Genießen und Gutes tun -Die "Offene Gartenpforte" erlaubt am Wochenende einen Blick hinter private Gartenzäune

Im Garten der Sattlers in Hattingen führen verschlungene Wege durch Pergolen, vorbei an historischen Fachwerkgebäuden, Obstgarten und Kräuterbeeten, zum Teich mit Meditationsecke.Fotos (2): Laura Kämper
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  • Im Garten der Sattlers in Hattingen führen verschlungene Wege durch Pergolen, vorbei an historischen Fachwerkgebäuden, Obstgarten und Kräuterbeeten, zum Teich mit Meditationsecke.Fotos (2): Laura Kämper
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Größtenteils grün und naturbelassen, bunt blühend oder mit zahlreichen Teichen – so unterschiedlich sind die Gärten, die in diesem Jahr bei der "Offenen Gartenpforte" in Bochum, Wattenscheid und Hattingen zu bewundern sind.

Von Laura Kämper

Neun Gärten öffnen ihre Türen am 9. und 10. Juni von jeweils 11 bis 18 Uhr für Besucher, die das Zusammenspiel aus Blumen, Nutzpflanzen, Bäumen, Bächen und Teichen bewundern können. Auf Flächen zwischen 400 und 10.000 Quadratmetern wollen die Bochumer Gärtnerinnen und Gärtner sowie das Hattinger Organisatoren-Ehepaar Christa und Georg Sattler wie bereits in den vergangenen 13 Jahren ihre mit viel Liebe und Hingabe gestalteten Gärten präsentieren.
„Seit 13 Jahren organisieren wir die Offene Gartenpforte, anfangs haben wir noch in Bochum gewohnt und hatten dort einen Garten mit 750 Quadratmetern“, erzählt Christa Sattler. Vor sieben Jahren sind sie auf ein altes Landgut in Hattingen (Nierenhofer Straße 109) gezogen, bei dem der Garten gut zehnmal so groß ist. „Natürlich organisieren wir weiterhin die Offene Gartenpforte in Bochum, daher sind wir der einzige Garten aus Hattingen, der dabei ist.“

Fast wie bei Rosamunde Pilcher

Und der kann sich sehen lassen: Größtenteils englischen Gärten nachempfunden, sind zwar direkt am Haus bunt blühende Pflanzen zu finden, ansonsten besteht der terrassierte Garten aber hauptsächlich aus Wiesen, vielen Bäumen und einigen alten Fachwerkgebäuden, immer wieder durchtrennt von Wegen und Mottoecken. Da gibt es einen Streifen mit Kräutern der Provence, einen mittelalterlichen Kräutergarten, eine Obstwiese mit gut 40 Obstbäumen direkt oberhalb von einem neu angelegten Nutzgarten, einen Bachlauf, an dessen Ende sich eine Meditationsecke am Teich befindet und, und, und. „Dabei ist hier nicht alles piekfein, schließlich muss der Garten auch zum Haus passen“, erklärt die Gärtnerin. „Viele Besucher sagen tatsächlich, es ist hier wie in England, dabei entscheiden wir vieles einfach aus dem Bauch heraus. Meist zeigt uns eher der Garten, was er möchte“, erzählt Geog Sattler.
Doch die anderen acht Gärten in Bochum und Wattenscheid sind natürlich auch einen Besuch wert.

