Familie aus Syrien wird von Nachbarn drangsaliert

Hallo zusammen, ich berichte hier über eine Familie, die seit ca. 18 Monaten in Deutschland ist. Ich lernte die Eltern mit ihren beiden Kindern im Rahmen meiner Ehrenamtsarbeit im Deutschkurs am Wiebuschweg kennen. Von Anfang an lernten sie gut unsere Sprache. Nun wurde diesen Menschen Ende letzten Jahres von der Stadt Bochum eine Sozialwohnung zugewiesen. Ich selber war oft bei der Familie zu Hause. Und in dieser ruhigen, netten, freundlichen und fröhlichen Atmosphäre fühle ich mich immer wohl. Auch sind sie sehr gastfreundlich. 

Nun ist es aber leider so, dass ihnen ein Nachbar in diesem Haus große Probleme macht. Ständig beschwert er sich bei der VBW und auch der Hausmeister ist regelmäßig vor Ort, um zu vermitteln. Dieser Mensch will nachmittags um vier Uhr schlafen und dann muss absolute Ruhe herrschen. Oder die Leute aus Syrien z.B. die in den Sozialwohnungen leben, dürfen nach 22 Uhr keinen Besuch mehr haben. So hat es sich aber ergeben, dass während des Ramadans die Schwester des Vaters ein Baby bekam. Das Kind wurde per Kaiserschnitt entbunden. Die werdenden Eltern brachten einen TAg vor der Geburt ihre Kinder zu ihren Verwandten. Und waren länger als 22 Uhr da. Da nahm der Nachbar die Gespräche auf seinem Handy auf. 

Die Wohnungen haben Balkone und es war Sommer. Er hat also nicht die einzelnen Worte aufnhemen können, aber die Stimmen. 

Nun habe ich heute mit einer zuständigen Sozialarbeiterin gesprochen. Und sie sagte mir, dass man bereits mehrfach versucht hat, sich mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen. Und ratet mal, wer nicht erschienen ist?! Natürlich der Nachbar.

Mir tut es in der Seele weh, wenn ich sehe, wie diese Familie weiter leiden muss wegen eines Menschen. Wir wissen alle, was es heißt, wenn man Probleme mit Nachbarn, Freunden oder Arbeitskollegen hat. Aber wir leben im eigenen Land. Diese Menschen aber kommen aus einem Kriegsgebiet, viele haben Verwandte verloren, haben Menschen sterben sehen. Warum kann man sie einfach nicht in Ruhe leben lassen. Sie sollen sich integrieren, aber wo ist die helfende Hand? Statt mit dem Finger auf sie zu zeigen, sollte man sie lehren und von ihnen lernen. 

Eure Hedi

Autor:

Hedwig Alpert aus Bochum

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