Väter-Kinder-Wochenender Kolpingfamilie Bottrop-Boy

Ja, wir haben das Wochenende geschafft und dasselbe hat uns auch ganz schön geschafft. Aber immer der Reihe nach. Am 24. Mai 2013 trafen sich am Schutzengelhaus in Bottrop-Boy 7 Väter und 14 Kinder, die alle zusammen ein Wochenende mit viel Spaß und Freude in Dülmen verleben wollten. Einzige Bedingung an diesem Wochenende war, dass keine Mutter anwesend sein durfte. Diese Bedingung war auch erfüllt. Doch als die Teilnehmer sich trafen, mussten sie feststellen, dass nicht nur Frauen Schwierigkeiten mit der Zeit haben, nein, auch ein Vater wollte oder konnte sich nicht mit der Abfahrtszeit einigen, so fuhren wir anstatt um 16.00 Uhr erst gegen 16.30 Uhr los. Ziel der ganzen Reise war DIE Stadt im Münsterland, Dülmen. Hier ging es zu dem Pfarrheim der Heilig Kreuz Kirche. So gegen 17.15 Uhr trafen wir dort alle ein. Doch irgendetwas stimmte nicht. Die Türen des Pfarrheimes waren verschlossen und es war auch kein Mensch da, der uns die Türen öffnete. Doch wir wären keine Väter, wenn wir das Problem nicht in den Griff bekommen würden. Einmal schauen, einmal nachdenken und dann einmal kurz ein Telefonat führen und schon öffneten sich alle Türen. Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Dülmen eilte uns entgegen und schon waren wir die Herren des Pfarrheimes. Nachdem wir es genau untersucht hatten, wurden die Räume aufgeteilt. Doch das war gar nicht so einfach. "Ich will nicht hier schlafen", oder "mit dem will ich aber ein Zimmer teilen und mit dem nicht", so ging es hin und her. Zunächst hörten sich die Väter alle Argumente genau an und versuchten eine Lösung zu finden, die allen gerecht erschien. Doch leider gibt es bei vielen Menschen viele Meinungen. Schließlich wurde von den Vätern die Zimmeraufteilung entschieden, was bei einigen Personen jedoch Tränen in die Augen schießen ließ, aber so ist das leider. Dann wurden die Luftmatratzen aufgeblasen, die Liegen und Feldbetten, sofern welche mitgebracht waren, aufgestellt und das Nachtlager entsprechend vorbereitet. Wie es bei Männern so üblich ist, wurde das Wild, das vom Metzger geholt worden war, hier handelte es sich um Würstchen und um Nackensteaks, auf den Grill gelegt und schließlich im gut durchgebratenem Zustand an die Hungrigen verteilt. Nach dem Essen erkundigte sich die Jugend im Dorf, denn hier gab es zu dieser Zeit eine Kirmes.
Währenddessen wurde von den Väter nachgeschaut, ob es eine Möglichkeit gab, im Pfarrheim Fernsehen zu können, da am nächsten Tag ja das große Finale Dortmund gegen Bayern anstand. Als es feststand, dass die Möglichkeit gegeben war, wurde sodann der Gerstensaft zur Freude aller Väter in Angriff genommen. Gegen 22.00 Uhr donnerte es plötzlich laut auf. Was war los? Hatte ein Gewitter Dülmen eingenommen? Doch dies war nicht der Fall. Die Kirmes wurde am Abend mit einem Feuerwerk begrüßt. Die ganze Bande versammelte sich also auf der Sonnenterrasse und schaute sich das Spektakel unter Kommentierungen an. Die ersten Kinder waren müde und begaben sich in ihre Betten bzw. ihre Lager. Irgendwann war es ganz ruhig im Haus. Nur die Väter hatten noch Geschmack am Gerstensaft gefunden und leerten so einige Flaschen, dann gingen sie aber auch zur Ruhe.
