"Wellenbrecher" im ehemaligen Altenheim

Das „Wellenbrecher-Projekthaus“ an der Sofienstraße.
Foto: Jürgen Oberscheidt/Wellenbrecher e.V.
  • Das „Wellenbrecher-Projekthaus“ an der Sofienstraße.
    Foto: Jürgen Oberscheidt/Wellenbrecher e.V.
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

Drei Jahre lang stand das Gebäude des ehemaligen Seniorenheims an der Sofien-straße 4 in Rauxel leer. Das soll sich ändern. Der Jugendhilfeträger „Wellenbrecher e.V.“ mit Sitz in Dortmund möchte mit dem Projekt „Die Drehscheibe“ ein Angebot für „individualpädagogisch intensiv betreute“ Jugendliche bereithalten.

„Ziel ist es, die Jugendlichen nach dem Ende der individualpädagogischen 1:1-Hilfen nicht abrupt sich selbst zu überlassen, sondern ihnen möglichst früh zu helfen, den bevorstehenden Alltag ohne ständige Begleitung besser bewältigen zu können. Dazu gehört auch die Unterstützung bei der Integration in neue Gemeinschaften innerhalb eines ungewohnten Umfelds“, erklärt Jürgen Oberscheidt (Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation „Wellenbrecher“).

„Bestimmte gesellschaftliche Veränderungen erfordern neue Antworten in der Jugendhilfe. Mit der Weiterentwicklung unserer Angebote wollen wir diesem Umstand Rechnung tragen“, sagt Volker Hilgenstock. Der ehemalige Jugendamtschef ist beratend für „Wellenbrecher“ tätig.

Das Konzept sieht vor, dass maximal vier Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren mit ihren Betreuern für einen begrenzten Zeitraum (avisiert sind jeweils ein bis zwei Wochen) ins Haus an der Sofienstraße 4 einziehen. „Hier werden sie pädagogisch begleitet und in einer kleinen Gruppe angeleitet“, erklärt Projektleiter Michael Karkuth. Beispielsweise stehen Hilfen im Alltag oder gezielte soziale Kompetenztrainings auf dem Programm. Es handle sich um die „Feinjustierung“, sagt er. „Es ist ein Stück weit Alltagserprobung. Und es ist wichtig, dass die Jugendlichen Möglichkeiten des Sich-selbst-Erprobens haben“, ergänzt Joachim Glörfeld (Geschäftsführender Vorstand „Wellenbrecher“).

Das Angebot der „Drehscheibe“ sei ein Baustein, um die Jugendlichen wieder „fit für den Alltag“ zu machen.

Auf das Gebäude an der Sofienstraße 4 wurde der Jugendhilfeträger „Wellenbrecher“ über die Bürgerstiftung Agora aufmerksam. Erste Kontakte habe es Ende vergangenen Jahres gegeben, sagt Volker Hilgenstock.

„Es war ein langwieriger Prozess“, weiß er. Mittlerweile ist die beantragte Nutzungsänderung durch, und seit vergangener Woche gehört „Wellenbrecher“ die Immobilie. „Jetzt wollen wir loslegen.“

Gebäudegröße (600 Quadratmeter) und die Aufteilung der Räume böten nicht nur die ideale Unterbringung für die Jugendlichen und ihre Betreuer, sondern darüber hinaus auch genügend Platz für die „Wellenbrecher-Verwaltung“.

„Es sind kurze Wege von den Pädagogen zu den Jugendlichen“, meint Jürgen Oberscheidt. Transparenz sei ein entscheidender Faktor – und Freiwilligkeit.
Die Erfahrung habe gezeigt, dass man in Einzelbetreuungen mit den Jugendlichen große Erfolge erziele. Problematisch werde es in dem Moment, in dem sie wieder in die Gruppe zurückkehrten. An der Sofienstraße soll die Gruppenfähigkeit in kleinen Gruppen erprobt werden. Ein Schritt von vielen auf dem Weg zurück in den Alltag.

Infoveranstaltung am 29. September

Am 29. September, 16 Uhr, soll das Projekt noch einmal allen Interessierten vorgestellt werden. Dazu laden die Verantwortlichen ab 16 Uhr ins neue Domizil an der So­fienstraße 4 ein.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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