Service: Erste Hilfe

Ausbilder des Malteser Hilfsdienst e.V.
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Was ist Erste Hilfe?
Unter dem Begriff „Erste Hilfe“ werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die Laien im Rahmen eines Notfalls ergreifen können, um Gefahren vom Erkrankten/Verunfallten abzuwenden und Verletzungen oder plötzliche Erkrankungen bis zum Eintreffen professioneller Helfer zu versorgen.

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/videos/erste-hilfe-mit-sabrina-kloecker-erste-hilfe-ausbilderin-100.html

Besonders wichtig sind hier die sogenannten „lebensrettenden Maßnahmen“, die bei lebensbedrohlichen Zuständen absolute Priorität haben. Sie dienen der unmittelbaren Sicherung oder dem notfallmäßigen Wiederherstellen der Vitalfunktionen. Insbesondere bei Verlust der Sauerstoffversorgung des Körpers stehen nur wenige Minuten zur Verfügung, um bleibende Schäden oder gar den Tod des Betroffenen zu verhindern.

Obwohl der Rettungsdienst in Deutschland hervorragend ausgebaut ist, benötigen die professionellen Helfer eine gewisse Zeit, um am Notfallort einzutreffen. Daher kommt den an einer Notsituation Beteiligten (den potentiellen Ersthelfern) eine enorm wichtige Bedeutung zu. So wichtig die vom Ersthelfer zu ergreifenden Maßnahmen sind, so einfach sind sie auch durchzuführen. Der einzige Fehler, den Ersthelfer machen können, ist, nicht zu helfen.

Besteht eine Verpflichtung zur Ersten Hilfe?
Viele Menschen, die Erste Hilfe leisten, fühlen sich hierzu ethisch verpflichtet und nehmen ihre moralische Verantwortung ernst. Daneben hat der Gesetzgeber die Pflicht zur Hilfeleistung auch im Strafgesetzbuch festgeschrieben.

Aber keine Angst vor juristischen Konsequenzen: Ersthelfer können für Fehler, die ihnen unterlaufen, juristisch nicht belangt werden, es sei denn, sie handeln grob fahrlässig oder vorsätzlich falsch. Und: Kraft Gesetzes ist jeder bei der Durchführung der Hilfeleistung unfallversichert und kann Schäden geltend machen.

Woran lässt sich eine lebensbedrohliche Situation erkennen?
Lebensnotwendige Körperfunktionen (Vitalfunktionen) sorgen dafür, dass der Organismus Tag und Nacht mit Sauerstoff versorgt wird. Bei einer Störung der Vitalfunktionen werden zunächst nur einzelne Zellen geschädigt. Doch je mehr Zeit vergeht, desto größer wird der Schaden, denn das Gehirn reagiert am empfindlichsten auf eine mangelhafte Versorgung mit Sauerstoff. Wenn eine Störung der Vitalfunktionen vorliegt, muss unbedingt sofort mit der lebensrettenden Hilfeleistung begonnen werden. Jede Sekunde zählt!

Was ist im Notfall zu tun?
Zunächst einmal: Bewahren Sie Ruhe! Dies ist natürlich leichter gesagt als getan. Versuchen Sie aber, ruhig auf den Betroffenen zuzugehen. Je ruhiger Sie sind, desto besser können Sie

· erkennen, was überhaupt geschehen ist
· beurteilen, welche Gefahren drohen und
· handeln, entsprechend der gegebenen Situation.

Bei vielen Notfällen (z.B. bei Schock oder bei einem Asthma-Anfall) können Sie, allein durch beruhigendes Einwirken, den Zustand des vom Notfall Betroffenen verbessern. Außerdem können Sie, indem Sie Sicherheit und Zuversicht ausstrahlen, z.B. umherstehende Arbeitskollegen oder Ihre Familienangehörigen motivieren, Sie bei der Hilfeleistung zu unterstützen.

Sie sollten zuerst die Maßnahmen einleiten, die am wichtigsten sind.
Bei Notfällen muss auf das Absichern (z.B. bei Verkehrsunfall
– Warndreieck, bei Stromunfällen – Sicherung entfernen) geachtet werden, dies ist gleichzeitig der Eigenschutz für Sie und den Notfallpatienten.
So schnell wie möglich sollte dann, mit Angaben des Notfallgeschehens, der Notruf erfolgen. Ist der Rettungsdienst alarmiert, sollten Sofortmaßnahmen ergriffen werden, um die Vitalfunktionen des Notfallpatienten zu erhalten oder zu stabilisieren.
Sind die Vitalfunktionen des Patienten nicht akut gefährdet, müssen Sie sich um die weitere Erste Hilfe (z.B. trösten, Wundversorgung und Wärmeerhalt) kümmern. Der alarmierte Rettungsdienst wird den Notfallpatienten in das nächst gelegene Krankenhaus bringen.

Nachfolgend nur zwei Aspekte der Ersten Hilfe: Die umfangreichen, aber einfachen Maßnahmen sind so vielfältig, dass jeder sie sich in einem Kurs oder Lehrgang aneignen sollte.

Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)
Diese Sofortmaßnahme ist eine der wichtigsten. In Deutschland sterben jährlich mehr als 100.000 Menschen an einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Viele von ihnen hätten durch unmittelbare Anwendung der Wiederbelebungs-Maßnahmen gerettet werden können. Es handelt sich hier um sehr einfache Techniken, die jeder erlernen kann.

Defibrillation
Immer häufiger stehen in der Öffentlichkeit sogenannte „Defibrillationsgeräte“ (auch „AED“ genannt) zur Verfügung. Diese beinhalten ein selbstständiges Analysesystem, welches die Herztätigkeit des Patienten auswertet und unter bestimmten Voraussetzungen eine Defibrillation empfiehlt und freigibt. Der Stromstoß, der mittels Knopfdruck ausgelöst werden muss, kann in diesen Fällen den Herzrhythmus oftmals wieder normalisieren. Die Defibrillation ist damit die ideale Ergänzung zur Herz-Lungen-Wiederbelebung. Was wann und in welcher Reihenfolge zu tun ist, wird vom Gerät über eine Sprachausgabe angesagt. Sofern sich ein solches Gerät in der Nähe befindet, sollte es bei einer HLW durch einen zweiten Helfer herbeigeschafft und so rasch wie möglich in die Maßnahmen eingebunden werden.

Es wird empfohlen, die bereits vorhandenen Erste-Hilfe-Kenntnisse von Zeit zu Zeit aufzufrischen, z.B. durch einen erneuten Besuch eines Erste-Hilfe-Lehrgangs oder die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Training. Denn auch im Bereich der Ersten Hilfe gibt es immer wieder neue Erkenntnisse der Medizin.

WEITERE INFORMATIONEN
www.malteser-kurse.de.
Der Malteser Hilfsdienst bietet auch eine kostenlose Erste-Hilfe-App an (erhältlich im App-Store oder bei Google-Play).

Autor:

Petra Kräft aus Bottrop

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