Taskforce bittet die Bottroper Handwerker dringend um Hilfe, um einer Familie ihr Heim zurück geben zu können
Kein Dach mehr über dem Kopf

Sascha und Simone haben mit ihren beiden kleinen Jungs Unterschlupf in einem Gasthaus gefunden. Ihr Haus ist unbewohnbar. Fotos: privat
5Bilder
  • Sascha und Simone haben mit ihren beiden kleinen Jungs Unterschlupf in einem Gasthaus gefunden. Ihr Haus ist unbewohnbar. Fotos: privat
  • hochgeladen von Judith Schmitz

Die Einrichtung ist komplett zerstört, alles stinkt nach ausgelaufenem Öl und Abwasser. Täglich holen drei Bautrockner 37 Liter Wasser aus den Wänden des zerstörten Hauses. Als am 15. Juli die verheerende Flutwelle durch Altenburg rollte, hatten Sascha und seine Frau Simone gerade die letzten Bilder in ihrem neuen Haus aufgehängt. Der Traum vom eigenen Heim war für die kleine Familie erst ein paar Monate zuvor wahr geworden - und wurde in dieser Nacht zum Albtraum, der bis heute anhält.

Neun Meter hoch war die Flutwelle, sie reichte bis in den ersten Stock und hinterließ ein komplett zerstörtes Zuhause. Sascha und Simone saßen in diesen dramatischen Stunden mit ihren beiden kleinen Söhnen John (5) und Jack (2) auf dem Dachboden fest und fürchteten um ihr Leben. Nicht genug damit, dass das Wasser ihnen alles genommen hat, das neue Haus war noch dazu noch nicht versichert. Familienvater Sascha ist komplett verzweifelt, als er von der Bottroper Taskforce hört, die seit der Katastrophe an jedem Wochenende in die betroffenen Gebiete fährt, den Wagen vollgepackt mit Spenden, Werkzeug und tatkräftigen Helfern, die überall dort angepackt haben, wo Not am Mann war. Und das ist noch immer an jeder Ecke der Fall. In den Flutgebieten hat Bottrop inzwischen einen ziemlichen Bekanntheitsgrad, in den sozialen Netzwerken finden sich viele Danksagungen an die Helfer aus dem Pott.

"Wir haben direkt gesagt: Da müssen wir helfen und haben beschlossen, dass wir das zu unserem Projekt machen wollen", erzählt Marcel Mihelovic, der gemeinsam mit Stefan Keisel im Juli die Taskforce ins Leben gerufen hat. Inzwischen gehören der engagierten Helfertruppe rund 20 Bottroper im Alter von 20 bis 66 Jahren an. "Wir gehen erst wieder weg, wenn alles fertig ist."
Doch bei allem Engagement können die Bottroper nicht alles ohne die Unterstützung von Fachleuten leisten. "Wir brauchen eigentlich alles", erklärt Marcel. "Maurer, Schreiner, Fensterbauer, Installateure ..." Am wichtigsten aber sind jetzt Elektriker. "Erst wenn die Leitungen verlegt sind, können wir anfangen, die Wände zu verputzen. Wir brauchen dringend Unterstützung!" Die Taskforce bittet also die Bottroper Handwerker und Firmen um Hilfe. "Es wäre super, wenn einige mit uns nach Altenburg fahren würden, um der Familie zu helfen."
Auch Oberbürgermeister Bernd Tischler unterstützt die Taskforce: "Was die leisten, ist toll. Ich ziehe wirklich den Hut vor der Truppe."

Wer helfen möchte, kann die Taskforce über die Facebookseite "Zu verschenken in Bottrop" oder die Telefonnummer 0176/58116864 erreichen. Auch die Stadtspiegel-Redaktion stellt den Kontakt her: 02041/184330 oder redaktion@stadtspiegel-bottrop.de.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.