540 Tote in Düsseldorf durch Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid

Vor fast zwei Jahren thematisierten wir im Stadtrat die Luftreinhaltung in Düsseldorf. Damals wurde seitens der Verwaltung versichert, dass sich der Luftreinhalteplan permanent in Umsetzung befände und auch die Erkenntnisse des Kongresses „Metropolis – Gesundheit anders denken“ in ein Klimaanpassungskonzept einfließen würden.

In der letzten Ratssitzung fragten wir nach dem aktuellen Sachstand in der Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung, welche konkreten Maßnahmen unabhängig davon diskutiert werden und welche ersten Erfahrungen mit dem Klimaanpassungskonzept gemacht worden sind.

Die Verwaltung teilte mit, dass mit der Überarbeitung des Luftreinhalteplans von 2013 Anfang letzten Jahres begonnen wurde, nun die Bezirksregierung zunächst die Ausführungen des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts vom 22. Februar 2018 prüfe und auswerte und deshalb derzeit nicht abgeschätzt werden kann, wann ein aktualisierter Luftreinhalteplan fertiggestellt sein wird.

Unabhängig davon würden für die Rheinbahn emissionsärmere Linienbusse angeschafft, die Elektromobilität gefördert, das Radwegenetz ausgebaut und zeitgemäße Mobilitätskonzepte, z.B. Car- und Bike-Sharing, weiterentwickelt.

Das Ziel des Luftreinhalteplans ist der Schutz der Gesundheit. Das Ziel des Klimaanpassungskonzeptes ist die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Stadt bei Klimaveränderungen. Die hier beschlossenen Maßnahmen bedürfen für ihre Wirksamkeit einer längeren Bearbeitungsdauer. Deshalb ist es für eine ergebnisorientierte Bilanz derzeit noch zu früh.

Ratsfrau Chomicha El Fassi, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Wir freuen uns, dass Stadtverwaltung und Bezirksregierung den Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier in Düsseldorf ernst nehmen. Die Aktualisierung des gesamten Luftreinhalteplans von 2013 nun jedoch solange aufzuschieben, bis das Urteil und seine Begründung vom 22. Februar vollständig ausgewertet worden ist, löst bei uns Unbehagen aus.

Gemäß Veröffentlichung der Europäischen Umweltagentur vom 21.04.2016 starben im Jahr 2012 in Deutschland rund 72.000 Menschen an den Folgen von Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid. Dies bedeutet rechnerisch für Düsseldorf rund 540 Tote – jedes Jahr. Nun könnte man argumentieren, in Deutschland, und auch in Düsseldorf, sterben die meisten Menschen an Herzinfarkten, Schlaganfällen bzw. Lungen-, Darm-, Prostata- oder Brustkrebs. Aber: Von den jährlich rund 6.000 Toten in Düsseldorf stirbt somit jeder 11. an den Folgen von Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid. Jeden Monat, in dem diese Belastungen fortbestehen, sterben in Düsseldorf 45 Menschen!

Deshalb nehmen wir als Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER dieses Thema sehr ernst und setzen uns weiterhin für den bestmöglichen Schutz vor diesen Beeinflussungen ein.“

Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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