Ersatz für die Droge

Weg von der Spritze:  Süchtige können  den Ersatzstoff Methadon bekommen - unter ärzlicher Aufsicht. | Foto: Foto: Archiv
  • Weg von der Spritze: Süchtige können den Ersatzstoff Methadon bekommen - unter ärzlicher Aufsicht.
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Statt Heroinspritze die kontrollierte Abgabe von dem Ersatzstoff Methadon - dieser Weg wurde eingeschlagen, um vor allem Süchtigen mit schweren Nebenerkrankungen wie Aids zu helfen. Die Behandlung wird von den gesetzlichen Krankenkassen als Leistung anerkannt.
Die Substitutionsbehandlung vonOpiatabhängigen mit Methadon begann in Dortmund im Jahr1989.
Mit dem wissenschaftlichen Erprobungsvorhaben, dem Landesmethadonprogramm (LMP) in Trägerschaft des Gesundheitsamtes, ab 1991 wurde ein erster Durchbruch erzielt. Im Rahmen des auf zwei Jahre angelegten Projektes wurden 30 Menschen mit Methadon versorgt und erhielten zusätzlich eine umfassende psychosoziale Betreuung.
Es zeigte sich, dass sich unter der Substitution der körperliche und psychische Zustand der Patientinnen und Patienten deutlich verbesserte. Zudem verringerten sich soziale Begleiterscheinungen der Drogenabhängigkeit wie Kriminalität und Prostitution.
Die Indikation zur Durchführung der Methadonbehandlung wurde zunehmend erweitert. Seit 2002 gibt es eine neue Substitutionsrichtlinie. Nach dieser können sich auch Abhängige, die an keiner schweren Begleiterkrankung leiden, auf Kosten der Krankenkasse einer Drogenersatztherapie unterziehen.
In Dortmund versorgen 38 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zurzeit rund 1500 Drogenabhängige. Mit einer speziellen Zusatzausbildung dürfen sie ohne besonderes Antrags- und Bewilligungsverfahren Opiatabhängige unter bestimmten Auflagen substituieren.
Zu Beginn der Behandlung müssen die abhängigen Männer und Frauen an sieben Tagen pro Woche zu ihrem Arzt kommen, um dort ihr Methadon zu erhalten. Es werden regelmäßig Urinkontrollen durchgeführt, damit nicht nebenbei andere Drogen konsumiert werden.
Wer mindestens drei bis sechs Monate keine Drogen mehr konsumiert, darf für ein bis sieben Tage das Methadon zu Hause einzunehmen. Die Patientinnen und Patienten müssen sich mindestens einmal in der Woche in der Arztpraxis vorstellen. Außerdem ist eine psychosoziale Begleitung verbindlich.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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