Bürgerreporter-Kolumne "Körperpflege"

Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel ist eine Lobbyorganisation mit Sitz in Frankfurt / Main. Seit 1968 sind hier Hersteller und Verkäufer von Körperpflegemitteln, Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln vertreten. Der Verband hat rund 430 Mitglieder.

Dinslaken ist der ideale Standort für den niederrheinischen Landesverband. Meint zumindest Oberbürgermeister Björn Sörensen-Muttermann. "Die Verschönerung des Stadtbildes, Sauberkeit und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität stehen auf meiner Prioritätenliste ganz oben. `Dinslaken soll glänzen´ lautet mein Motto."

Um mehr zu bieten als ein paar Büroräume für eine Lobbyorganisation, bietet Gerowin Uit, der Verbandsvorsitzende, viele Veranstaltungen an.

Im Berufsinformationszentrum des örtlichen Arbeitsamtes gibt es immer Informationsveranstaltungen. Hier werden Berufe wie Hauswirtschafter, Gebäudereiniger, Seifenmacher oder Parfümmacher vorgestellt.

in der örtlichen Volkshochschule gibt es dann Kurse für Leute, die Hautpflegemittel, alternative Haarshampoos, Badesalze, Mundwasser oder Zahnpflegemittel herstellen möchten. "Wir konnten erreichen, daß diese Kurse bei erfolgreichem Abschluß ihk-zertifiziert sind," berichtet Uit.

Es gibt verbandsorganisierte Wettbewerbe. Unsere Schule wird sauberer. Wir verschönern das Rathaus / Bücherei / Bugtheater. "Unser nächstes Projekt ist die Verbesserung des Hauptbahnhofes einschließlich der Straßenbahnendhaltestelle. Wir können hier auf Geld vom Europäischen Sozialfond zurückgreifen, die Leute und Materialien bezahlen und gemeinnützige Arbeit leisten."

In Zusammenarbeit mit der Arbeitsverwaltung und Ordnungsamt wurde ein ABM-Projekt gestartet. Städtische Mitarbeiter gehen durch die Stadt; vorher arbeitslose Fotografen dokumentieren Verunreinigungen  (wie grafitis, Aufkleber, Sachbeschädigungen, Müllhalden, Sperrmüll) und leiten Ordnungswidrigkeitsverfahren ein, wenn sie nicht gar Strafanzeigen stellen. "Zum einen zeigen wir der Bevölkerung, wie Stadtreinigung funktioniert und welche Putzmittel wir benutzen. Gleichzeitig senden wir das Signal aus: Stadtverschmutzung lohnt sich nicht!"

Hier liegt auch das größte Problem von Sörensen-Muttermann (Theokratische Union). Oppositionsparteien wie die Trotzkisten, Maskulinisten und Muslimisch alternative Liste kritisieren das Vorgehen. "Hier werden Steuergelder verschwendet. Die Stadt wird mit dem Geld der Dinslakener Bevölkerung geschrubbt und geputzt, anstatt die vereinnahmten Versicherungsgelder dafür zu nutzen  - dann wüßten wir wenigstens, warum wir die überhöhten Versicherungsprämien zahlen."

Ein anderer Kritikpunkt: "Auf den ersten Blick erscheint unsere Stadt als regionaler Kriminalitätsschwerpunkt. So viele Sachbeschädigungen gibt es sonst nirgends in einem Jahr," ereifert sich Thomas Lümmelmann von  der Dinslakener Sozialpartei.

"Ich sorge nicht nur dafür, daß Dinslaken schöner wird, Wir bekommen so mehr Polizeibeamte. Und ich betreibe Wirtschaftspolitik. Die Stadtreinigungsmittel müssen ja auch hergestellt werden - von Betrieben bei uns in Dinslaken natürlich."

"Wir brauchen aber auch eine Anlaufstelle, wo Obdachlose, Drogenabhängige und Alkoholiker Körperpflege betreiben können, waschen, baden, Zähne putzen und sich rasieren," fordern IVk und Sozialverbände. "So tun wir etwas für die Körperpflegebranche."

Die Forderung der örtlichen Bordellbetreiber "Öffentliches Baden und Dusche für unsere Nutte !" ist nicht so ganz ernst gemeint.

Dieser Text ist mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Dinslaken kenne ich aus eigener Anschauung. Es ist ein hübscher Ort am Niederrhein. Wer nähere Informationen zu den Berufen sucht, wende sich an BerufeNet.

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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