Dr. Gérard Nisal Bischof wird mit Kurt Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative ausgezeichnet

Dr. Gérard Nisal Bischof | Foto: Uniklinik Köln

Der Alzheimer-Forscher Dr. Gérard Nisal Bischof von der Uniklinik Köln und dem Forschungszentrum Jülich wird mit dem Kurt Kaufmann-Preis der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) geehrt. Der Kurt Kaufmann-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

„Die Alzheimer-Erkrankung stellt ein großes gesamtgesellschaftliches Problem dar, dessen ursächliche Erforschung uns die Möglichkeit gibt, dem langsamen Verschwinden der eigenen Biographie eines Menschen, Einhalt zu gebieten“, sagt Dr. Gérard Nisal Bischof.

Die AFI zeichnet die Arbeit von Dr. Bischof aus zum Thema „Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Alzheimer-Krankheit“. Frauen erkranken nicht nur aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung häufiger an der Alzheimer-Krankheit als Männer. Bislang ist aber unklar, welche Faktoren genau zu einem höheren Erkrankungsrisiko führen. Dr. Bischof vermutet, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ablagerung des Tau-Proteins geben könnte. Ablagerungen des Tau-Proteins zu sogenannten Fibrillenbündeln sind neben Plaques aus Beta-Amyloid charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit. Zudem korrelieren die Tau-Ablagerungen stark mit den klinischen Symptomen der Erkrankung.

Dr. Bischof wird die Daten von aktuell laufenden klinischen Studien mit Alzheimer-Patienten auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin auswerten. In den Studien wurden durch das bildgebende Verfahren PET (Positronen-Emissions-Tomographie) besonders die Regionen im Gehirn betrachtet, in denen sich Tau typischerweise zu Fibrillen ablagert. Außerdem wird die gesamte Tau-Belastung der Patienten untersucht. In einem weiteren Schritt wird dann der Bildungsgrad des Probanden hinzugezogen um auch hier einen möglichen Zusammenhang zur Tau-Belastung zu erkennen. Ziel ist die Gewinnung von neuen Erkenntnissen, die zu einer geschlechtsspezifischen und damit gezielteren Alzheimer-Therapie führen könnten.

Der Kurt Kaufmann-Preis ist in diesem Jahr dem Thema „Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Alzheimer-Krankheit“ gewidmet. Die thematische Ausrichtung dient dazu, Impulse zu geben und das Forschungsgebiet weiter zu fördern.

Der Namensgeber des Preises, Kurt Kaufmann, war an Alzheimer erkrankt. Seine Ehefrau Gertrud Maria Kaufmann hatte die AFI in ihrem Testament bedacht, um die Alzheimer-Forschung zu unterstützen und zugleich ihres Mannes zu gedenken. Dies geschieht in Form des Kurt Kaufmann-Preises.

Autor:

Christian Leibinnes aus Düsseldorf

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