Spenden einmal anders: Unternehmerin unterstützt Hausbauprojekt in Kenia

Dagmar Böcker-Schüttken (Mitte) baute an einem Steinhaus in Kenia mit. | Foto: Böcker-Wohnimmobilien

Spenden mal anders: Dagmar Böcker-Schüttken nahm im Februar 2018 an einer nicht alltäglichen Charity-Reise nach Kenia teil. Fünf Tage baute die Düsseldorfer Immobilienunternehmerin an einem Steinhaus mit. Zusammen mit anderen Deutschen und den Bewohnern des Dorfes in der Nähe von Nairobi. Eine Großmutter mit ihren Enkeln hat nun erstmals ein festes Dach über dem Kopf. Für die Immobilienvermittlerin war die von Habitat for Humanity Deutschland organisierte Reise ein faszinierendes Erlebnis. 

Etwas mulmig war es ihr schon zumute, gibt die Unternehmerin zu. Immerhin war es ihre erste Reise auf den afrikanischen Kontinent. Organisiert von der weltweit tätigen Hilfsorganisation Habitat for Humanity. Das Konzept der Reise: Es fließen nicht einfach anonyme Spenden in diverse Projekte, sondern die Spender reisen mit dem Geld an den Ort der Empfänger. Und setzen mit diesen ein vorher identifiziertes Hilfsprojekt mit um. In diesem Fall: Ein Wohnhaus aus Stein im Dorf Nanyuki, gut vier Autostunden von der Hauptstadt Nairobi entfernt. Von einem Netzwerkpartner ihres Unternehmens hatte Dagmar Böcker Schüttken von dem Projekt und der Reise erfahren. Und war sofort Feuer und Flamme. „Ich  wollte so etwas schon immer mal machen. Denn den Einsatz für Menschen wie ihn zum Beispiel Ärzte ohneGrenzen leisten, bewundere ich sehr“, sagt Böcker-Schüttken.

Hilfe zur Selbsthilfe

Habitat for Humanity hat nicht nur die Reise mit Übernachtungen, Essen und Transport organisiert, sondern auchdas Projekt. In diesem Fall ein Haus zu bauen, das bei Regen nicht wegschwimmt, was in Kenia während der Regenzeit häufig vorkommt. Die Dorfbewohner durften entscheiden, wer die Hilfe am meisten benötigt und suchten eine Frau mit ihren Enkeln aus. Von den Spenden – 1000 Euro pro Teilnehmer- konnte das ganze Haus gebaut werden. „Ein Dach über dem Kopf zu haben ist ein elementares Bedürfnis. Wir machen uns gar nicht oft genug bewusst, wie viele Menschen das nicht haben. Das sage ich nicht nur, weil ich von Berufswegen ständig mit Häusern zu tun habe“, sagt die Immobilienmaklerin. Die Verbindung zwischen dem Immobilienunternehmen und dem Wohltätigkeitsprojekt in Kenia ist leicht zu verstehen. „Diese Art der Hilfe passt zu unserem Selbstverständnis. Wir wollten keine Organisation unterstützen, die Unmündigkeit fördert. Alle haben beim Hausbau mitgeholfen und zum Erfolg des Projektes beigetragen, die Organisation Habitat, unsere Reisegruppe und die Menschen aus dem Dorf. Ganz im Sinne Hilfe zur Selbsthilfe.“ Und die Bedingungen waren zumindest für die Düsseldorferin ebenso neu wie faszinierend. Das Dorf in Kenia liegt 2000 Meter über dem Meeresspiegel, die Luft erwärmt sich tagsüber auf mehr als 30 Grad, nachts wird es jedoch recht kühl. Den Gefahren von Witterung und Natur sind die Dorfbewohner ohne Schutz ausgesetzt.

"Es gibt Löwen und Hyänen"

„Es gibt Löwen und Hyänen und die Kinder müssen einen Schulweg von anderthalb Stunden zurücklegen. Das ist schon Wahnsinn“, sagt Böcker-Schüttken. Umso mehr hat sie die Fröhlichkeit und Wärme der Menschen begeistert. „Ich bin sehr dankbar, denn durch diese Reise habe ich eine ganz neue Kultur kennengelernt. Die Menschen sind herzlich und haben immer ein Strahlen im Gesicht. Ich bin selbst Mutter und besonders hatten es mir die Kinder angetan, die noch nie in ihrem Leben ein Weiße gesehen haben“, sagt sie. Für den Besuch der Reisegruppe in der Schule haben die Schüler sogar extra ein Gedicht auswendig gelernt.

Obwohl Habitat christlich motiviert ist, profitieren von den Projekten der Organisation Menschen aller ethischen Gruppen und Religionen. Ein Aspekt, der Böcker-Schüttken ebenfalls gut gefällt. So sind die neue Hausbewohnerin und ihre Enkel Muslime. Auch steht für die Organisation und die Gruppe fest, dass der Kontakt zwischen allen Projektbeteiligten nach dem Ende der Reise nicht abbricht. „Die Verantwortlichen vor Ort haben ganz schnell Fotos über den Baufortschritt geschickt. Schon eine Woche später war das Dach auf dem Haus“, zeigt sich Böcker-Schüttken begeistert.

Autor:

Kirstin von Schlabrendorf-Engelbracht aus Düsseldorf

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