Vorbildlich vernetzte Versorgung unter einem Dach - Aids-Hilfe und Ministerium unterstützen "Walk in Ruhr"-Zentrum – Steffens hob Wichtigkeit des Zentrums hervor

Die Deutsche Aids-Stiftung wird mit dem Erlös des Festlichen Konzerts in Bochum Menschen mit HIV/AIDS in Bochum und der Region Ruhr helfen. Dies geschieht zum Beispiel beim Umzug in eine barrierefreie Wohnung oder bei medizinischen Hilfsmitteln.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Förderung lokaler Hilfsprojekte. Mit dem Erlös wird die Stiftung auch das "Walk in Ruhr"-(WIR-)Zentrum weiter unterstützen. Das WIR-Zentrum ist dem Katholischen Klinikum Bochum angegliedert und wird unter anderem von der AIDS-Hilfe Bochum und Pro Familia getragen. Hier kann sich Jede und Jeder informieren und auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten untersuchen lassen. Bereits in der Aufbauphase hat die AIDS-Stiftung 24.000 Euro für die Einrichtung des Café-Bereichs des WIR-Zentrums zur Verfügung gestellt.
Die Zahl sexuell übertragener Infektionen (STI) steigt seit Jahren bundesweit leicht an. Auch in Nordrhein-Westfalen. Aber Betroffene lassen sich oft erst sehr spät oder gar nicht behandeln, weil STI ein Tabu sind. Das Zentrum für sexuelle Gesundheit und Medizin „Walk in Ruhr“ (WIR-Zentrum) zeigt beispielhaft, wie ein vernetztes Angebot von Beratung, Diagnostik, Therapie und psychosozialer Betreuung Versorgung und Prävention verbessert.
„Der Anstieg sexuell übertragener Infektionen unterstreicht, wie wichtig Angebote zur Aufklärung und Beratung sind. Das WIR-Zentrum orientiert sich am Bedarf der rat- und hilfesuchenden Menschen. Es bietet durch sein ganzheitliches, vernetztes Konzept eine individuelle Beratung und Versorgung unter einem Dach an. Für Betroffene erleichtert das den Zugang erheblich, gerade bei so tabubesetzten Erkrankungen wie sexuell übertragenen Infektionen. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Selbsthilfe- und Beratungsorganisationen werden besonders gefährdete Menschen wie etwa Sexarbeiterinnen oder Männer, die Sex mit Männern haben, besser erreicht“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens bei einem Besuch des Zentrums in Bochum.
Eröffnet wurde das Zentrum im Frühjahr 2016, die Entwicklung des Konzepts für diese neue Form der Versorgung wurde vom NRW-Gesundheitsministerium finanziell unterstützt. Möglich ist das umfassende Angebot des Zentrums durch die enge Zusammenarbeit von sechs unabhängigen Einzelorganisationen: Interdisziplinäre immunologische Ambulanz des Bochumer St. Josef-Hospitals, Aidshilfe Bochum, Gesundheitsamt Bochum, Pro Familia, Treffpunkt und Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen „Madonna“ und das Psychosoziale Beratungszentrum für Lesben, Schwule und deren Angehörige „Rosa Strippe“.
Aktuell fördert das Ministerium die Stelle eines Gesundheitsberaters (Health Advisor) für Männer, die Sex mit Männern haben. Er ist im "Walk in Ruhr" ihr erster Ansprechpartner und übernimmt eine Lotsenfunktion im Zentrum. Der Health Advisor informiert außerdem über HIV/STI-Tests sowie über Präventionsmaßnahmen, die dem persönlichen Risiko angepasst sind.
„Direkt in Bochum hat die Stiftung 2015 und 2016 bisher 18-mal im Einfall geholfen, in ganz NRW 595-mal. In der gesamten Region Ruhr wurden im selben Zeitraum 29 Projekte gefördert.“, sagt Prof. Dr. med. Elisabeth Pott, Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung. „Ich bin froh, dass die Stiftung in Bochum mit den Bochumer Symphonikern und dem 'Walk in Ruhr' starke Partner gefunden hat, um das Konzert zu veranstalten. Im Namen der Menschen, denen die Stiftung mit dem Erlös helfen kann, sage ich ihnen ganz herzlichen Dank.“
„Die umfassende Behandlung von Menschen mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen ist für das Katholische Klinikum Bochum eine wichtige alltägliche Aufgabe. Daher haben wir zusammen mit Partnern wie der AIDS-Hilfe Bochum und Pro Familia ein Zentrum für sexuelle Gesundheit eingerichtet. Unter einem Dach können wir den Menschen gemeinsam schneller und umfassender helfen.“, so Dr. med. Christoph Hanefeld, Medizinischer Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Bochum. „Wir freuen uns, dass mit dem Erlös des Festlichen Konzerts auch Menschen geholfen wird, die zu uns ins WIR kommen.“

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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