Bürgerhilfe Dinslaken e. V. eröffnete ersten Kost-Nix-Laden
Geld spielt keine Rolle

Von Beginn an überzeugt vom Projekt: Anja und Ingo Kramarek mit Marina Thümer (Mitte).
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Im ersten Kost-Nix-Laden in Dinslaken legt man viel Wert darauf, nicht nur für Bedürftige da zu sein. Willkommen ist jeder. Es geht um Solidarität und darum, zum Nachdenken über den eigenen Konsum anzuregen.
Im Ladenlokal an der Friedrich-Ebert-Straße 44 findet man so ziemlich alles, was ein Warenhaus zu bieten hat. Auf 100 Quadratmetern reihen sich Regale und Kleiderständer aneinander, bestückt mit den unterschiedlichsten Dingen. Alles ist kostenlos, jeder kann sich an den Waren bedienen. Das Angebot setzt sich aus Spenden zusammen und reicht von Kleidung für alle Altersgruppen, Haushaltswaren, Bücher, Spielzeug bis zu Dekoartikeln – Gebrauchtes und Neues.
Eine gemütliche Sitzecke lädt zum Verweilen ein. „Uns geht es bei der Sache auch um den Kontakt mit den Leuten. Der Kost-Nix-Laden soll Begegnungsmöglichkeiten bieten“, erklärt der 2. Vorsitzende der Bürgerhilfe Dinslaken e. V. Ingo Kramarek.

Nachhaltiges Projekt

„Jeder kann etwas spenden, jeder etwas mitnehmen“, sagt Marina Thümer, 1. Vorsitzende des Vereins, die in den Niederlanden auf das nachhaltige Projekt aufmerksam wurde. „Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft und möchten so etwas zum Umweltschutz beitragen.“
Es habe ja jeder zu Hause Sachen, die er nicht mehr unbedingt brauche, die allerdings immer noch einen hohen Gebrauchswert haben. Die Besucher - die im Kost Nix Laden nicht Kunden heißen sollen - wird es freuen.
„Für die mitgenommene Ware muss nicht bezahlt und auch sonst keine Gegenleistung erbracht werden.“ Einzige Bedingung: Was mitgenommen wird, soll ausschließlich des persönlichen Gebrauchs dienen und darf nicht weiterverkauft werden. Allerdings gibt es auch Regeln: Pro Tag darf nur ein Teil mitgenommen werden, Mitgliedern des Vereins sind bis zu drei Gegenstände erlaubt.
Angefangen hat alles mit einer Tauschbörse auf Facebook. „Wir wussten, da geht mehr“, sagt Thümer. Im November letzten Jahres wurde der Verein gegründet. Mittlerweile hat er 20 Mitglieder. Die Idee vom „Laden“ war von Beginn an da. „Dass wir unser Projekt nach so kurzer Zeit umsetzten konnten, freut uns riesig“, erzählt sie und verweist auf die große Unterstützung aus der Bevölkerung und der Unternehmen, die das Vorhaben durch Spenden unterstützt haben.

Spenden willkommen

Auf Sponsoren sei man angewiesen. Damit sich der Kost-Nix-Laden trägt, muss der Verein etwa 15.000 Euro jährlich aufbringen. Beispielsweise für die Miete und Telefonkosten. Der Strom wird bereits gespendet. Die Mitglieder des Vereins Kraftwerk-Lohberg e. V. treten für das Projekt kräftig in die Pedalen. "Spenden nehmen wir zu den Öffnungszeiten an und immer wenn das Licht an ist", so Thümer und bittet darum, nichts vor die verschlossene Tür zu stellen. "Gebracht werden kann alles, was noch funktioniert und von einer Person transportierbar ist", sagt Ingo Kramarek.
Etwa 90 Besucher kamen am Eröffnungstag. „Wir sind sehr, sehr zufrieden. Es wurde viel gestöbert und mitgenommen. Die Resonanz war durchweg positiv“, resümiert Marina Thümer auf Nachfrage am Montagmorgen. „Jetzt ist der Laden schon wieder gut gefüllt.“ Der Kreislauf scheint zu funktionieren. Weitere Infos (Öffnungszeiten) unter Tel. 02064-1416158, www.buergerhilfe-dinslaken.de oder auf Facebook.

Von Beginn an überzeugt vom Projekt: Anja und Ingo Kramarek mit Marina Thümer (Mitte).
Autor:

Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein)

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