Dinslaken Kathrin-Türks-Halle GmbH: Aufbruchstimmung

Jörg Springer und Jens Kim.
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Dieser Tage soll der Gesellschafts-Vertrag der neuen KTH GmbH (Kathrin-Türks-Halle GmbH) von der Stadt Dinslaken und Geschäftsführer Jörg Springer unterschrieben werden.

Richtig loslegen kann der designierte GF dann noch nicht, denn erst am 22. Januar wird der erste GmbH-Etat im Rat der Stadt beschlossen. Mit dem üblichen Pflicht-Stammkapital von 25.000 Euro ausgestattet soll die neue Firma (wir berichteten) ihre nach Dinslakens Theatergröße Kathrin Türks benannte Stadthalle und die benachbarte Freilichtbühne „Burgtheater“ betreiben.

Aufgaben der neuen GmbH

Aber, so steht´s im Vertrag: Die neue Firma soll auch ab sofort aktiv richtiges Stadtmarketing mit städtischen Veranstaltungen wie dem tradtionsreichen Stadtfest „DIN-Tage“ betreiben und Events veranstalten, um diese Stadt attraktiver zu machen.
Was auch dringend nötig ist, soll der allenthalben vielbeschworene „Aufbruch“ in der derzeit eher durch viele Baustellen „aufgebrochenen“ City gelingen. Gleichzeitig wird die bisherige „städtische Marketing GmbH namens DINAMIT“ bis 31. März abgewickelt. Die verbliebenen Mitarbeiter werden zwischen der neuen KTH GmbH und der von Svenja Krämer geleiteten Wirtschaftsförderung zunächst aufgeteilt.

Gut Ding will Weile haben

Und die Stadt Dinslaken hat sich wahrlich nicht hetzen lassen. Beinah ein ganzes Jahr wurde in Rat und Verwaltung um diese Weichenstellung und die Zukunft der Kathrin-Türks-Stadthalle gerungen.
Die immer wieder seit Jahrzehnten aufgeschobene Instandhaltung (z.B. Toiletten- wie Klima-Anlage, akustische Ertüchtigung) des in die Jahre gekommenen Baus hatten sich zu einem regelrechten Sanierungsstau entwickelt.

Und so kann denn auch nicht mehr bei laufendem Betrieb saniert werden. Schon 2015 wird „die KTH“ deswegen geschlossen. Zu den puren Kosten der Sanierung kommen auch noch Mietkosten für Ersatz hinzu.

Für die Theatergastspiele und die zahlreichen Vereine gilt es zügig passende Ausweich-Quartiere zu finden, damit wenigstens der laufende Betrieb funktioniert. (Siehe den NA-Bericht: „Ratlos im Rathaus“, nachzulesen auf unserem lokalkompass.de/208780 und sh. „Fünf Minuten vor Neutor“ unter -/333901).

Trotz allem treffe ich Jörg Springer und seinen engsten Mitarbeiter Jens Kim in spürbarer Aufbruchstimmung beim Interview an und falle gleich mit dem Neutor ins Haus...

Niederrhein Anzeiger: Das hat sich alles ja nun ganz schön hingezogen. Die Neutor Galerie wächst und gedeiht. Wie soll sich denn nun zum Beispiel „der Altmarkt“ aufstellen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten?

Jörg Springer: Wir waren ja nicht untätig – auch, wenn sich die Verhandlungen in der Tat hingezogen haben. Und wir nicht konkret planen konnten. Wir haben aber die Zeit für viele Hintergrund-Gespräche genutzt.

Zum Beispiele mit unseren Gastronomen an Bahnhof und Altmarkt, die allesamt attraktive Ausgleich-Gewichte zur Neutor Galerie schaffen wollen: Shopping in der ganzen Stadt, mal was Trinken oder was Leckeres Essen-gehen, Events, Kino, Theater, gute Musik oder Kabarett - Dinslaken hat Einiges zu bieten. Und muss das wesentlich besser präsentieren.

Wo es hapert, muss man reden, aber endlich auch Entscheidungen treffen:
Politiker betonen immer wieder, dass sie sich eine offene, besucherfreundliche Stadt wünschen.

Das bedeutet dann aber auch, dass man nicht die Bürgersteige hochklappen darf, sobald es dunkel wird. Der Wunsch nach „besucherfreundlicheren“ Kneipen-Öffnungszeiten (nicht nur an den wenigen Ausnahme-Abenden) wurde von Gästen wie Gastronomen immer wieder vorgebracht. Auch, dass die junge Szene unserer Stadt kaum noch Alternativen hat, seit die Szenekneipe „Victor Hugo“ geschlossen wurde. Da heißt es schnell aktiv zu werden! Und ich kann jetzt schon zumindest soviel sagen, dass wir da ganz konkrete Pläne haben. Und dass wir definitiv junge und kreative Leute einbinden, die einen direkten Draht zur Szene haben, ein Teil der Szene sind.

Das heißt, die DIN-Tage werden auch wieder spannender?

Jörg Springer: Die DIN-Tage verdienen einen nachhaltigen Relaunch. Das wird in diesem Jahr noch nicht zu schaffen sein. Wir wollen da Event-Schwerpunkte setzen. Aber auch insgesamt durch regelmäßige Aktionen unter der Woche punkten.

NA: Auf was dürfen wir uns denn schon mal freuen?

Jens Kim: Gerade bereiten wir das tolle Gastspiel des Chinesischen Nationalcircus vor, bei uns am 31. Januar in der Halle zu sehen.
Wir freuen uns ganz besonders, dass es in diesem Jahr wieder einmal mit einem Gastspiel-Termin hier mitten in der großen Europatour-Planung zwischen Berlin und München geklappt hat.

Die aktuelle Show „Shanghai Nights“ ist einfach sensationell, alles spielt dort in den 30er/ 40 Jahren. In Bar, Kneipe, Teehaus zeigen die Artisten ihre wirklich atemberaubende Akrobatik als Bedienstete, Gäste, Matrosen oder Tänzerinnen.
Herrliche Kostüme und Dekorationen bilden die Melting-Pot-Atmosphäre der verrufenen Hafenstadt Shanghai ab. Da werden ganze Tische jongliert, Barhocker zu riesigen Türmen aufgestapelt und dann darauf akrobatisch geturnt. Da wird manch Teller auf dem Stab gewirbelt, wird durch die Luft geflogen und getanzt.

Schlangenmädchen verbiegen sich zu Skulpturen und man staunt über diese weltweit bewunderte Beweglichkeit und unglaubliche Anmut. Auch für uns, die wir Chinas Nationalcircus schon lange Jahre kennen und betreuen, gilt: Es ist immer wieder ein ganz besonderes Vergnügung, solche Hochkaräter hier zu Gast zu haben.
Viele Dinslakener können gar nicht glauben, dass sie hier direkt vor ihrer Haustür so etwas Außergewöhnliches, wie den oft kopierten aber nie erreichten Original Chinesischen Nationalcircus erleben können. Und nicht in eine Gastspiel-Großstadt reisen müssen. Wenn dann aber auch die Ungläubigsten vor Begeisterung jubeln, dann ist das doppelt schön für uns Gastgeber.

Vielen Dank für diese Aussichten, die Herren Kim und Springer. Ach ja, Karten für die unglaublichen Chinesen und alles, was Sie noch planen, gibt’s weiterhin auch bei uns im Pressehaus Dinslaken, an der Friedrich-Ebert-Str. 40, Tel. 02064- 4190- 0. Und Toi Toi Toi für die neue GmbH!

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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