Fünf Jahrzehnte Golf
Der Royal Saint Barbara’s Golf Club kann auf lange Tradition zurückblicken

 Dave Bayley und Dirk Koritzius vor der Wand der Champions, Vorsitzenden und herausragenden Mitglieder des Royal Saint Barbara's Golf Club. | Foto: Schmitz
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  • Dave Bayley und Dirk Koritzius vor der Wand der Champions, Vorsitzenden und herausragenden Mitglieder des Royal Saint Barbara's Golf Club.
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Seit 50 Jahren werden in Brackel Bälle abgeschlagen: Der Royal Saint Barbara’s Golf Club kann dieses Jahr Jubiläum feiern. Traditionen werden gepflegt und der Club hat guten Zulauf.

Das genaue Datum ist nicht bekannt, aber zum Jahresbeginn 1969 müssen die Ursprünge des Saint Barbara’s Golf Clubs in Brackel in der Nähe des heutigen Neubaugebietes Hohenbuschei liegen. Bekannt ist aber, dass am 2. Juni der erste Golfball vom Kasernenkommandanten der Soldaten der Royal Artillery abgeschlagen wurde,

Ursprünglich befand sich auf dem Gelände an der Saint-Barbara-Allee seit den 1920er-Jahren ein Flughafen; Namen angrenzender Straßen wie Luftschiffweg zeugen davon. Nachdem die britische Armee dort nach dem Zweiten Weltkrieg die Napier Barracks errichtet hatte, war das Gelände Militärgebiet. „Es gab sogar mal eine Terrorwarnung der IRA“, beschreibt Dirk Koritzius, Vizepräsident des Royal Saint Barbara’s Dortmund Golf Clubs. Und die Queen kam 1984 zu Besuch.

Aus ursprünglich sechs Golfbahnen wurden unter der Leitung des Royal Artillery And Dortmund Garrison Golf Club bis 1984 die gewohnten 18 Bahnen. Zwischen 2004 und 2009 wurde der Platz unter der Leitung des Golfcourse-Architekten Uli Katthöfer neugestaltet. 2013/14 kamen zusätzliche Wasserhindernisse dazu.

Gemeinsam spielten Angehörige der britischen Rheinarmee mit heimischen Golfern (die „European Members“ genannt wurden) auf der ursprünglich als Weideland für Schafe genutzten Fläche. Dave Bayley erinnert sich noch gut daran. Der 81-jährige, ehemalige Soldat spielt seit den 1970er-Jahren in Dortmund Golf und kommt immer noch fast täglich auf den Platz. „Zeitweise wurden die neun vorhandenen Bahnen für 18 Abschläge genutzt.“

Die Soldaten trafen sich nicht nur zum Golf spielen hier, sondern haben auch gezockt, wie Bayley beschreibt. „Wir hatten auch oft Nebenwetten laufen, etwa wessen Ball im Wald landet“, so Bayley schmunzelnd. Zu den offenen Meisterschaften des Clubs kamen in den 1970ern auch Soldaten von außerhalb. „Sie schliefen in den Baracken“, erklärt Bayley. „Die Tradition der Open setzen wir heute noch fort“, ergänzt Koritzius.

Frauen waren von Anfang an dabei, wie Bayley erzählt. „Es gab aber keine eigenen Wettbewerbe“, erinnert er sich. Auf den Kursen gab es damals keine Bäume. Und das Gras neben dem Fairway war höher als heute. „Da war es deutlich schwerer, einen Ball wiederzufinden“, erinnert er sich.

Den Briten ist der Club weiterhin verbunden und das nicht nur durch den Namen. Traditionen wie etwa die Monthly Medal oder die Open Championship werden weitergeführt. Und beim Tag der offenen Tür kamen viele ehemalige Soldaten, um sich den Platz wieder einmal anzusehen.

Der Club hat momentan etwa 930 Mitglieder. „Wir stehen damit auf gesunden Beinen“, so Koritzius. Mit verantwortlich dafür macht er unter anderem die Golf-Akademie, mit der man ohne Clubmitgliedschaft die Platzreife erreichen und 13 Monate lang den Platz nutzen kann. Der Zulauf ist enorm, wie auch in der Club-Gastronomie, die gerne auch von Freizeitradlern angefahren wird.. „Bei uns spielen Menschen aus allen Berufsschichten, . Schicki-Micki gibt es bei uns nicht.“ Das Praktische am Golf sei das Handicap: „Dadurch kann quasi jeder gegen jeden spielen, weil es dadurch ausgeglichen ist.“

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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