Das Abenteuer Wüste ist bestanden

550 Kilometer im Sattel, heiße Tage und kalte Nächte haben die Radler in der Atacama-Wüste in Chile bewältigt.
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  • 550 Kilometer im Sattel, heiße Tage und kalte Nächte haben die Radler in der Atacama-Wüste in Chile bewältigt.
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Sie haben 550 Kilometer im Fahrradsattel hinter sich, etliche Höhenmeter in den Beinen, haben heiße Tage und saukalte Nächte draußen verbracht, eine Reise von 36 Stunden durchgestanden und sind schließlich quietschvergnügt wieder zu Hause angekommen.

Zwei Wochen lang waren sechs Teamleiter des Projektes „Abenteuer Aufwind“ des Bottroper Sportbundes mit ihren Mountainbikes in der Atacamawüste in Chile unterwegs. Was schon für jeden „normalen“ Sportler eine Herausforderung darstellt, war für die Gruppe eine ganz spezielle Tour, den vier von ihnen sind mit einem Handicap unterwegs. Krebs, MS, schwere orthopädische Schäden oder eine erbliche Veranlagung zur Höhenkrankheit - dies alles muss kein Grund sein, auf solch spektakuläre Erlebnisse zu verzichten, wie sie die Bottroper für immer im Gedächtnis behalten werden. „Wir sind am Sonntag nach Hause gekommen und am Montag hatte einer von uns einen OP-Termin“, macht Martin Schmid vom Bottroper Sportbund deutlich. „Wir haben wirklich was, wir erzählen das nicht nur.“
Die sechs Radler haben nicht nur für ihre ganz persönlichen Erlerbnisse in die Pedale getreten, sie hatten sich auch ganz klare Fragen gestellt, die sie während der zwei Wochen in der Atacamawüste beantworten wollten. Denn von ihren Erfahrungen sollen diejenigen profitieren, die mit der Hilfe von „Abenteuer Aufwind“ das bequeme Sofa verlassen und sich den gewissen „Kick“ holen wollen - unabhängig davon, ob sie im landläufigen Sinne fit sind oder nicht. „Diese Erfahrungen sollen Mut machen, dass man ganz viel schaffen kann“, so Martin Schmid. Und so einen Schwall positiver Energie, wie ihn ein bestandenes Abenteuer liefert, gibt es nicht oft.
Selbst so durchtrainierte Sportler wie das Team von „Abenteuer Aufwind“ haben mit den Belastungen zu kämpfen, die die Höhe von rund 5.000 Meter mit sich bringt. „Man ist nicht so belastbar“, erklärt Schmid, „und 550 Kilometer in der Wüste sind schon etwas anderes als auf einer Straße.“
Übernachtet hat die Gruppe in Zelten, ein Versorgungsfahrzeug, das nicht nur Lebensmittel, sondern vor allem Wasser transportierte, fuhr jede Etappe vorweg. „Wir haben uns verabredet, zum Beispiel: An dem Baum dort hinten treffen wir uns. Aber die Luft dort ist kristallklar, kein bisschen Feuchtigkeit. Da sieht alles viel näher aus, als es ist.“ Das kann schon mal echt frustrierend sein, wenn das anvisierte Ziel einfach nicht näher kommt und die Beine immer schwerer werden. Und wenn sich die sechs auch noch so gut verstehen - es gab auch Situationen, da lagen die Nerven blank. „Zum Beispiel als alle schon müde und hungrig waren, es immer dunkler wurde und wir noch immer keinen Platz hatten, an dem wir die Zelte aufschlagen konnten“, erzählt der Sportwissenschaftler. Wenn dann noch auf der staubigen Pist die wenigen Autos, die dort unterwegs sind, fahren, als gäbe es kein Morgen, hilft nur noch die Zähne zusammen zu beißen.
Nun will Martin Schmid Vorträge über die Erahrungen halten, die die Gruppe gemacht hat - denn Mut können viele Menschen gebrauchen.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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