Der nächste Morgen erwachte und dieser Tag sollte es in sich haben. Bereits um 7.30 Uhr wurden Brötchen besorgt, der Tisch gedeckt, der Kaffee gekocht und schließlich gefrühstückt. Dann ging es los und zwar in ein Spaßbad. Dort angekommen sprang ein jeder ins kühle Bad und tobte sich so richtig aus. Es war sehr erfrischend und eigentlich wollte keiner mehr aus dem Bad raus, doch wie gesagt, es gab noch mehr an diesem Tag zu tun. Um 12.00 Uhr fuhren wir wieder ins Pfarrheim zurück. Dort wurden die Sachen zum Trocknen auf die Leine, auf Stühle und alles gelegt, was sich irgendwie anbot. Dann sprangen alle wieder in die Autos zurück, denn jetzt sollte es zum Wildpferdeeinfang gehen. Aber auch hier gab es einen großen Schock. Das Navi zeigte ein, dass es bereits eine Vielzahl von Staus gab. Dank unserem Techniker Michael und seinem Beifahrer Ulf wurden jedoch Wegstrecken von uns gefahren, die auch der Dülmener wohl noch gar nicht kannte. Der Stau wurde so umfahren und schon waren wir bis auf 2 km an das Ziel herangefahren. Schnell, pünktlich und überglücklich kamen wir an. Im Vorfeld hatten wir den Kindern versprochen, dass wir für alle, also für die gesamte Gruppe, Lose kaufen werden. Hier beim Einfang bestand nämlich die Möglichkeit fünf Pferde zu gewinnen. Es wurde zunächst der Eintritt und dann insgesamt 21 Lose gekauft. Jeder bekam ein Los. Dann ging es auf das Gelände. 400 Wildpferde rannten so gegen 15.00 Uhr vom Wald her in Richtung Arena. Dort wurden sie eingefangen und nach Alter und Geschlecht in verschiedene Boxen untergebracht. Die einjährigen Hengste wurden aussortiert und die ersten fünf Hengste, die gefangen wurden, wurden sodann auch verlost. Alle Kinder, besonders die Mädchen, wollten unbedingt ein Pferd gewinnen und es mit nach Hause nehmen. Aber der Losgott war uns diesmal nicht hold und so mussten wir ohne ein Pferd wieder die Heimfahrt zum Pfarrheim antreten. An dieser Stelle muss noch erwähnt werden, dass es zu einem tragischen Vorfall kam. Beim Einfangen der Wildpferde muss wohl ein Pferd eine Stute getreten haben und zwar so schwer, dass diese Stute umfiel und dann auch noch in der Arena verstarb. Dies wurde den Zuschauern jedenfalls von den Verantwortlichen mitgeteilt. Es könnte aber auch sein, dass die Einfänger sich mit ihrem vollen Körpergewicht mit mehreren Personen auf das Pferd geworfen haben und dieses dann durch Stress gestorben ist. Den genauen Grund können wir an dieser Stelle nicht sagen.
Wieder im Pfarrheim angekommen, war der Abend noch lange nicht zu Ende. Zunächst wurde wieder einmal gegrillt. Doch diesmal meinten die Mädchen, dass sie nicht so viel Lust auf Fleisch hätten, was die Väter verwunderte, sie wollten viel lieber Nudeln und grünen Salat essen. Dieser Bitte wurde zugestimmt und sodann die entsprechenden Zutaten im Supermarkt gekauft.
Die Mädchen ließen es sich nicht nehmen, die Nudeln zu kochen und auch den Salat vorzubereiten. Nicht nur die Kinder haben danach von den Nudeln und dem Salat probiert, nein die Väter haben auch hier ganz schön zugeschlagen. Als alles wieder gesäubert, gespült und gereinigt war, wurde es so langsam spannend. Das große Finale stand an. Der Fernseher lief. Die Stimmung war gut. Die Fangruppen bildeten sich. Gefühlte 1000 Personen für Dortmund und 1 für Bayern, so war es dann aber nicht. 4 Bayern-Fans standen wohl 17 Dortmund-Fans entgegen. Das Ergebnis kennt ihr ja und die Bayern-Fans haben gefeiert und die Dortmunder waren etwas enttäuscht. An diesem Abend ging aber ein jeder schnell zu Bett, der Tag war anstrengend und irgendwie waren alle müde.
Der Sonntag kam langsam über Nacht. Er brachte Regen. Zum Frühstück kamen alle heraus und dann wurde aufgeräumt, denn schließlich wollten wir unserem Gastgeber zeigen, dass wir ordnungsgemäß mit der überlassenen Behausung umgehen können. Gegen 11.00 Uhr besuchten wir die Heilige Messe. Danach war es wieder Mittagzeit. Da alles Gepäck bereits verstaut war, die Abrechnungen mit dem Gastgeber geklärt waren, setzte sich der ganze Trupp in Bewegung. Von jeder Seite hörte man nur ein Wort: "Hunger". Dabei hatte es erst vor zwei Stunden ein üppiges Frühstück gegeben. Doch die Väter wußten auch hier wieder Rat. Eine Fastfoodkette mit einem großen gelben M war aufgespürt worden und diese wurde auch angefahren. Dort stärken wir uns alle und waren dann satt genug, die Rückfahrt nach Hause durchhalten zu können.
Gegen 14.30 Uhr kamen wir wieder in Bottrop an. Müde von drei Tagen ohne eigenes Bett, etwas ausgelaugt, weil man die Bequemlichkeiten von Zuhause nicht so hatte, aber auch glücklich, gemeinsam ein schönes Wochenende verbracht zu haben.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei der Kolpingsfamilie Heilig Kreuz Kirche in Dülmen bedanken, die uns aufgenommen hat und die uns erst ermöglicht hat, so ein Wochenende zu verbringen.
Wie die Mütter so ein Wochenende ohne ihre Kinder und Männer ausgehalten haben, können wir nicht sagen, da müßt ihr sie selber fragen. Uns hat es gefallen und wir sind schon jetzt gespannt, wohin es uns wohl im nächsten Jahr ziehen wird.

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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