Welttierschutztag 2015: „Stoppt den illegalen Welpenhandel!“

Leitmotto des Welttierschutztages 2015: "Stoppt den illegalen Welpenhandel" | Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.
  • Leitmotto des Welttierschutztages 2015: "Stoppt den illegalen Welpenhandel"
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Zum diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober rufen der Deutsche Tierschutzbund und seine Mitgliedsvereine das Leitmotto „Stoppt den illegalen Welpenhandel!“ aus. Die Tierschützer möchten dabei auf das immense Leiden der Hundewelpen und deren Muttertiere aufmerksam machen. Allzu groß ist die Versuchung der sog. Welpen-Mafia, schnelles Geld zu machen. Die Slowakei, Tschechien, Polen, Rumänien, aber auch Belgien und die Niederlande gehören zu den Ländern mit kommerziellen Hundezuchten. Die Welpen gelangen von dort in den Verkauf – unter anderem nach Deutschland, welches dabei oft auch Transitland ist.

Am internationalen Welttierschutztag gedenkt man des Heiligen Franz von Assisi, dem Schutzpatron der Tiere, der für seine Tierpredigten bekannt wurde. Der Deutsche Tierschutzbund und seine über 750 angeschlossenen Mitgliedsvereine, die über 800.000 organisierte Tierschützerinnen und Tierschützer vertreten, organisieren in den Wochen vor dem Welttierschutztag regelmäßig Infostände und andere Aktionen. In jedem Jahr gibt dabei das ausgerufene Leitmotto den thematischen Schwerpunkt vor.

In diesem Jahr geht es um die Bekämpfung des illegalen Handels mit Hundewelpen.
Auch der Tierschutzverein Dorsten und die Herrlichkeit Lembeck e.V. ist seit kurzem Mitglied im Deutschen Tierschutzbund und unterstützt die Kampagne zum Welttierschutztag 2015.

Die Tierheime leisten eine zeit- und kostenintensive Betreuung

„Die Hündinnen werden als Gebärmaschinen missbraucht, die Welpen leiden massiv, weil sie zumeist zu früh von der Mutter getrennt werden. Häufig sind sie krank und zeigen Verhaltensauffälligkeiten.
Bisher sind es eher Zufallsfunde, etwa bei Drogenkontrollen im Schwerpunkt auf den Grenzautobahnen zu Osteuropa. Wir wollen gezielte Kontrollen mit mehr Personal und härtere Strafen für alle, die an diesem unseriösen Gewerbe mitverdienen“, erklärt Heike Unkel, Vorsitzende des Tierschutzvereins in Dorsten, und: „Wir appellieren an alle Menschen, die sich für einen Hund interessieren: Kaufen Sie keine Welpen oder Hunde aus dem Kofferraum, auf der Straße oder übers Internet. Sie unterstützen damit dieses skrupellose Geschäft mit Lebewesen.“

Seit Jahren kämpft der Deutsche Tierschutzbund mit seinen Mitgliedsvereinen gegen den Welpenhandel, unterstützt die Ermittlungen der Behörden und klärt auf. Zudem fordert er eine verbindliche Gesetzgebung, die Zucht und Handel regelt. Die Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes haben im vergangenen Jahr mehr als 650 Hundewelpen aus solch tierschutzwidrigen Transporten oder Verkäufen von den zuständigen Behörden übernommen. Leider bleiben die Tierheime danach zumeist auf den damit verbundenen hohen Kosten sitzen. Die Tierschützer tun alles, den Hunden zu helfen, aber viele der Vereine fühlen sich bei der weiteren oft zeit- und kostenintensiven Betreuung der häufig kranken Welpen schlicht alleingelassen.

Das Leid der Welpen und ihrer Mütter

Die Welpen und ihre als Gebärmaschinen missbrauchten Mütter leben unter sehr schlechten Bedingungen. Sie werden oft viel zu früh voneinander getrennt: Leben die Welpen bei verantwortungsbewussten Züchtern acht Wochen bei der Mutter, ist dies bei illegalen Tierhändlern in der Regel nur vier bis sechs Wochen der Fall. Die Folge können massive Verhaltensprobleme der Tiere sein, die, wenn überhaupt, nur mit aufwendiger Therapie in den Griff zu bekommen sind. Viele dieser heranwachsenden Tiere landen dann auf Umwegen aufgrund dieser Verhaltensauffälligkeiten ebenfalls in den Tierheimen. Die Besitzer sind schlichtweg überfordert.

Die Welpen werden von den Händlern ohne die lebenswichtigen Impfungen an die neuen Besitzer verkauft und abgegeben, häufig fehlen bei der Einfuhr nach Deutschland die Begleitpapiere oder diese sind gefälscht. Durch den Stress der frühen Trennung vom Muttertier und durch die Strapazen der langen Transportfahrten – meist ohne Wasser – wird das ohnehin bereits angeschlagene Immunsystem der Welpen geschwächt, schwere Erkrankungen sind die Folge. Viele der Tiere überleben nicht.

„Es ist und bleibt ein Drama, und wir wollen helfen, um den Tieren dieses Leid zu ersparen“, hofft Heike Unkel auf die Unterstützung vieler Tierfreunde.

Mehr Infos unter: http://www.tierschutzbund.de

www.tierheim-dorsten.com

Autor:

Marina Hinz aus Dorsten

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