Advent
"Gerresheim leuchtet" - Ein etwas anderer Adventskalender

Die Gerresheimer stellten bei einer Tasse Glühwein ihre Idee vom lebendigen Adventskalender vor. | Foto: Christian Schaffeld
  • Die Gerresheimer stellten bei einer Tasse Glühwein ihre Idee vom lebendigen Adventskalender vor.
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Einen klassischen Adventskalender hatte wohl jeder von uns schon einmal. Die Schokolade aus den 24 Türchen gehört im Dezember einfach mit dazu. Den Bewohnern im Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim war diese Form des Kalenders allerdings zu langweilig und so riefen sie einen lebendigen Adventskalender unter dem Motto "Gerresheim leuchtet" ins Leben. 


Es ist 13.30 Uhr am heutigen Dienstagmittag, an dem sich etwa 30 Gerresheimer vor dem Rathaus am Neusser Tor versammelt haben, um ihre Aktion vom lebendigen Adventskalender zu präsentieren.

Nachbarschaft stärken

Doch was ist ein lebendiger Adventskalender? "Viele Gerresheimer machen Glühwein, backen Plätzchen und laden die Nachbarn ein. Andere machen verschiedene Aktionen, wiederum Andere machen etwas zu Essen. Jeden Abend ist dann jemand anderes dran", erzählt Ralph Kunze, der die Aktion mit seinem Nachbarn Joachim Loos vor vier Jahren ins Leben gerufen hat. Der lebendige Adventskalender startet am Freitag, 30. November, ab 18 Uhr mit einem gemeinsamen Singen an der Ferdinand-Heye-Grundschule.  In der Folge geht es dann, außer in Ausnahmen, auch um 18 Uhr los. Die genauen Termine finden Sie hier!

Privatpersonen, Firmen, Vereine, Kitas und Schulen

Besonders ist für Kunze die Mischung. Was er meint: "Hier machen Privatpersonen, wie meine Frau und ich mit, aber auch Gewerbetreibende, Schulen, Kitas und sogar Vereine." Er selbst lädt die Menschen dann am Vorabend von Heiligabend, den 23. Dezember ein.  Dort erwartet die Gäste dann Glühwein, Gebäck und Weihnachtsmusik. 
Damit möglichst viele Menschen kommen verteilt Kunze fleißig Flyer in der Nachbarschaft. "So kommt man mit den Leuten in Kontakt, die in der Nebenstraße wohnen und die man sonst nur von der Supermarktkasse kennt", freut sich der Gerresheimer.

Es muss nicht viel Geld ausgegeben werden

Wichtig hervorzuheben ist für Mitinitiatorin Petra Wienß, dass nicht viel Geld ausgegeben werden muss: "Es kommt darauf an, sich gegenseitig kennen zu lernen und nicht darum viel Geld auszugeben." Wienß ergänzt: "Zudem braucht sich niemand Gedanken um seine Privatsphäre machen, da die Adventskalenderveranstaltungen draußen auf der Straße stattfinden." Das erklärt vielleicht auch, warum 37 Gerresheimer an der Aktion teilnehmen. "Es kommt bei den Menschen so gut an, dass an manchen Abenden mehrere Veranstaltungen stattfinden", erzählt Kunze stolz.

Einige zum ersten Mal dabei

So gibt es einige Gerresheimer, die in diesem Jahr zum ersten Mal am Start sind - unter ihnen Barbara Küster, die ein kleines Bastelgeschäft im Ort betreibt. Als sie auf die Aktion aufmerksam wurde, war sie direkt begeistert und sagte zu: "Als Frau von Rappard ( Claudia von Rappard ist die Leiterin der Bezirksverwaltungsstelle Gerresheim, Anmerkung der Redaktion) mich angesprochen und mir von der Idee erzählt hat, war für mich eigentlich klar, dass ich da mitmache."

Bastelaktion

Bei ihr wird es dann eine kleine Bastelaktion geben, bei der jeder Besucher ein weihnachtliches Kerzenglas mit Transparentpapier gestalten kann. Dazu bietet auch sie Glühwein, selbstgebackene Plätzchen und Kinderpunsch an. Spenden werden in der Regel nicht verlangt. Hans-Jürgen Jaskowiak und seine Frau handhaben das ein wenig anders.

Spenden für den guten Zweck

Sie stellen immer Spendenboxen auf, in die man was hineinwerfen kann, aber nicht muss! "Die Spenden geben wir komplett für den guten Zweck ab", sagt Jaskowiak. "In diesem Jahr spenden wir die Einnahmen an Obdachlose in Düsseldorf."
Was es bei dem Ehepaar, welches am Samstag, 8. Dezember, den Abend gestaltet, genau gibt ist noch streng geheim. "Das ist eine Überraschung", sagt Jaskowiak. Freuen dürfen sich die Gerresheimer aber auf jeden Fall. In den vergangenen Jahren haben die Jaskowiaks, die auch schon von Beginn an dabei sind, immer groß aufgefahren. "Wir bauen immer ein Zelt mit Bierzeltgarnitur auf. Dann gibt es bei uns warme und kalte Speisen und natürlich Getränke. Meine Frau backt zusätzlich 2000 Plätzchen für die 80 bis 100 Personen", sagt Jaskowiak.

Bis 3 Uhr nachts

Dass die Menschen dann zum Teil bis 3 Uhr nachts bleiben, macht dem Maler und Lackierer nichts. "Man muss ja auch nicht so viel machen, aber meine Frau und ich machen das für die Nachbarn gerne. Da alle wissen, dass es bei uns immer später wird, bekommen wir auch jedes Jahr den Samstag zugeteilt." 
Doch wer jetzt denkt, er müsse genauso lange ausharren, der kann beruhigt sein: "Eigentlich ist es so gedacht, dass man ab 18 Uhr für eine halbe Stunde zusammen kommt und dann wieder geht", sagt Ralph Kunze. Wer länger machen will, kann dies aber selbstverständlich tun. "Am Ende bleiben sowieso immer die Jungs mit dem Glühwein über", scherzt er abschließend.
Na dann kann einer fröhlichen Adventszeit ja nichts mehr im Wege stehen.

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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