Umgestaltung Bahnhofsvorplatz Dinslaken
Chaos und schwachsinnige Planungen?

Bürgermeister Dr. Michael Heidinger (li.) und Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz waren die Hauptakteure bei der Bürgerversammlung zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatz.
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  • Bürgermeister Dr. Michael Heidinger (li.) und Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz waren die Hauptakteure bei der Bürgerversammlung zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatz.
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So voll ist der Ratssaal des Rathauses Dinslaken wohl selten. Zu einem Informationsabend der Verwaltung zur Umgestaltung des Platzes vor dem Bahnhof strömten viele interessierte Dinslakener Bürgerinnen und Bürger.
Dieses Thema treibt viele Dinslakener um. Dementsprechend gibt sich die Verwaltung viel Mühe die Bürger mit auf die Reise zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes zu nehmen. Denn eines steht bereits heute fest. Bis die Umgestaltung abgeschlossen sein wird, werden sicherlich noch Jahre ins Land gehen.
Nach dem erfolglosen Bürgerentscheid im Juni 2018 über Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes gehen die Arbeiten nun weiter.
„Wir konnten nach dem Entscheid an die weitere Planung des Vorhabens gehen. Und diese Planungen möchten wir mit Ihnen diskutieren.“ meinte Bürgermeister Dr. Michael Heidinger zur Eröffnung. Erste Entwürfe wurden jetzt der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei moderierte Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz stimmungs- und humorvoll die Veranstaltung.
Zu sechs Themenblöcken wurden nähere Auskünfte und Informationen gegeben. Nach jedem Block hatten die Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen und machten davon auch reichlich Gebrauch.
Straßenbahnhaltestelle
Durch Umgestaltung des Kehrgleises werden zusätzliche Parkplätze geschaffen. Der Ein- / Ausstieg wird barrierefrei und im Südbereich wird der Einstieg weiterhin teilweise durch den Pavillon überdacht sein.
Anfahrbarkeit
Die Wege zum Bahnhofseingang sollen zwischen 25 und 40 Meter liegen für die Straßenbahnnutzer und ca. 100 Meter für den Individualverkehr betragen. Was aber auch bedeutet, dass die Wege nicht wesentlich kürzer werden.
Der Betreiber eines Hotels direkt am Bahnhofsvorplatz drückte es so aus: „Mit Verlaub, das sind schwachsinnige Planungen. Das Chaos ist vorprogrammiert.“ Es ging um die Erhebung von Daten - genauer: eine Verkehrszählung -, welche die Firma Planorama aus Berlin, welche die Entwürfe gemacht hat, aufgenommen hatte. Der Hotelbetreiber geht von wesentlich höheren Zahlen aus. „Ich lade Sie zum Kaffee ein und dann können Sie sich den Verkehr noch mal länger anschauen, als das bisher der Fall war.“
Busbahnhof Varianten
Dazu wurden zwei Entwürfe vorgestellt, die als wesentliches Ziel haben sollen, den Komfort für die Busfahrgäste zu erhöhen. Verbesserungen für die Radfahrer soll es ebenfalls geben. Dazu kamen schon reichlich neue Anregungen durch die Bürgerbeteiligung.
Fahrradabstellmöglichkeiten
An Hand eines Videos wurde die Möglichkeit eines Fahrrad-Parkhauses vorgestellt. Wobei die Kosten in Höhe von ca. 850 Euro Tsd. enorm sind. „Was jedoch bezogen auf die Kosten für einen PKW-Stellplatz wesentlich günstiger ist.“ wie Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz ausführte. Ziel sollen insgesamt 600 Stellplätze sein, davon gut 100 in einem automatisierten Parkhaus. Alle sollen möglichst in Bahnhofsnähe liegen und überdacht sein.
Begrünung / Erhalt Baumbestand
Es soll eine stattliche Zahl von Neuanpflanzungen geben. Wobei einige Teilnehmer bezweifelten „Ob der ökologische Wert anschließend besser sei.“
Stellplatzangebote
Insgesamt soll es nach der Planung des jetzigen Zeitpunkts 243 Stellplätze geben. Das sind zwar nur acht mehr gegenüber dem vorhandenen Bestand. Allerdings würde sich dabei die Anzahl der Pendlerparkplätze verdoppeln. „Fragen wie Dauerparkplätze, Bewirtschaftung und Anzahl der Taxi-Stellplätze.“ müssen noch geklärt werden so Palotz.
Fahrplan
Ende 2018 sollen die Planungen stehen. Am 27. Februar 2019 soll ein Vorentwurfsplan dem Rat vorgestellt werden.
Danach werden Fördermittel beantragt und für den Bescheid wird es wohl 2020 werden.
Dann kann endlich mit dem Umbau begonnen werden.

Autor:

Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr

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