Düsseldorf: Initiative "Kaiserswerther Markt" schlägt "andere" Sanierung vor
Engagement vor Ort

Düsseldorf-Kaiserswerth: Nun zieren Kirsch-Sträucher in Kübeln den Markt. | Foto: R. Taczia
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Die Umgestaltung des Kaiserwerther Marktes erhitzt seit Jahren die Gemüter. Der LK führte ein Gespräch mit dem Kaufmann und Maler Gustav-A. Hornscheidt, der die Initiative Kaiserswerther Markt unterstützt, die seit zehn Jahren sich für die Instandsetzung des Marktes einsetzt.

Von Andrea Becker

Kaiserswerth. LK: Warum setzen Sie sich für eine Renovierung des Marktes ein?
Hornscheidt. Das Fällen der kranken Kastanien ist ein großer Verlust. Sie waren die grüne Lunge, die Sauerstoff liefern, CO² und Staubpartikel binden und Schatten spendeten. Die „gute Stube“ für Vögel und Insekten. Das war mehr als nur schönes Beiwerk zum Ortsmittelpunkt. Der historische Kern hat so viel von seinem Charme eingebüßt. Ich würde gerne einen Platz haben, der so wieder wird, wie er war. Die Mehrzahl der Bürger und Bewohner sieht das auch so.

LK: Was halten Sie von den Kirschbaum-Kübeln?
Hornscheidt: Dieses temporäre Umweltprojekt soll neue Erkenntnisse zur Beeinflussung des Klimas in den Städten aufzeigen. Es wurden vom Umweltamt der Stadt Düsseldorf im Rahmen des geförderten Stadtbegrünungsprojektes 22 Sträucher von Brautkirschen in Kübeln übergangsweise für zwei Jahre aufgestellt. Als Übergangszustand werden die Kirsch-Sträucher von vielen Anwohnern begrüßt.
Sträucher in Kübeln werden aber nicht das bieten können, was ein dichtes Laubwerk gepflanzter Bäume zu leisten vermag. Die Bürger warten weiterhin auf eine Sanierung des Marktes mit Laubbäumen.

LK: Was ist Ihr Anliegen?
Hornscheidt: Nach dem Ausfall des Workshops, der von der Bezirksvertretung (BV) 5 gewünscht wurde, hat das Amt für Verkehrsmanagement mitgeteilt, dass die Entscheidung für die Gestaltung des Marktes bei den Ortspolitikern der BV 5 läge.
Das Amt hatte bereits drei Varianten vorgeschlagen und davon die präferiert, die aufgrund der Eingriffe in das Bodendenkmal nicht nur endlose sechs Jahre Bauzeit, sondern auch noch abenteuerlich teuer würden. Gegen diese Version haben sich auch mehrheitlich Anwohner und die Bürger ausgesprochen. Sie sehen die Existenz vieler Läden hierdurch hochgradig gefährdet.
Mit kompetenter fachlicher Unterstützung wurde von der „Initiative Kaiserswerther Markt“ ein Gegenvorschlag erarbeitet und der BV 5 vorgelegt, die bisher darauf nicht reagierte.

LK: Wie stellen Sie sich das vor, wie sieht der Vorschlag aus?
Hornscheidt: Eine Instandsetzung der Oberflächen, ohne Eingriff in den denkmalgeschützten Grund, würde die Bauzeit unter zwei Jahre bringen und die Kosten entscheidend reduzieren. Die alten Basaltlava-Steine der heutigen Pflasterung können wieder verwendet werden. Trotz der Belastung durch ständigen Befahrens mit schweren Fahrzeugen, LKWs und Bussen, konnten sich keine Spurrillen bilden. Die wenigen Unebenheiten und Holprigkeiten können problemlos ausgebessert werden. Das spart Geld und Zeit und schont den denkmalgeschützten historischen Untergrund.

LK: Warum meinen Sie, dass ein weiterer Workshop nicht notwendig ist?
Hornscheidt: Die Forderungen der Mehrzahl der Bürger und Anwohner ist dokumentiert und bekannt. Sie wünschen eine Beibehaltung der bisherigen Struktur des Marktes mit wie bisher 21 Bäumen und einer mit Bordsteinkanten eingefassten Insel, die diese Fläche vor falsch parkenden Autos schützt. Die Ortpolitiker der BV sollten endlich die Bürgerwünsche zu ihrem Thema machen und dies auf ihre Agenda setzen. Der historische Kern hat viel von seinem Charme eingebüßt, nun zieren Kirsch-Sträucher den Markt.
Fotos: R. Taczia Nun zieren Kirsch-Sträucher in Kübeln den Markt.

Düsseldorf-Kaiserswerth: Nun zieren Kirsch-Sträucher in Kübeln den Markt. | Foto: R. Taczia
Der Kaufmann und Maler Gustav-A. Hornscheidt im Gespräch mit dem Lokalkurier. | Foto: privat
Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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