Conzen: Visionen in Glas umsetzen

Ralph Icks und Simon Rathsack vor einer Torwand aus Glas mit Plakatmotiv der Imagekampagne des Handwerks.
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  • hochgeladen von Norbert Opfermann

Eine neue Scheibe für die Aussichtskanzel des Düsseldorfer Rheinturms? Kein Problem für Conzen Glas. Das besonders bruchsichere Glas schwebte auf einem der Aufzüge auf 170 Meter empor. „Wir helfen Architekten und Bauherren ihre Visionen in Glas umzusetzen“, sagt Ralph Icks, Geschäftsführer der F.G. Conzen Glas GmbH in Düsseldorf.

Hoch hinaus und Transport per 2 PS
In der Werkstatt des Handwerksunternehmens findet man neben Glas in allen Größen auch eine ganze Reihe von großen und kleinen Hebewerkzeugen sowie einen schweren Unimog mit Kranaufbau. Mit dem Unimog können Montagen bis zu einer Höhe von 20 Metern ausgeführt werden. „Ohne diese Geräte“, so Ralph Icks, „können wir nicht mehr arbeiten.“ Denn um die immer größeren Fassadengläser zu montieren, braucht es heute zunehmend schweres Gerät. Aber auch ungewöhnliche Fortbewegungsmittel wie etwa das Pferdefuhrwerk mit 2 PS, um ein gläsernes Treppengeländer auf eine autofreie Insel zu schaffen und beim Kunden im Haus einzubauen, müssen organisiert werden.

„Wir lernen permanent dazu“, sagt Icks. „Jeder Kundenauftrag, jede Vision eines Architekten oder Bauherren stellen eine neue Herausforderung an unser handwerkliches Geschick.“ Bereits vom Beginn eines Projekts an steht das Team von Conzen Glas dem Kunden beratend zur Seite und gibt Antworten auf die Fragen nach der technischen Machbarkeit. Bei genehmigungspflichtigen Projekten holt das Unternehmen auch die Zustimmung der Genehmigungsbehörden ein.
An vielen Gebäuden in Düsseldorf hat Conzen Glas mitgebaut: Beispielsweise an der Hafenspitze, am Sky Office, an der Mayerschen Buchhandlung oder bei Victorinox auf der Kö zählen zu den Referenzobjekten. Außerdem gehören Spezialgläser, die abhörsicher sind sowie Strahlenschutzgläser gegen Röntgen und Radarstrahlen ebenso wie die Glasmöbel-Fertigung zur Angebotspalette.

Kommunalpolitisch engagiert
In vierter Generation leitet heute Friedrich Georg Conzen (65) gemeinsam mit seiner Tochter Cecilie und dem ältesten Sohn Friedrich (36) das Familienunternehmen F.G. Conzen, gegründet 1854 in Düsseldorf als Spiegel- und Gemälderahmenfabrik. „Von Kindesbeinen an hat mich meine Heimatstadt schon immer begeistert“, begründet Friedrich G. Conzen senior sein kommunalpolitisches Engagement. Als Bürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf sind Kultur, Innenstadtentwicklung und Finanzen die Schwerpunkte seiner politischen Arbeit. „Ich setze mich dafür ein, dass Düsseldorf auch in Zukunft eine lebens- und liebenswerte Stadt bleibt“, sagt er.

Seit 2002 befinden sich der zentrale Sitz und die Werkstätten, ein Einzelhandelsgeschäft und die „F.G. Conzen Glas GmbH“ an der Völklinger Straße. Derzeit wird ein neuer Standort im Stadtteil Flingern gebaut. Ebenfalls zur Firma zählen eine Niederlassung im Trinkaus Center an der Kö, die im Oktober in die Benrather Straße umziehen wird, eine Dependance in Köln sowie ein unmittelbar nach der Deutschen Einheit gegründeter Betrieb in Burg bei Magdeburg. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 80 Mitarbeiter, davon 50 allein in Düsseldorf. An Handwerksberufen sind vertreten Buchbinder, Vergolder, Schreiner, Glaser, Maler und Lackierer. Beim zweiten Standbein der Firma dreht sich alles um die Kunst. Als „Dienstleister rund um die Kunst“ hat das Unternehmen inzwischen einen Kundenstamm, der bis nach Skandinavien, Österreich, in die Schweiz und die Benelux-Staaten reicht. Ob Vorschläge zur Einrahmung, Konservierung oder zur Wertbestimmung samt historischer Einordnung, bei Conzen stehen Kunstexperten und Restauratoren mit Fachkompetenz bereit.

Lehrlinge gesucht
Doch zurück zum Glasbau. Das Unternehmen bildet regelmäßig aus. Wer eine Ausbildung zum Glaser machen möchte, hat gute Chancen. Denn bei den Glasern gibt es einen Fachkräftemangel. „Eine Ausbildung bei uns ist besonders spannend“, sagt Ralph Icks. „Als Glasbauer macht man hier Sachen, die nicht alltäglich sind.“ Durch regelmäßige Fortbildungen entwickelt sich das Team immer weiter, um den Anforderungen der Kunden an Material und Technik zu entsprechen. Und an Bauprojekten mangelt es derzeit in der Rheinmetropole wahrlich nicht.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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