildberries in Russland: (Quelle:rf-news.de vom 13.04.23)

Wildberries, früher ein Online-Magazin, heute der größte Online-Handelskonzern in Russland, führte neue Methoden regelrechter Abzockerei der Angestellten und Schein-Selbständigen (Eigentümer von Auslieferungspunkten) in seinen Auslieferungsstellen ein. Die Neuste war, dass sie Waren nicht zurückgeben können, wenn sie kaputt oder falsch geliefert werden. Der Wert wurde ihnen voll von ihrem Lohn abgezogen.

Dazu muss man wissen, dass hier Kleider, Schuhe, Schmuck, technische Geräte bis hin zu Nahrungsmitteln online gehandelt werden. Eine Ware kann den Wert von 1000 und mehr Euro haben. Es gab keine Möglichkeit, darüber zu streiten und das Geld vom Konzern zurückzufordern. Schon im Jahr davor hatte Wildberries verlangt, auf alle Waren 25 Prozent Rabatt zu geben. Damit war aber in den Auslieferungsstellen kein Plus mehr zu machen. Viele kamen ins Minus.

Die Angestellten und Eigentümer der Verkaufspunkte konnten den Aufträgen nur nachkommen, wenn sie 15 bis 16 Stunden am Tag arbeiteten, und auch das reichte nicht, wenn sie zu viele Strafen bekamen. Am 2. März protestierten 40 Verkäufer im Büro von Wildberries in Moskau. Der Konzern wies die Aktion als einen „Versuch, den Bürobetrieb zu stören“ ab.

Doch die Verkäufer von deutlich über 100 Verkaufspunkten wehrten sich. Nachdem Wildberries nach Gutsherrenart über insgesamt 600 Millionen Rubel (ca. 690.000 Euro) Geldbußen an alle Verkaufsstellen bzw. Beschäftigten eingefordert hatte, legten zunächst 50 Auslieferungsstellen ihre Arbeit nieder, der Streik begann am 14.03.23. Der Kapitalist und skrupellose Ausbeuter Wildberries war davon nicht beeindruckt, indem er behauptete, es habe nur ein kleiner Teil der Beschäftigten an dem Streik teilgenommen. Doch seine Rechnung ging nicht auf.

Am nächsten Tag waren die Verkaufsstellen im ganzen Land, bis auf wenige in Moskau und anderen Städten in Zentralrussland geschlossen. Von 33.000 Auslieferungspunkten gehören 13.000 Eigenverkäufern. Auch sie schlossen ihre Läden. Am 16. März gab Wildberries klein bei. Mehr als 10.000 Strafen wurden aufgehoben. Die blockierten Konten wurden von Wildberries entblockiert und das Monopol erklärte sich bereit, ein anderes System für Rückgaben und Umtausch zu erarbeiten. Die Organisation mittlerer und kleiner Geschäftsleute „Stütze Russland“ gründete eine Schiedskommission zur Lösung der Streitfragen zwischen Wildberries und den Verkäufern. (Quelle: rf-news.de vom 13.04.23)

Das ist ein weiterer Beweis, dass der Zusammenhalt der Unterdrückten und Arbeiter Erfolge haben kann. Das muss unbedingt Schule machen in dem Spaltungsversuch der Herrschenden bei den Beschäftigten, Erwerbslosen und Flüchtlingen in Deutschland!

rf-news berichtet weiter: Die Eigentümerin von Wildberries, Tatjana Wakaltschuk, ist laut Forbes die reichste Frau Russlands mit einem Vermögen von 13,1 Mrd. US-Dollar. Sie ist mit dem Vizepräsidenten des internationalen Öl-Übermonopols Rosneft verwandt und hat beste Beziehungen zur Putin-Regierung. Der Konzern Wildberries hat Niederlassungen in elf Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Israel und die Ukraine.

Das schreit nach einem (Soldidaritäts)arbeitskampf der Beschäftigten in den obigen Niederlassungen von Wildberries!

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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