Kunst und Kohle: Becher-Ausstellung im Josef Albers Museum Quadrat

Gefördert durch den Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) und den Sparkassenverband Westfalen-Lippe zeigt das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop bis zum 16. September die Ausstellung „Bernd und Hilla Becher. Bergwerke“. | Foto: Michael Kaprol
  • Gefördert durch den Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) und den Sparkassenverband Westfalen-Lippe zeigt das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop bis zum 16. September die Ausstellung „Bernd und Hilla Becher. Bergwerke“.
  • Foto: Michael Kaprol
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Mit der Schließung der Bottroper Zeche Prosper Haniel kommt die 250-jährige Geschichte des Kohlebergbaus in Deutschland an ihr Ende. Das Josef Albers Museum Quadrat zeigt eine breit angelegte Ausstellung der Fotografen Bernd und Hilla Becher, die sich ihren Bildern von Zechenanlagen in Deutschland, Europa und den USA widmet.

Bernd und Hilla Becher begannen Anfang der 60er Jahre, Bergwerks- und Hüttenanlagen, deren Großgeräte und Funktionsbauten zu fotografieren. Viele dieser Anlagen fielen schon bald dem Abriss anheim. Legendär ist etwa das Engagement der Bechers für die Zeche Zollern in Dortmund. In einer gemeinsamen Kampagne mit Denkmalschützern konnte die Zeche Anfang der 70er Jahre vor dem Untergang bewahrt werden. Das Datum markierte den Beginn eines neuen Bewusstseins für den historischen und künstlerischen Wert von Industriearchitektur.
Gleichwohl ist die Arbeit der Bechers nicht von einer dokumentarischen Perspektive allein bestimmt. Ihre Bilder eröffnen zugleich einen ästhetischen Horizont, der das Sichtbare verwandelt. Das Zweckmäßige der Dinge scheint ihnen eine eigene Authentizität zu verleihen, Schönheit wird zu einer Funktion des Nützlichen. Es geht in diesen Bildern auch um eine formale Pointierung: um Licht, Ausschnitt und den Standpunkt der Kamera. So gewinnt das Gespräch der Dinge miteinander ein Eigenleben, das sie fast surreal erscheinen lassen kann. In den Worten der Künstler: „Es sind im wesentlichen Bauten, bei denen Anonymität als Stilprinzip erkennbar wird. Ihre Eigentümlichkeiten sind nicht trotz, sondern wegen des Mangels an Gestaltung entstanden.“ (1970)
Gerade angesichts der besonderen Verbundenheit von Bernd und Hilla Becher mit dem Ruhrgebiet und seiner Schwerindustrie, wo sie seit Beginn ihrer Arbeit tätig waren, ist diese Ausstellung ein würdiger Beitrag zum Thema Kunst und Kohle.
Die Ausstellung wird gefördert durch den Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes und den Sparkassenverband Westfalen-Lippe.
„Bernd und Hilla Becher haben ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt. Ihre Aufnahmen führen uns vor Augen, dass Industriebauten viel mehr als bloße Funktionalität verkörpern. Sie sind Wahrzeichen der Industrialisierung als einem einschneidenden geschichtlichen Zeitraum, der für Bewusstsein und Identität prägend bleiben wird“, so Dr. Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV. 

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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