Neu dabei: Japangarten der Familie Seyock

In diesem Jahr neu dabei ist der Garten von Familie Seyock in der Schattbachstraße 2, in dem neben einem Japangarten mit Azaleen, Bambus und Acer-palmatum-Arten auch ein Bereich mit sonnenliebenden Gräsern und Stauden sowie ein versteckter Waldpfad durch eine Gehölzanlage zu bestaunen sind.
Einen Naturerlebnisgarten bietet Familie Weber in der Charlottenstraße 51. Dort stehen eine gute Biotopvernetzung und funktionierende Lebensräume im Vordergrund: Aufgrund der 80 verschiedenen heimischen Sträucher und gut 300 verschiedenen Stauden, unterschiedlichen Biotopen und einer naturnahen Gartengestaltung treffen Besucher in diesem Garten garantiert auf viele Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co.
Natur und Nutzpflanzen in einem Garten wachsen bei der Familie Pork in der Hattinger Straße 625. Ob Hortensie oder Rose, Blaubeere oder Pfirsich, Stangenbohne oder Zucchini: In diesem Garten, der an Wald und Weide angrenzt, finden sich alle Aspekte.
Unter dem Motto „Alles für die Schmetterlinge“ steht der einzige Garten in Wattenscheid, dessen Pforte die Familie Wallmeier in der Jahnstraße 65 öffnet. Ein Bachlauf mit Teich, eine Trockenmauer, mehrere Schmetterlingsfliederarten sowie Lavendel und Stauden bilden einen Mix aus verschiedenen Gartenstilen, der die Gaukler der Lüfte anziehen soll.
Im Garten der Familie Niedereichholz am Ostholzer Hang 38 können Besucher die Magie des Wassers spüren: Mehrere Teiche liegen eingerahmt von Stauden und Natursteinmauern in einer Hanglage. Ein plätschernder Bach sorgt für eine angenehme Stimmung, die Hanglage prägt den Charme des Gartens, der neben Teichen auch alte Obstbäume und verschiedene Sitzplätze zu bieten hat.
Einen vielseitigen und naturnahen Hanggarten mit Felsen, Trockenmauern, Teichlandschaft und sonnigem Splitthochbeet mit Stauden und Gräsern zeigt die Familie Eging in ihrem Garten im Neulingsiepen 3. Große Schattenstauden, Farne, Rosen-Stauden-Rabatten und ein Steinschuttflur mit Euphorbien, Gräsern und Präriepflanzen prägen den Garten.
Seit vielen Jahren ist der Garten der Familie Müller in der Siemensstraße 2a nun schon bei der Offenen Gartenpforte für Besucher geöffnet. Auf „nur“ 350 Quadratmetern versteckt sich das Haus in der Mitte des Gartens hinter Bäumen und Ranken. Hinter dem etwas anderen Zaun verbergen sich Stauden, Einjährige und Nutzpflanzen, die das Haus umschmeicheln.
Einen Garten der Besinnung stellt die Familie Kissinger in der Schulteschen Heide 42 vor. Farblich abgestimmte Pflanzenbeete unterstreichen die Harmonie, mit der dieser Garten gestaltet ist. Die Kotta – eine Grillhütte – lenkt bereits von Weitem alle Blicke auf sich, während Haus und Garten durch die geschickte Farbwahl der Pflanzen harmonisch ineinander übergehen.
Pro Person und Garten wird ein Eintrittspreis von 1,50 Euro erhoben. Wie in jedem Jahr werden die Einnahmen gemeinnützigen Organisationen gespendet, in diesem Jahr gleich zweien: Der Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung e.V. steht ebenso auf der Liste wie die Aufsuchende medizinische Hilfe für Wohnungslose Bochum e.V. „In der Vergangenheit konnten wir pro Tag bereits mehrere tausend Besucher durch die Gärten führen“, weiß Christa Sattler. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen können sich die Besucher der Gärten rundum wohlfühlen und dort verweilen.
Wer in Zukunft ebenfalls einen Garten bei der Offenen Gartenpforte vorstellen möchte, kann sich bei Familie Sattler (Telefonnummer: 02324-3441438) melden. Das Ehepaar Christa und Georg Sattler ist vor einigen Jahren von Bochum auf ein Landgut nach Hattingen umgezogen. Die Organisation der Bochumer Gartenpforte liegt aber weiterhin in ihren Händen.

Im Garten der Sattlers in Hattingen führen verschlungene Wege durch Pergolen, vorbei an historischen Fachwerkgebäuden, Obstgarten und Kräuterbeeten, zum Teich mit Meditationsecke.Fotos (2): Laura Kämper
Autor:

Sabine Beisken-Hengge aus Essen-Ruhr

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