Mit mediterraner Ernährung das Alzheimer-Risiko senken

Lecker essen und etwas für die körperliche und geistige Gesundheit im Alter tun: Das muss kein Widerspruch sein. Ein Patentrezept, um sein Alzheimer-Risiko wegzuessen, gibt es aber nicht. Dennoch ist bekannt, dass Menschen im Mittelmeerraum seltener an Alzheimer erkranken. Große Studien belegen, dass die Ernährung hierbei eine wichtige Rolle spielt. Zum Tag der gesunden Ernährung am 7. März informiert die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) deshalb über Alzheimer-Prävention durch mediterrane Ernährung.

„Epidemiologische und klinische Daten belegen, dass sich durch eine gesunde Ernährung das Alzheimer-Risiko senken lässt“, sagt Privatdozent Dr. Gunter Eckert. Der Lebensmittelchemiker und Fachpharmakologe wurde von der AFI bei seiner Forschungsarbeit mit insgesamt rund 110.000 Euro unterstützt. Als Leiter der Arbeitsgruppe „nutritional-neuroscience“ am Pharmakologischen Institut für Naturwissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt untersucht er den Einfluss der Ernährung auf neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer.

Der positive Effekt der mediterranen Küche wird in der Alzheimer-Forschung auf ihre besondere Nährstoffzusammensetzung zurückgeführt. „Die mediterrane Ernährung ist natürlich ein Überbegriff und von Region zu Region verschieden. Generell ist sie aber gekennzeichnet durch einen Verzehr von reichlich Obst und Gemüse, Olivenöl und Nüssen, dafür wenig rotes Fleisch und viel Fisch. Beim Fisch sollte man eher zu fettem Seefisch wie Lachs, Kabeljau oder Makrele greifen, da diese Fische viele langkettige Omega-3-Fettsäuren enthalten“, sagt Ernährungsexperte Eckert. Nüsse sind wertvoll, weil sie wichtige Eiweißbausteine wie Arginin sowie Mineralien liefern. Obst und Gemüse enthalten darüber hinaus genauso wie Olivenöl viele Polyphenole. Neueste Erkenntnisse belegen, dass diese die Abwehrbereitschaft des Gehirns durch ihre antioxidative Wirkung steigern und den Energiestoffwechsel verbessern.

Insgesamt scheint es auf eine möglichst vollwertige mediterrane Ernährung anzukommen – das legt die Studienlage nahe. Wenn Forscher nur den Verzehr von Einzelkomponenten untersuchten, konnten sie keine Beziehung zwischen der Ernährung und einem reduzierten Alzheimer-Risiko herstellen.

Es ist nie zu spät, seine Essgewohnheiten zu verändern, sagt Eckert: „Zwar ist der Schutzeffekt vor Alzheimer umso größer, je länger eine gesunde Ernährung eingehalten wird. Allerdings hat Essen ja auch etwas mit Lebensqualität zu tun und die kann man gleich spüren.“ Wunder dürfe man von der mediterranen Ernährung nicht erwarten, so Eckert. Sie sei ja schließlich keine medizinische Therapie.

Autor:

Christian Leibinnes aus Düsseldorf

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