Offener Brief an Ministerpräsidentin Frau Hannelore Kraft

"NEIN ZUM RAKETENABWEHRSCHILD IN KÜRECIK – DIE INITIATIVE IN EUROPA"

Sahin Aydin

Postfach 100124

D-46201 Bottrop

E-Mail: sahinaydin@web.de

16. November 2011

Offener Brief an Ministerpräsidentin Frau Hannelore Kraft

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,

viele Menschen in KÜRECIK, aber auch ihre Angehörigen und Freundinnen und Freunde in der Bundesrepublik, darunter viele in NRW, sind in Sorge wegen des Raketenabwehrschild-Projekts, dessen Auswirkungen sehr gefährlich werden können. Wir wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie unsere Sorgen aufgreifen und unseren Protest unterstützen würden.

Unsre heutige Demonstration vor dem Landtag in Düsseldorf richtet sich nicht gegen die Landesregierung, sondern ist ein Hilfegesuch an die Landesregierung. Die Bevölkerung in Kürecik braucht Unterstützung. Auch aus NRW.

"Das Raketenabwehrschild Projekt" ist ein Projekt der Vereinigten Staaten. Es ist ein Projekt der NATO, das von den USA und den westlichen Ländern geführt wird. Nach dem NATO-Gipfel und späteren Versammlungen wurde in Lissabon entschieden, dass das Raketen- und Abwehrschildsystem in der Türkei aufgebaut wird.

Die USA und Türkei haben ihre Verhandlungen über den Platz und die Details über dieses Raketen- und Radarsystem heimlich geführt. Das Protokoll über den Bau in Kürecik wurde unterschrieben und im September 2011 veröffentlicht.

Man behauptet, dass das Land vom Staat und dem Parlament regiert wird. Jedoch wurde das Protokoll in den Ferien unterschrieben. Auch wenn das Parlament nicht in den Ferien getagt hätte, hätte die Türkei das Protokoll ganz brav unterschrieben.

„Das Raketenabwehrschild-Projekt“ ist längst „kein Projekt“ mehr. Denn es wurde nicht nur unterschrieben, sondern es wurde auch vereinbart, dass der Bau bis zum Ende des Jahres beendet werden soll. Daher muss dagegen dringend gehandelt werden. Wir müssen unser Bestes geben, um den Bau dieses Raketen- und Abwehrschildsystems zu verhindern. Auch wenn wir den Bau nicht verhindern können, dürfen wir die Hoffnung nicht verlieren und unseren Kampf erweitern, um den Abbau in den Gang zu setzen.

Die Problematik darf nicht als vorübergehend betrachtet werden. Mit dem Bau des Abwehrsystems werden die Anwohner nicht nur unterdrückt und vertrieben, sondern mit dem Beginn des Baues werden auch die reellen Gefahren und Schäden sichtbar. Es muss uns bewusst sein, dass wir am Anfang der Problematik stehen und daher unseren Kampf gegen das Waffen-System ununterbrochen führen müssen,

- weil die NATO eine Zusammensetzung der USA und andere herrschenden Länder ist, dient es auch den Interessen dieser Länder,

- weil, während die herrschenden Mächte gegeneinander einen Krieg führen, das betroffene Volk zur Zielscheibe gemacht wird,

- weil die herrschende Sicht der Türkei die Kriegsstrategiepläne der USA unterstützt und aktiv mitwirkt,

- weil das Volk zum Opfer für die Interessen der herrschenden Gesellschaft bzw. das Land für die Angriffe anderer Länder zum Stützpunkt gemacht wird,

- weil wir zum direkten Ansprechpartner des Stützpunktes werden, insbesondere weil es eine Bedrohung für die Gegenwart und die Zukunft der hiesigen Dorfbewohner darstellt,

- weil sie uns aus den seit Generationen geführten Lebensräume vertreiben wollen,

- weil die Gesundheit (Krebs und ähnliche Krankheiten) der Dorfbewohner und kommender Generationen ernsthaft gefährdet ist,

- weil dieses Raketen- und Abwehrschildsystem mit seinem Bau und im Falle eines Angriffes jetzt und in der Zukunft die Gesundheit und das Leben der Menschen ernsthaft bedroht,

- weil es die Natur und die Umwelt zerstören wird, werden unsere ober- und unterirdischen Lebensquellen vergiftet,

- weil unsere Pflanzen, Ernten, Tiere, Aprikosen, Birnen, Honigbienen etc. untergehen werden,

- weil das Vieh und die Produkte, die aus der Viehzucht gewonnen werden, Krebserreger beinhalten werden,

- weil durch die Mittellosigkeit, Vertreibung, und Flucht unsere Familien, unsere Freunde, Beziehung über Generationen, unsere Kultur, unsere Sprache zerstört wird,

- weil die Region gegen den Willen der übergebliebenen Dorfbewohner zum Kriegsgebiet wird, und daher das Leben aufgrund chronischer Krankheiten, die durch elektromagnetische- und radioaktive Strahlen verursacht werden, zur Hölle wird,

- weil wissenschaftlich bereits erwiesen ist, dass die Fruchtbarkeit der Menschen abnehmen wird und Kinder mit Behinderungen auf die Welt kommen werden, müssen wir gegen den Bau des Raketen- und Abwehrschildsystems plädieren.

Wir wollen nicht, dass unsere Generationen vernichtet werden und wollen keine behinderten Kinder auf die Welt bringen.

Wir wollen uns von unserem Dorf, unserem Land, unserem Klima, unserem Wasser und von der schönen Natur nicht trennen.

Wir wollen uns von dem Land unserer Vorfahren, den Gräbern unserer Verstorbenen, unseren Geburtsort, den Erinnerungen und Beziehungen unserer Eltern, den Traditionen und zahlreichen Eigenheiten, und all die Besonderheiten, die uns ausmachen, nicht trennen.

Wir wollen unsere Aprikosen, Birnen, Mispeln, Äpfel, Gemüse etc. mit ihren natürlichen Geschmack verzehren.

Wir müssen für unsere Rechte, Freiheit und Zukunft gegen den Bau des Raketen- und Abwehrschildsystems kämpfen.

Unseren Protest gegen das Raketen- und Abwehrschildsystem in Kürecik unterstützen viele Einzelpersonen, darunter auch Abgeordnete, und auch Initiativen und Verbände wie etwa der Bundesverband Bürgerinitiativen Umwelzschutz (BBU).

Wir hoffen auf eine Antwort und würden uns freuen, wenn Sie uns einen Gesprächstermin anbieten würden.

Mit freundlichen Grüßen

i. A. Sahin Aydin

Autor:

Aydin Sahin aus Bottrop

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