Magische Hände von OP-Assistent „daVinci“

Dr. Benno Mann bei der Arbeit an der Steuereinheit des daVinci (im Vordergrund links). Im Hintergrund drei Chirurgen aus Leverkusen als interessierte Beobachter. Rechts auf dem Tisch der Patient mit Assistent und OP-Schwester. | Foto: Foto: Augusta
  • Dr. Benno Mann bei der Arbeit an der Steuereinheit des daVinci (im Vordergrund links). Im Hintergrund drei Chirurgen aus Leverkusen als interessierte Beobachter. Rechts auf dem Tisch der Patient mit Assistent und OP-Schwester.
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Minimal-invasiv war gestern, denn die magischen Hände des „daVinci“ sind nach Bochum gekommen: In der Augusta-Kranken-Anstalt operieren sie seit knapp einem Jahr mit dem zukunftsorientierten „daVinci“-System noch präziser als je zuvor.

Der rund zwei Millionen Euro teure „OP-Assistent“ aus dem Silicon Valley optimierte im Augusta zunächst die chirurgische Arbeit in der Klinik für Urologie, wird nun aber auch in der Chirurgie eingesetzt.
Priv.-Doz. Dr. Burkhard Ubrig, Chefarzt der Klinik für Urologie, und Geschäftsführer Ulrich Froese haben das Präzisions-Operationsgerät angeschafft, das in den USA bei fast 80 Prozent aller Prostatakrebs-Operationen eingesetzt wird, in Deutschland aber bisher noch wenig verbreitet ist. Am ProstataZentrum und in der Chrirugischen Klinik der Bochumer Augusta-Kranken-Anstalt ist die Begeisterung groß über die Möglichkeiten des neuen Assistenten.
„Das Gerät ermöglicht dreidimensionales Sehen und zehn- bis 20-fache Vergrößerung“, sagt Dr. Benno Mann, Chefarzt der Chirurgie, „und damit extrem präzises Operieren.“ Es handele sich um die Kombination der Vorteile bei der offenen und der minimal-invasiven Chirurgie. „Abwinkelbare Instrumente lassen sich im Körper mit mehr Spielraum bewegen, als Handgelenke dies könnten.“
Die Bewegungen lassen sich „filtern“, also verlangsamen und damit verfeinern für den ultrapräzisen Einsatz der mikrofeinen Instrumente. Selbst die bei jedem Menschen vorhandenen feinen Zitterbewegungen der Hände werden von „daVinci“ einfach weggefiltert: Ein OP-Assistent, der dem Operateur wirklich hilft.
Die hochentwickelte Technologie des daVinci Systems bietet noch weitere wesentliche Vorteile. Der Arzt hat ein Höchstmaß an Genauigkeit, das z.B. beim Entfernen der Prostata das Risiko von Impotenz und Inkontinenz minimiert. Dies sind die üblichen Risiken einer Totalentfernung der Prostata, die bei der häufigsten Männer-Krebsart nicht nur in Deutschland sehr häufig durchgeführt wird. Die Deutsche Krebsgesellschaft meldet für 2004 einen Anstieg der Neuerkrankungen von 48.650 (gegenüber 2002) auf 58.570 Fälle.
Außerdem kann mit dem daVinci nahezu blutungsfrei operiert werden. Operationen an Niere und Nebenniere, an Blase und Harnleiter, an Eierstöcken oder Eileitern sind einige Beispiele der revolutionären Methode. Chefarzt Dr. Mann macht seine Darmoperationen manchmal vor den Augen von Gästen aus der ganzen Republik, denn er ist Vorreiter der Darmchirurgie mit dem daVinci.
Namhafte amerikanische Häuser wie das Johns Hopkins Hospital oder die Mayo Clinic nutzen die Vorteile für Ärzte und Patienten schon lange. Deutschland und Europa hinken nach. Mancher Patient nahm für den daVinci sogar Auslandsreisen in Kauf. „Denn der Patient ist kürzer im Krankenhaus“, sagt Dr. Ubrig, „hat weniger Schmerzen, weniger Blutverlust, nur kleine Operationsnarben und erholt sich schneller.“

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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