Rudergemeinschaft auf Mosel, Ruhr und Ems

Rudergemeinschaft auf Mosel, Ruhr und Ems

Zum Monatswechsel standen für die Rudergemeinschaft gleich drei Veranstaltungen auf dem Sportkalender, auf die sich die unterschiedlichen Gruppen gründlich vorbereitet hatten.
In Bernkastel-Kues wurde am 24. September um den traditionellen Moselpokal gerudert. Zum Saisonende stellen sich auf der 4000 m Strecke Teams aus ganz Deutschland sowie den Nachbarländern Frankreich und Belgien ein. Olympiateilnehmer und Weltmeister trifft man dort und meistens sind es Renngemeinschaften, die an den Start gehen. Mit dabei ein reiner Vereins-Vierer aus Bottrop in der Abteilung Männer Master Gig-Vierer mit Steuermann, Altersgruppe F (Durchschnittsalter 60 Jahre). Hier trafen die Bottroper auf alte Bekannte vom Wassersportverein Honnef. Um mehr als eine Minute konnte sich das Team vom Kanal gegenüber dem Vorjahr verbessern, aber ganz gereicht hat es immer noch nicht. Mit denkbar knappem Zieleinlauf wurde es Zweiter mit einer Zeit von 18 Minuten und 59,7 Sekunden.

Am gleichen Wochenende fand auf der Ruhr die 29. Mülheimer Jungen- und Mädchen- Regatta statt Am Samstag ging es über die Langstrecke mit 3000 Metern inklusive einer Wende. Im Junioren-Doppelzweier kamen Sebastian Kuhn und Claudius Rohmann nach einem ärgerlichen technischen Fehler als Letzte ins Ziel. Antonia Kuhn und Katharina Soldat sicherten sich im Mädchen-Doppelzweier der 13 und 14-jährigen der Leistungsklasse II ohne Gegnerinnen eine Medaille. Mit einer Zeit von genau 14 Minuten konnten sie dabei durchaus mit den Konkurrentinnen der Leistungsklasse I mithalten.
Am Sonntag setzten sich über die 500 Meter Kurzstrecke Katharina Soldat und Nele Wollenberg im Juniorinnen-Doppelzweier durch (1:54,0). Jan Witthaus und Karsten Rojek fuhren im Betreuer-Doppelzweier-Rennen als Zweite über die Ziellinie (1:38,4). Bei den Einer-Rennen überquerte Matthias Zwinge in einem engen Rennen der A-Junioren knapp als letzter die Ziellinie, Katharina Soldat gewann ihr Rennen der 14 Jährigen Mädchen in der Leistungsklasse II (2:06,5).

Eine Woche nach der Mosel-Regatta ging es für 15 Ruderer/innen der Rudergemeinschaft nach Norden auf die Ems. Der Fluss stellte sich schon beim Start in Hembergen (Emsdetten) als sportliche Herausforderung dar. Am Startpunkt mit sehr steilem Ufer war der Wasserstand durch die lange Trockenheit stellenweise auf ca. 60 cm gesunken. Und so gab es die ersten unfreiwilligen Bäder beim Einsetzen der 10 und 12 m langen und ca. 100 kg schweren Boote.
Die 14 Anfangskilometer verlangten den Steuerleuten Einiges ab. Die Strömung war flott, die 21 scharfen Kurven und jede Menge vom Wind gefällte Bäume und Baumkronen zwangen zu zahlreichen Steuer- und Ausweichmanövern. Bei der Kollision mit einem dieser Ungetüme musste der Bugmann ins Wasser, um den gesteuerten 4er wieder in Gang zu bringen. Außer diesem Bad in der Ems gab es aber keine Sach- oder Personenschäden.
Am Ende der ersten Halbtagesetappe waren rund 1.900 kcal verbrannt. Zeit, die Energiespeicher durch eine Kuchenmahlzeit in Mesum wieder aufzufüllen. Ab hier wurde die Ems deutlich zahmer und floss langsamer, was weniger Geschicklichkeit aber mehr Kraft und Ausdauer erforderte. 30 km bei ca. 5 Stunden reiner Ruderzeit, die aufwendigen Ein- und Aussatzmaßnahmen nicht mit gerechnet, waren das Ergebnis des sportlich anspruchsvollen Tages.
Wegen Bauarbeiten an der Rheiner Ober-und Unterschleuse musste die nächste Halbetappe ausfallen. Das brachte der gemischten Truppe aus der Jugendabteilung und alten Hasen vom Breitensport einen freien Abend nebst Ausflug ins abendliche Rheine ein. Übernachtet wurde sehr angenehm in der Sport-Jugendherberge Rheine. Ein moderner Neubau, der von vielen Sportvereinen wegen des nahen Fußball- und Leichtathletikstadions, der Eissport-, der Schwimm- und der kleinen Sporthalle regelmäßig als Ort für Trainingslager genutzt wird. Nach der verkürzten Tagesetappe, 16 km von Salzbergen bis Leschede, war eine handbetriebene Schleuse mit Baujahr 1828 zu überwinden. Am dritten Tag stand dann nachmittags der Heimweg mit Boots- und Mannschafstransport an. Daher war die Schlussetappe von 17 km, bis zum Bootshaus des EisenbahnerSportVereins in Lingen, am Vormittag zu bewältigen.

Trotz der schlechten Prognosen hatte die Wanderrudergemeinschaft viel Glück mit dem Wetter. Erst bei den letzten 6½ km auf dem Dortmund-Ems-Kanal erwischte kurz vor Lingen die drei ungeschützten Boote ein kräftiger Schauer. Aber auch der konnte die Freude an der Leistung der letzten 2½ Tage nicht schmälern. Hinter den Teams lagen mehr als 60 km oder 10 Stunden Kraft-Ausdauer-Sport, 24 Stunden Bewegung im Freien und rund 6.500 zusätzlich verbrauchte Kilokalorien.
Mit diesen drei Events ist die Saison der Rudergemeinschaft noch lange nicht abgeschlossen. Auf dem Programm stehen noch Regatten in Hamburg und Kettwig (für Kenner: Nikolausregatta), das (nur offizielle) Abrudern und das Weihnachtsessen. Details und Termine dazu unter www.rudergemeinschaft-bottrop.de.

Autor:

Dr. Gerd Oelerich aus Bottrop

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