E-Bot Valley am Kanal

Das Planungsgebiet umfasst in Gänze 1700 Hektar. In der engeren Planung sind derzeit 150 Hektar, die in Teilen sofort zur Verfügung stehen. Geplant wird in Modulen. | Foto: Grafik: RAG
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  • Das Planungsgebiet umfasst in Gänze 1700 Hektar. In der engeren Planung sind derzeit 150 Hektar, die in Teilen sofort zur Verfügung stehen. Geplant wird in Modulen.
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Areal ist ein Glücksfall für beide Städte / Erste Anfragen in den Rathäusern

1.700 Hektar Fläche, davon 150 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen, die zeitnah zur Verfügung stehen. Das endgültige Ende des Bergbaues wirft seine Schatten voraus: Aber sie sind nicht nur düster.

Von Dirk-R. Heuer
Bottrop und Essen stehen vor einer historischen Chance, die mageren Jahre hinter sich zu lassen. "Freiheit Emscher" heißt das erst Modul des neuen Planungsgebiets nördlich und südlich des Rhein-Herne-Kanals. Städte übergreifend arbeiten Bottrop und Essen eng zusammen. Ihr Ziel: Die ehemaligen Bergbauflächen in neue blühende Industrie- und Gewerbegebiete zu entwickeln. Zusätzlich sollen attraktive Wohn- und Freizeitareale mit viel Natur entstehen.
Am Donnerstag stellen die Oberbürgermeister Thomas Kufen, Essen, und Bernd Tischler, Bottrop, sowie Markus Masuth, RAG, die ersten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor.
"Wir zeigen, dass Kirchtumsdenken im Ruhrgebiet bei uns nicht stattfindet", betont Tischler. Er wünscht sich moderne zukunftsweisende Unternehmen auf dem Areal. Den "Ball" nimmt Kufen auf: "In den 60er Jahren hatten wir hunderttausende Bergleute, aber zu wenig Schulen, Bildungsstätten und kaum Studenten. Heute haben wir rund 260.000 Studenten, die wir gern in der Region halten wollen." Für die beide Städte stelle das ehemalige Bergbauareal ein "großes Geschenk" dar. Das gelte es pragmatisch zu entwickeln, zum Nutzen der Menschen beider Städte.
Das erste Entwicklungsmodul umfasst die fünf ehemaligen Bergbaugebiete Prosper II, Welheimer Mark, Sturmshof, Hafen Coelln und Emil-Emscher. Dafür entwickelten die Planer Ideen für Verkehr, Wirtschaft, Freiraum und Städtebau. Kern der Entwicklung ist die Schaffung einer zentralen Umwelttrasse. Auf der Trasse haben ÖPNV, Radfahrer, Fußgänger und E-betriebene Fahrzeuge Vorrang. Sie verbindet nicht nur die beiden Innenstädte, sondern führt durch das neu zu schaffende Zentrum des Entwicklungsgebietes. Das sehen die Planer auf den Flächen der ehemaligen Kohlenlager Sturmshof auf Bottroper und Coelln auf der Essener Seite des Rhein-Herne-Kanals.
"Nein, ein neues Centro ist nicht geplant", betont die Sprecherin des beauftragten Planungsbüros ArGe Stahm Architekten, Alexa Waldow-Stahm. Sie sieht dort ganz unterschiedliche Nutzungen. Die reichen von Dienstleistungen über wissens-und technologiebasiertes Gewerbe bis hin zu Wohnnutzungen, Gastronomie oder touristischen Angeboten. Zwar äußert niemand die Idee eines Silicon Valley - doch so ganz abwegig scheint das nicht zu sein. "Wir sehen in diesen Flächen einen Nukleus mit Strahlkraft, der nach dem Prinzip 'von innen nach außen' die positive Entwicklung des gesamten Planungsgebietes vorantreiben könnte."
Doch bis es soweit ist, müssen noch einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Die infrastrukturelle Erschließung des Areals sei Dreh- und Angelpunkt für die weitere Entwicklung des Gebietes, betont Masuth. Zusammen setzen sich Bottrop, Essen und die RAG für eine zusätzliche Abfahrt von der A42 für die Erschließung des neuen Areals ein. Auch den Neubau der Autobahn 52 auf der Trasse der heutigen B224 streben sie für die bessere Verkehrsanbindung an. Einig ist sich die Runde, dass die heutigen und künftigen Anwohner mit mehr Verkehr belastet werden sollen.
Die ersten Flächen in der Wellheimer Mark auf Bottroper Seite stehen für die sofortige Vermarktung zur Verfügung. "Auf einem ehemaligen Sportgelände entstehen 150 staatlich geförderte Wohnungen", sagt Tischler. Die seien im kommenden Jahr bezugsfertig. Aber auch das Interesse von Unternehmen an den Arealen sei groß. "Wir erhalten viele Anfragen", so der Bottroper OB. 

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Lokalkompass Bottrop aus Bottrop

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