90-Jährige reitet wieder: "Ein Traum wurde wahr!"

Bottrop. „Meine Mutter liebt Pferde“, sagt Klaus Schönwald. Vor zwei Jahren hat er der heute 90-Jährigen ihren Traum wahr gemacht: Endlich wieder zu reiten.

Auf dem Haflinger Moritz, 13 Jahre alt, macht Elly Schönwald eine gute Figur. Sie genießt es, mit ihm seine Runden auf der Pferdekoppel der Arche Noah zu drehen. „Sie ist in Ostpreußen mit Pferden groß geworden“, blickt der 47-Jährige zurück. „Dort gab es kaum gleichaltrige Kinder, Pferde waren ihre sogenannten Bezugspersonen.“ Doch nach dem Krieg war Pause. Aufs Pferd ist sie nicht mehr gestiegen. „Aber ich wusste, dass das ein großer Traum von ihr ist“, so der Wahl-Kirchhellener. „Allerdings muss man in diesem Alter sehr vorsichtig sein, die Körperkraft fehlt.“
Zur Arche Noah hatte er bereits Kontakt. Als er hier nachfragte, sagte man ihm, dass hier Leute von acht bis achtzig Jahren auf dem Pferd sitzen können. „Wir verstehen uns auch aufverschiedene Reittheraphien“, sagt Susi Kolodziejski, Gründerin und Leiterin der Arche. „Als sie vor zwei Jahren zum ersten Mal auf dem Pferd saß, wäre sie am liebsten durch die Wälder auf und davon geritten“, blickt Klaus Schönwald zurück. „Aber das ist zu gefährlich - wenn das Pferd aus irgendeinem Grunde scheuen sollte, können wir nicht absehen, was passiert“, sagt Kolodziejski und ergänzt: „Wenn es von Mutter und Sohn der größte Wunsch wäre, müssten wir weiter überlegen. Aber ich würde es mir nie verzeihen, wenn hier etwas passiert.“
Reiten ist gesund: „Es schult das eigene Körperempfinden und die Motorik und baut Muskeln auf“, weiß Lisa Lisa Niedworok, experientielle Reittherapeutin.
„Früher brauchte ich keinen Sattel, da habe ich einfach meine Hände in die Pferdemähne gekrallt und dann ging es über Felder und Wiesen - einfach herrlich“, blickt Elly Schönwald zurück. „Nein, Muskelkater habe ich keinen - hatte ich nie“, sagt sie, als sie wieder auf ihren eigenen Beinen steht. Angst vor großen Tieren hat sie nicht: „Pferde sind mir absolut vertraut. Und Moritz ist ein besonders braves und liebes Tier.“ Zum Abschluss reicht sie Moritz noch ein Mörchen und krault ihm das Fell. Sie freut sich schon auf die nächste Reitstunde in zwei Wochen.

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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