Elisabeth Gönnewicht gestaltet seit Jahren auch die Osterkerzen von St. Antonius

Leuchtturm als Hochzeitskerze

"Erst entsteht die Idee in meinem Kopf. Dann zeichne ich einen Entwurf. Erst wenn alles passt, geht es an die Arbeit mit Wachs. Und das geht nicht an einem Tag." Elisabeth Gönnewicht gestaltet Kerzen. Seit etwa 25 Jahren. In reiner Handarbeit.

"Ich habe schon immer gerne gemalt und genäht. Von Kindheit an. Gestalten ist mein Ding", sagt die 81-jährige Ickernerin.
Ob große oder kleine Kerze, mit glatter oder strukturierter Oberfläche, ob als Geschenk für einen persönlichen Anlass oder als Osterkerze für die St. Antonius-Kirche: In den Händen von Elisabeth Gönnewicht werden aus weißen oder farbigen Kerzen-Rohlingen Kunstwerke.

Eigene Entwürfe

"Die Motive, die ich für die Gestaltung der Kerzen verwende, sind selbst entworfen", unterstreicht die 81-Jährige die Einzigartigkeit ihrer Werke. "Ich kaufe auch keine fertigen Buchstaben, sondern schneide sie selbst aus Wachsplatten heraus. Mit einem Schälmesser." Die Ickernerin benötigt nämlich kein Spezialwerkzeug. Um ganz bestimmte Deko-Effekte zu erzielen, greift sie auch schon mal zur Stopfnadel oder zum Zahnstocher.

"Oberstes Gebot ist Vorsicht", nennt Elisabeth Gönnewicht die wichtigste Voraussetzung, um bei der Kerzengestaltung erfolgreich zu sein.
Und Ideen müsse man haben. So fertigte sie für ein Brautpaar mit besonderer Liebe zur Nordsee zur Hochzeit eine Kerze in Form eines Leuchtturmes.
Dass es der 81-Jährigen nicht an Ideen mangelt, davon können sich Interessierte in der St. Antonius-Kirche überzeugen. Seit Jahren gestaltet Elisabeth Gönnewicht die Osterkerzen für die Gemeinde. Bei den Motiven für die 1,10 Meter großen und zwölf Zentimeter dicken Kerzen lässt sie sich gerne vom jeweiligen Thema der Osterzeit inspirieren.

In der Taufkapelle

Und weil Pastor Zbigniew Szarata keine dieser Kerzen weit abbrennen lässt, können die Osterkerzen in der Taufkapelle der Kirche in einer Art Ausstellung betrachtet werden. "Die meisten davon sind von mir", sagt Elisabeth Gönnewicht, die vor rund 20 Jahren für vier Jahre Küsterin der Gemeinde war.
Wie viele Kerzen die 81-Jährige in den zweieinhalb Jahrzehnten ihres Wirkens gestaltet hat, kann sie gar nicht sagen. Außer den Exemplaren in der Kirche und einem Dutzend daheim, geben Fotoalben einen Eindruck von der Vielseitigkeit ihres Schaffens.

Als besondere Herausforderung sieht Elisabeth Gönnewicht die gebogene Oberfläche. "Da muss das Motiv größenmäßig passen." Besonders schwierig seien strukturierte Oberflächen, sagt die Ickernerin mit Blick auf eines ihrer ersten Werke – eine rote, geriffelte Kerze mit weihnachtlichem Motiv.
Neben der bereits erwähnten gebotenen Vorsicht, die Elisabeth Gönnewicht bei der Kerzengestaltung walten lässt, beherzigt sie noch einen Grundsatz: "Man muss sich trauen, mal etwas Neues auszuprobieren."

Tipps:

Für Interessierte, die auch einmal eine Kerze gestalten möchten, gibt Elisabeth Gönnewicht unter anderem folgende Ratschläge:
Die Wachsplatte immer auf Backpapier legen. Auf anderem Untergrund wie einem Teller, klebt das Wachs fest.
Aus Pappe eine Schablone für das gewünschte Motiv anfertigen.
Die Konturen nachzeichnen und das Motiv vorsichtig abheben.
Wenn die verzierte Kerze fertig ist, mit einem Pinsel Schutzlack auftragen.
Zur Aufbewahrung die Kerze locker in Backpapier einwickeln.