„Organspenden gehen jeden an“

Franziska Hagemann und Maike Kleine-Wieskamp wollten, zusammen mit ihren Kollegen von der Berufsschule, beim Gesundheitstag die Bottroper für das Thema Organspende interessieren. | Foto: Michael Kaprol
  • Franziska Hagemann und Maike Kleine-Wieskamp wollten, zusammen mit ihren Kollegen von der Berufsschule, beim Gesundheitstag die Bottroper für das Thema Organspende interessieren.
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Bottrop. „Es geht darum, ein Entscheidung für oder gegen Organspende zu treffen“, sagt Prof. Dr. Markus Hollenbeck. Zahlreiche Aktivitäten werden in Bottrop zu diesem Thema nach den Sommerferien stattfinden.

„Wenn der Betreffende selbst keine Entscheidung getroffen hat, müssen die Hinterbliebenen gefragt werden. Die sind in solchen Situationen damit hoffnungslos überfordert. Das ist eine Situation, die für alle Beteiligten furchtbar ist“, führt Hollenbeck aus.
In Deutschland herrscht Spendermangel. „Wir wollen eine konzertierte Aktion aller Beteiligten auf die Beine stellen“, so Gesundheitsamtsleiter Dr. Christian Marga. „Dabei geht es darum, zu informieren und zur Entscheidungsfindung beizutragen. Organspenden gehen jeden an.“ Auch Schulen und Sportvereine wollen sich beteiligen und zur Diskussion anregen. „Natürlich hoffen wir darauf, dass viele Leute Ja zur Organspende sagen. Aber wir veranstalten keine billige Werbetour. Wir wollen die Menschen informieren, damit sie sich dafür oder dagegen entscheiden können“, führt Hollenbeck aus.
Dass dieses Thema auch junge Leute interessiert, zeigte sich beim Gesundheitstag auf dem Berliner Platz: Hier waren Berufsschüler unterwegs, die die Besucher auf das Thema ansprachen und baten, sich am Stand darüber genauer zu informieren. Der Termin für eine Aktion steht bereits fest: Am 26. September werden Mediziner, Ethiker und Betroffene in der VHS zum Thema informieren. Das ist der Angelpunkt der Organspenderwoche. Oberbürgermeister Bernd Tischler ist Schirmherr. „Seit Assauer ist Demenz zum Thema geworden“, sagt Hollenbeck und ergänzt: „Die Organspende von Franz Walter Steinmeier an seine Frau hat das Thema einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht.“ 35 Bottroper warten auf ein Herz, eine Leber oder eine Niere. 140 Patienten sind bereits transplantiert. 180 Patienten müssen regelmäßig zur Dialyse: „Patienten, die regelmäßig zur Dialyse gehen müssen, haben nicht nur weniger Lebensqualität, sondern auch eine kürzere Lebenserwartung“, erklärt Hollenbeck. Mit einer transplantierten Niere haben sie eine normale Lebenserwartung.

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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