Stiftung für Menschen in Not unterstützt Kinderpastoral
10.000 Euro für Bacabal

Bruder Augustinus bei einer Infoveranstaltung nach einer Gedenkmesse zu Rettlers 100. Geburtstag im Jahr 2015.  | Foto: Michael Fritsch
  • Bruder Augustinus bei einer Infoveranstaltung nach einer Gedenkmesse zu Rettlers 100. Geburtstag im Jahr 2015.
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Die Solidarität aus Castrop-Rauxel mit den Menschen in der Diözese Bacabal im Nordosten Brasiliens hält auch über dreißig Jahre nach dem Amtsende des Gründerbischofs Hermann Paschasius Rettler (1915 bis 2004) an.

Auf Bitten des aktuellen Bacabaler Bischofs Dom Armando Martin Gutiérrez überwies die in Obercastrop ansässige Organisation „Aktionen – Stiftung für Menschen in Not“ jetzt aus ihrem Hilfsfonds 10.000 Euro für die Beschaffung eines Geländewagens für die Arbeit der Kinderpastoral in dem armen Nordosten Brasiliens.

Das bestätigten jetzt die Stiftungsvorstände Herbert Schröer und Melanie Heine. „Ich freue mich außerordentlich über diese Unterstützung“, sagt Bruder Augustinus Diekmann, Leiter der Franziskanermission Dortmund, der die jüngste Solidaritätsaktion zwischen Bacabal und Castrop-Rauxel vermittelt hatte. Nach Angaben von Maria Eunice Cândido de Sousa, Diözesanleiterin der Kinderpastoral, ist ein funktionierender Geländewagen für den Transport von Menschen und Material in die weit auseinander liegenden Gemeinden unerlässlich: „Zusätzlich zur religiösen Unterweisung geht es um die Begleitung von schwangeren Frauen und Kindern bis zu sechs Jahren in grundlegenden Gesundheits- und Ernährungsfragen“, unterstrich sie. Der gute Draht von Castrop-Rauxel nach Brasilien hat eine jahrzehntelange Tradition.

Schon lange vor Gründung seiner Stiftung im Jahr 2003 verbesserte der Initiator Alfons Lakenberg mit Hilfe der Vorgängerorganisation „Aktionsgemeinschaft der Belegschaf MAN Bochum“ die medizinische Versorgung der Erkrankten im Lepradorf Pirapitingui in der Nähe von Sao Paulo, in dem Hermann Rettler nach seiner Emeritierung 1990 bis kurz vor seinem Tod gewirkt hat. 1992 und 1993 war Lakenberg zwei Mal mit kleineren Delegationen vor Ort.

Aktueller Hilferuf aus Bacabal

Der aktuelle Hilferuf aus Bacabal, wo sich die Situation durch die Corona-Pandemie deutlich verschärft hat, erreichte Bruder Augustinus, einen langjährigen Weggefährten Rettlers und dessen Weihebischof, bereits im Mai. Bischof Dom Armando, der als dritter Nachfolger Rettlers seit 2007 der Diözese Bacaal vorsteht, benannte gegenüber Bruder Augustinus vier Projekte als vordringlich, darunter die Beschaffung eines neuen Geländewagens sowie die Reparatur des Daches der Porta Aberta, des früheren Bischofshauses.

In die dortige Auferstehungskapelle sind 2018 auf Betreiben von Dom Armando die sterblichen Überreste Rettlers verbracht worden, der nach seinem Tod zunächst auf dem Friedhof seines Sterbeortes Sorocaba bei Sao Paulo beigesetzt worden war. Die Überführung dokumentiert die ungebrochene Popularität Rettlers bei den Menschen in Bacabal.

Der Franziskanerpater war 1968 in seiner Castrop-Rauxeler Heimatgemeinde St. Marien Merklinde vom damaligen Paderborner Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger zum Bischof geweiht worden und leitete das neu gegründete Bistum Bacabal im Bundesstaat Maranhao bis zu seiner Emeritierung 1990. Neben drei Ehrenbürgerschaften in Brasilien wurde Rettler 1993 auch die Ehrenbürgerwürde von Castrop-Rauxel verliehen. Eine Straße in Merklinde, die nach ihm benannt werden soll, wartet noch auf ihre Bebauung.

Autor:

Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel

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